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So viel verdiente Wolfgang Overath 1963 beim FC

Wolfgang Overath auf der Tribüne in Müngersdorf. (Foto: Bucco)
Wolfgang Overath auf der Tribüne in Müngersdorf. (Foto: Bucco)

Die Bundesliga ist am Donnerstag 60 Jahre alt geworden. Der erste Torschütze für den 1. FC Köln war Wolfgang Overath. Das FC-Idol sprach nun über seine Liebe zum Fußball – und über seinen ersten Vertrag.

Als die erste Bundesliga-Saison in der deutschen Fußballgeschichte am 24. August 1963 angepfiffen wurde, stand Wolfgang Overath in der Startelf des 1. FC Köln. Der damals 19-Jährige erzielte beim 1. FC Saarbrücken in der 22. Minute das 1:0, das erste Bundesliga-Tor in der FC-Geschichte. Christian Müller machte den 2:0-Sieg perfekt, an dessen Ende der Gewinn der Deutschen Meisterschaft stand.

60 Jahre später blickt Overath auf diesen Tage zurück. “Ohne Franz Kremer wäre ich vielleicht gar nicht zum FC gekommen”, sagt der Altinternationale im Gespräch mit dem DFL Magazin und verrät die Details seines ersten Profivertrags: “1.200 D-Mark monatliches Grundgehalt, was damals viel Geld war, 250 Mark Siegprämie, dazu gab es 5.000 Mark und einen alten Karmann-Ghia.”

Overath nimmt Kremer den Platz weg

Der Karmann-Ghia war ein Sportwagen von VW im italienischen Design, den Overath eines Tages aus Versehen auf dem Parkplatz von Franz Kremer abstellte – inklusive eines Einlaufs des Präsidenten. “Da stehst du nicht mehr”, soll der FC-Patriarch dem damaligen Youngster in deutlichen Worten mit auf den Weg gegeben haben.

Overath und der FC – es wurde eine Erfolgsgeschichte. So wie die Bundesliga im deutschen Fußball. “Erst die Bundesliga hat den Fußball in unserem Land so in den Mittelpunkt gerückt”, ist der Rekordspieler des FC (meiste Pflichtspiele für den Club – 452) heute überzeugt. “Davon hat auch die Nationalmannschaft profitiert. Meiner Meinung nach hatten wir bei den Weltmeisterschaften 1966, 1970 und 1974 die beste Zeit überhaupt.”

Heute ist Fußballprofi eher wie ein Job in anderen Berufen

Wolfgang Overath

Für Overath selbst war immer klar, dass er beim FC bleiben wollte. Nach seinem Abschied bei den Geißböcken 1977 hätte der damals 33-Jährige zu den Chicago Stings wechseln können. “Ich hätte aber ohne Familie in die USA gehen müssen und habe deshalb abgesagt. Zu Hause ist man zu Hause.”

Bis dato hatte er bei seinem Heimatverein gespielt, etwas anderes wäre ihm nicht in den Sinn gekommen, sagt er heute. “Früher ist man zu einem Verein gegangen, den man liebt und über den man sagte: Das ist mein Verein”, sagt Overath. “Das ist heute inzwischen leider nicht mehr. Heute ist Fußballprofi eher wie ein Job in anderen Berufen. Das ist überhaupt nicht negativ gemeint, gar kein Vorwurf an die jetzige Spielergeneration. Es ist einfach der Lauf der Zeit.”

Warum gewann der FC nicht mehr Titel?

Rückblickend hätte er gerne mehr Titel mit dem FC gewonnen, doch die anfängliche Überlegenheit in der Liga hätten die Geißböcke nie wirklich ausnutzen können – wie heute der FC Bayern. “Uns fehlte die Stabilität”, sagt Overath.

Man habe zwar das Karriereende von Hans Schäfer “ganz gut verkraftet”, jedoch nicht den frühen Tod von Franz Kremer im Jahr 1967 mit nur 62 Jahren. “Vielleicht fehlte uns Franz Kremer als Persönlichkeit, die alles zusammengehalten hat”, sagt Overath heute. In einem Monat wird das FC-Idol 80 Jahre alt.

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