Wird Carstensen der Schmitz-Backup? Diesen Vorteil hat der Däne

Der 1. FC Köln hat Rasmus Carstensen als weiteren Rechtsverteidiger im Visier. Der dänische U21-Nationalspieler soll vom KRC Genk nach Köln wechseln und Benno Schmitz Konkurrenz machen. Die Daten zeigen, worin sich die Spieler unterscheiden.

Wer ersetzt den in die Türkei gewechselten Kingsley Schindler beim 1. FC Köln? Die Geißböcke sind seit einigen Wochen auf der Suche nach einem weiteren Rechtsverteidiger, der Benno Schmitz auf der rechten Seite Konkurrenz machen soll. Dabei wäre der Neuzugang wohl nicht auf Anhieb ein Kandidat für die Startelf.

Das zumindest hatte Steffen Baumgart während des Trainingslagers in Maria Alm relativ deutlich gemacht. “Ich suche keine Nummer eins, ich habe Benno”, sagte der FC-Trainer vor wenigen Wochen und definierte das Profil des potentiellen Neuzugangs: “Wir suchen jemanden, der sich dahinter ran arbeitet und dann vielleicht zu einer Konkurrenz für Benno wird.”

Carstensen deutlich offensiver als Schmitz

Dieser Spieler könnte nun Rasmus Carstensen werden. Der Däne war vor einem Jahr für drei Millionen Euro aus seiner Heimat von Silkeborg IF zum belgischen Top-Klub KRC Genk gewechselt. Dort konnte sich der Rechtsverteidiger bislang jedoch nicht durchsetzen und war hinter dem kolumbianischen Nationalspieler Daniel Munoz meist nur Ersatz. Auch in der neuen Saison hat der 22-Jährige nur wenig Aussicht auf Spielpraxis, stand Carstensen beim Saison-Auftakt des belgischen Meisters nicht einmal im Kader.

Entsprechend steht aktuell ein Wechsel zum 1. FC Köln im Raum. Der Verein soll sich bereits seit einiger Zeit in Gesprächen mit dem U21-Nationalspieler befinden. Schon im Trainingslager war dabei bereits durchgesickert, dass die Kölner einen dänischen Rechtsverteidiger auf ihrer Liste haben. Nun ist auch der Name des Spielers bekannt.

Bei einem Blick auf die Statistiken fällt dabei auf, dass Carstensen im Vergleich zu Benno Schmitz der deutlich offensiver ausgerichtete Spieler ist. Dies ist zwar wenig verwunderlich, hat der Däne vor allem in seiner Jugend auch zahlreiche Spiele als Rechtsaußen und sogar als Mittelstürmer absolviert. Doch auch als Rechtsverteidiger sucht der gebürtige Virklunder immer wieder den Weg vor das gegnerische Tor.

Schmitz und Carstensen im Vergleich

Dabei sticht heraus, dass Carstensen fast fünf Offensivduelle pro Spiel mehr absolviert als Schmitz, deutlich häufiger den Ball im gegnerischen Strafraum berührt, mehr Flanken schlägt, mehr als doppelt so viel Raum mit Ball am Fuß überbrückt (progressive Läufe) und häufiger ins Dribbling geht als der FC-Profi. Schmitz hingegen schaltete sich in den vergangenen Jahren vermehrt aus der eigenen Abwehr heraus in die Offensive mit ein und spielt fast fünf Pässe pro Spiel mehr in das letzte Drittel.

Darüber hinaus spielt der potentielle Neuzugang aus Belgien mehr und erfolgreichere Pässe und nimmt überhaupt mit mehr Aktionen am Spiel teil als Benno Schmitz. Der Kölner jedoch dürfte insbesondere defensiv derzeit klar im Vorteil sein: Schmitz fängt mehr Bälle ab, erobert mehr im direkten Duell und gewinnt mehr Kopfballduelle.

Fazit

Beim belgischen Meister konnte sich Rasmus Carstensen bislang nicht durchsetzen. Sollte es den Abwehrspieler nun nach Köln ziehen und sollte der 22-Jährige seine Werte insbesondere aus der vermeintlich schwächeren Liga in Dänemark in die Bundesliga transportieren können, wäre Carstensen eine sinnvolle Ergänzung für den Kader des 1. FC Köln. Gerade offensiv lesen sich die Daten des Dänen vielversprechend, um Benno Schmitz perspektivisch auf seiner Position Konkurrenz machen zu können.

_____________________________________________________________________________________________

*Während bei Benno Schmitz der Durchschnitt pro 90 Minuten aller Bundesliga-Spiele für den 1. FC Köln berücksichtigt wurden (92), wurden bei Rasmus Carstensen alle Profi-Spiele inklusive der Länderspiele für die dänische U21-Nationalmannschaft als Rechtsverteidiger in den Vergleich mit einbezogen (116).