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Kein Bundesliga-Club gab weniger für Transfers aus als der FC

Jacob Christensen, Rasmus Carstensen, Max Finkgräfe und Leart Pacarada (v.l.) mit Jeff Chabot im Hintergrund. (Foto: Bucco)
Jacob Christensen, Rasmus Carstensen, Max Finkgräfe und Leart Pacarada (v.l.) mit Jeff Chabot im Hintergrund. (Foto: Bucco)

Der 1. FC Köln hat den selbst auferlegten Sparzwang durchgezogen und auf weitere Investitionen in den Kader verzichtet. Nachdem der Transfermarkt geschlossen ist, ist klar: Kein Konkurrent hat weniger investiert als der FC.

Der 1. FC Köln hat in diesem Sommer nur für einen Spieler eine Ablösesumme gezahlt. Jeff Chabot wurde nach der vergangenen Saison fest verpflichtet. Der Betrag soll unter der eigentlich vereinbarten Kaufoption (2,5 Mio. Euro) gelegen haben, bei rund zwei Millionen Euro. Darüber hinaus zahlten die Geißböcke für keinen Neuzugang eine feste Ablöse.

Die beiden Torhüter Philipp Pentke und Jonas Nickisch kamen ebenso ablösefrei wie Leart Pacarada und Jacob Christensen. Bei Dominique Heintz soll eine ähnliche Lösung gefunden worden sein wie bei Kristian Pedersen – zunächst ein ablösefreier Wechsel mit anschließenden Boni im Erfolgsfall. Zudem kamen Luca Waldschmidt, Rasmus Carstensen und Faride Alidou auf Leihbasis.

Einnahmen übertreffen Ausgaben

Die Leihgebühren werden in der Regel nicht bekannt, und so lässt sich nicht final klären, wie hoch die Ausgaben tatsächlich waren. Klar ist, dass dem gegenüber die Verkäufe von Ondrej Duda (2,7 Mio. Euro) und Jens Castrop (0,5 Mio. Euro) standen. Ebenso kassierte der FC eine Beteiligung von rund einer Million Euro am Wechsel von Yann Bisseck zu Inter Mailand.

Der FC machte also in diesem Transfersommer einen Gewinn. Hinzu kommt, dass die Geißböcke durch die zahlreichen Abgänge mehrere Millionen Euro an Gehalt einsparen konnten, auch wenn die Kölner gleichzeitig mit mehreren Spielern verlängerten in deren Gehälter in der Regel nach oben korrigierten. Unter dem Strich steht ein Millionengewinn für die Geißböcke nach dem Ende aller Transfers.

Der große Transfer-Vergleich

Doch was bringt das dem FC? Der Kader hat an Qualität eingebüßt, nicht zuletzt durch die Abgänge von Ellyes Skhiri und Jonas Hector. Einige Neuzugänge brauchen noch Zeit, um sich zu akklimatisieren. Die Konkurrenz hat derweil nicht geschlafen und versucht sich auf dem Transfermarkt zu verstärken. Und im Vergleich fällt auch: Kein Club hat in diesem Sommer weniger Geld für Neuzugänge ausgegeben als der FC.

ClubAusgabenEinnahmen
FC Bayern München155,0133,3
RB Leipzig152,5240,7
Bayer 04 Leverkusen80,868,7
VfL Wolfsburg72,572,1
Borussia Dortmund62,0108,4
Eintracht Frankfurt56,141,0
TSG Hoffenheim42,336,0
1. FC Union Berlin32,02,1
Borussia Mönchengladbach29,325,0
VfB Stuttgart21,441,7
FC Augsburg9,727,1
1. FSV Mainz 059,022,5
SC Freiburg7,541,8
SV Werder Bremen6,026,8
SV Darmstadt 983,82,2
VfL Bochum2,52,5
1. FC Heidenheim2,30
1. FC Köln2,04,2
Alle Werte in Mio. Euro. (Quelle: transfermarkt.de)

Köln, Heidenheim, Bochum – in dieser Liga spielte der FC in diesem Transfersommer. Eine harte Wahrheit für viele FC-Fans, die gehofft hatten, dass sich die finanzielle Situation der Geißböcke durch ein Jahr in Europa und die gestrichenen Millionengehälter der Top-Verdiener etwas entspannt hatte.

Zwar mussten auch andere Vereine Rückschläge hinnehmen, so auch Werder Bremen durch den Abgang von Niklas Füllkrug. Jedoch gelang es den Grün-Weißen immerhin am Deadline Day, mit Rafael Borré noch einen Stürmer als Ersatz per Leihe an Land zu ziehen, der auch den Kölnern gut zu Gesicht gestanden hätte.

Das Budget ist ausgeschöpft

Christian Keller

Doch der FC spielte in diesem Transfersommer in seiner eigenen Liga – in jener der Kellerkinder. Ob dies einen Rückschluss auf die Saison zulässt, werden erst die kommenden Wochen und Monate zeigen. Christian Keller betonte zwar, der FC hätte im Schlussspurt der Transferphase noch einmal investieren können. Aber: “Das Budget ist ausgeschöpft.” Ein weiterer Transfer hätte das Budget überzogen. Ein Budget, das offenbar kaum vorhanden gewesen war.

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