Die Startelf-Suche hat sich für Steffen Baumgart wohl selten so schwierig gestaltet wie vor dem Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim. Der maue Auftakt der Offensive und die neuen Personalprobleme sorgen für Fragezeichen in der Formation des 1. FC Köln.
Steffen Baumgart ist kein Freund der Geheimniskrämerei. Das kann mitunter schon mal dazu führen, dass er auf einer Pressekonferenz seine komplette Startelf verrät. So geschehen im Januar, vor dem 7:1-Triumph des 1. FC Köln über Werder Bremen. Die TSG Hoffenheim dagegen muss sich am Samstagnachmittag überraschen lassen.
Denn als Baumgart im Vorfeld des Heimspiels über seine mögliche Aufstellung sprach, folgte ein Fragezeichen dem anderen. “Ob Davie Selke anfängt oder ich bei Steffen Tigges bleibe? Ob ich mit Luca Waldschmidt und Florian Kainz beginne oder nur mit einem der beiden? Ziehe ich Rasmus Carstensen wieder nach vorne, um mit Geschwindigkeit zu kommen?”, gab der Trainer Einblicke in seine Überlegungen.
Baumgart lässt System des 1. FC Köln offen
Feststand bei der Pressekonferenz am Donnerstag eigentlich nur, dass noch nichts feststeht – und sich die Kölner “neue Möglichkeiten” erarbeiten müssen. Das liegt natürlich an den Ausfällen von Eric Martel und Mathias Olesen, die für die Startelf vorgesehen waren, aber verletzt von ihren Nationalmannschaften zurückgekehrt sind.
Erschwerend hinzu kommt, dass sich der FC zuletzt kaum Möglichkeiten – konkret: Torchancen – herausgespielt hat. Der GEISSBLOG hatte während der Länderspielpause bereits berichtet, dass sich Baumgart daher Gedanken über sein System macht. Und da geht es weiter mit den Fragezeichen: “Spielen wir mit einem oder zwei Sechsern, mit einem oder zwei Stürmern? Im 4-3-3, wie wir in Frankfurt begonnen haben?” Noch sei keine Entscheidung gefallen.
Es wirkt, als habe sich Baumgarts Suche nach der richtigen Startelf selten so kompliziert gestaltet wie aktuell. “Wir müssen einiges hinterfragen”, sagte er zwei Tage vor dem Hoffenheim-Spiel und versicherte gleichzeitig: “Ein paar Ideen haben wir noch.”
Kainz oder Waldschmidt nur auf der Bank?
Dabei ist offenbar so gut wie kein Profi gesetzt, Baumgart geht es nicht um “drei oder vier Namen” – selbst Offensiv-Stars wie Kapitän Kainz und Neuzugang Waldschmidt, die während der Vorbereitung als unverzichtbar galten, zuletzt jedoch nicht an ihre Top-Form herankamen, wurden in seiner Aufzählung mit einem Fragezeichen versehen.
Bei Davie Selke und Jeff Chabot, die nach ihren Blessuren wieder “spielfähig und Kandidaten für die Startelf” sind, könnten wohl lediglich Restzweifel bezüglich der Fitness zu einem Bankplatz führen. Baumgart lässt sich alles offen: “Es gibt ganz viele Möglichkeiten, die wir abwiegen wollen. Deswegen ist für mich noch nicht zu 100 Prozent klar, was wir machen wollen. Bis darauf, dass wir gewinnen wollen.”
Letzteres dürfte auch für seinen Hoffenheimer Kollegen Pellegrino Matarazzo gelten, der eine weitaus erfreulichere Länderspielpause erlebt hat. “Unsere Nationalspieler haben viele Tore, viele Assists und einige Siege eingefahren. Sie kehren mit breiter Brust und guter Energie zu uns zurück”, erklärte der TSG-Coach. Selbstvertrauen statt Verletzungen – da würde Baumgart nur zu gerne tauschen.
Der FC-Trainer will bei allem Ärger über die Ausfälle von Martel und Olesen zwar “nicht mit dem Finger” in Richtung der Nationalmannschaften zeigen, kann sich einen kleinen Spruch aber dennoch nicht verkneifen: “Wenn die Jungs in drei, vier Wochen zurück sind, können sie bei den Länderspielen wieder mitmachen.” Bereits Mitte Oktober warten die nächsten internationalen Einsätze.
So könnte der FC spielen: Schwäbe – Schmitz, Hübers, Chabot, Pacarada – Ljubicic – Carstensen, Kainz, Maina – Waldschmidt, Selke
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