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Einzelkritik: Zwei Derby-Einsen! Und Leistungsträger meldet sich zurück

Florian Kainz (M.) gehörte genau wie Luca Waldschmidt (l.) und Dejan Ljubicic (2.v.l) zu den besten Kölnern im Derby. (Foto: Bucco)
Florian Kainz (M.) gehörte genau wie Luca Waldschmidt (l.) und Dejan Ljubicic (2.v.l) zu den besten Kölnern im Derby. (Foto: Bucco)

Der 1. FC Köln hat gegen Borussia Mönchengladbach nicht nur den erlösenden ersten Sieg gefeiert, sondern auch eine überzeugende Leistung gezeigt. Das Ergebnis hätte deutlich höher als 3:1 ausfallen können – die Noten dagegen lassen nicht viel Luft nach oben.

Aus Müngersdorf berichten Sonja Gauer und Martin Zenge

Tor & Abwehr

Marvin Schwäbe

Schwäbe war am Sonntagnachmittag eher fußballerisch denn als Torhüter beschäftigt. Bei Elvedis Kopfball zum 1:1 gab es für die Kölner Nummer eins nichts zu halten (63.). Auf Chancen sich auszuzeichnen, wartete Schwäbe vergeblich – zu schwach präsentierte sich die Gladbacher Offensive. Fußballerisch, als Anspielstation und Passgeber, war er wie gewohnt über jeden Zweifel erhaben.
GEISSBLOG-Note: 2,5

Rasmus Carstensen

Auf dem Papier fungierte Carstensen als Rechtsverteidiger, in Wirklichkeit eher als Rechtsaußen. Zumindest in der ersten Halbzeit, als er eine Flanke nach der anderen abfeuerte. Der Däne war für Gladbach kaum zu stoppen, holte viele Eckbälle heraus. Hier und da darf sein Spiel noch sauberer werden.
GEISSBLOG-Note: 2,5

Timo Hübers

Hübers zählte zu den überragenden Akteuren in Halbzeit eins, strahlte mit einer fehlerfreien Leistung maximale Sicherheit aus. Gefühlt wusste er schon vor seinen Gegenspielern, was diese vorhatten. Nach der Pause streute er eine leichtsinnige Aktion gegen Koné ein (50.) und musste schließlich angeschlagen ausgewechselt werden.
GEISSBLOG-Note: 2,0

Jeff Chabot

Chabot macht weiterhin Chabot-Sachen. Und das bedeutet seit mittlerweile vielen Monaten: souveräne Abwehrarbeit, an der reihenweise Gegenspieler abtropfen. Es war mal wieder ein nahezu fehlerfreier Auftritt des Innenverteidigers, von einem verlorenen Zweikampf im Mittelkreis gegen Cvancara abgesehen (21.). Nach einem Eckball war er ganz nah dran an seinem ersten Bundesliga-Tor, köpfte an die Latte (13.).
GEISSBLOG-Note: 2,0

Leart Pacarada

Genau wie Carstensen auf der rechten Seite legte auch der Linksverteidiger ständig den Vorwärtsgang ein. Auffällig waren seine verbesserten Eckbälle, die immer wieder für Gefahr sorgten. Nach einer abgewehrten Ecke bereitete Pacarada Chabots Latten-Kopfball vor, kurz darauf steckte er fein auf Ljubicic durch (17.) – zwei Top-Chancen. Defensiv war der 29-Jährige kaum gefordert.
GEISSBLOG-Note: 2,5

Luca Kilian

Kilian ersetzte nach 79 Minuten den angeschlagenen Hübers, was der Kölner Stabilität keinen Abbruch tat. Der Innenverteidiger musste zwischendurch behandelt werden, kehrte aber auf den Rasen zurück.
GEISSBLOG-Note: keine Note

Mittelfeld

Eric Martel

Mit welcher Selbstverständlichkeit der Sechser mittlerweile vor der Viererkette agiert, ist beeindruckend. Martel sorgte für die notwendige Stabilität der immer wieder weit aufgerückten Geißböcke. Gleichzeitig fand er die richtigen Momente, um sich selbst ins Offensivspiel einzuschalten. Vor dem 1:1 verlor er im eigenen Straftraum ein wenig die Übersicht, was Elvedi zum Ausgleich nutzte.
GEISSBLOG-Note: 2,5

Dejan Ljubicic

Ein Leistungsträger meldet sich zurück: Im Derby stand ein ganz anderer Dejan Ljubicic als in den vorherigen Wochen auf dem Platz. Er forderte immer wieder Bälle und verteilte sie gut, agierte mit Zug zum Tor und der von Steffen Baumgart gewünschten Klarheit. Der Österreicher erinnerte am Sonntag an die Zeit vor seiner schweren Knie-Verletzung, vor einem Jahr in Gladbach. Auch dieses Mal bekam er einen üblen Tritt ab, der zu Konés Roter Karte führte (72.), für ihn selbst aber offenbar folgenlos blieb.
GEISSBLOG-Note: 2,0

Linton Maina

Maina setzte eher Carstensen ein, als dass er selbst zum Flanken kam. Seine Dribblings begannen meist spektakulärer als sie endeten. Die Abschlüsse des Rechtsaußen entfachten kaum Gefahr, daran gilt es weiterhin zu arbeiten. Formverbessert trat Maina – ein Aktivposten und unermüdlicher Anläufer – allerdings ganz gewiss auf.
GEISSBLOG-Note: 3,0

Luca Waldschmidt

Nachdem er zuvor hinter den hohen Erwartungen zurückgeblieben war, wollte Waldschmidt im Derby allen zeigen, was in ihm steckt. Und das tat die Leihgabe des VfL Wolfsburg auch – auf seiner Lieblingsposition, der Zehn. Waldschmidt holte beide Elfmeter heraus: Zunächst blockte Koné einen seiner Schüsse mit der Hand (7.), dann boxte Torhüter Nicolas ihn um (74.). In der 90. Minute krönte er seine auffällige Leistung mit dem 3:1 per Flachschuss von der Strafraumgrenze.
GEISSBLOG-Note: 1,5

Florian Kainz

Auf die Frage, ob die Kapitänsbinde eine zu große Last ist, gab Kainz gegen Gladbach eine eindrucksvolle Antwort. Mehr Verantwortung übernehmen als der Österreicher am Sonntag kann man nicht. Er verwandelte beide Elfmeter – wobei er beim 2:1 großes Glück hatte, dass er nach einem gehaltenen Versuch noch einmal antreten durfte. Auch unabhängig der beiden Tore (9./76.) war Kainz der Dreh- und Angelpunkt im FC-Spiel.
GEISSBLOG-Note: 1,5

Faride Alidou

Alidou sorgte mit einem starken Dribbling über die rechte Seite inklusive scharfer Hereingabe, die aber keinen Abnehmer fand, für ein Raunen im Stadion. Zudem brachte der nach 73 Minuten für Maina eingewechselte Rechtsaußen die Flanke vor dem zweiten Elfmeter.
GEISSBLOG-Note: keine Note

Denis Huseinbasic

Das war mal ein effizienter Auftritt. Nur zwei Minuten nach seiner Einwechslung für Kainz legte Huseinbasic über die linke Seite den dritten FC-Treffer auf, bewies ein feines Auge für Waldschmidt.
GEISSBLOG-Note: keine Note

Angriff

Davie Selke

Trotz allem Offensiv-Feuerwerk in Halbzeit eins kam Selke nicht zu Abschlüssen. Nach der Pause wurde er dann im Strafraum geblockt (58). Beim 1:1 stieg er parallel zu Elvedi hoch, konnte den Kopfballtreffer zum Ausgleich allerdings nicht verhindern. Am Ende ging er angeschlagen vom Rasen.
GEISSBLOG-Note: 3,5

Steffen Tigges

Tigges kam nach 88 Minuten für Selke und hatte durch die üppige Nachspielzeit immerhin zehn Minuten als Joker. Er war an der Entstehung des 3:1 beteiligt, kam selbst aber nicht in Abschlusssituationen.
GEISSBLOG-Note: keine Note

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