Steffen Baumgart war nach dem Sieg gegen Gladbach sichtlich mitgenommen. (Foto: Bucco)

Steffen Baumgart war nach dem Sieg gegen Gladbach sichtlich mitgenommen. (Foto: Bucco)

“Das ist erst ein Anfang”: Große Derby-Emotionen! Baumgart den Tränen nah

Erlösung pur. Steffen Baumgart hat sein wichtigstes Derby, womöglich sein wichtigstes Spiel mit dem 1. FC Köln gewonnen. Nach dem 3:1-Sieg gegen Borussia Mönchengladbach war der Trainer den Tränen nah – und machte klar: Das darf nur der Anfang sein.

Aus Müngersdorf berichten Sonja Gauer und Martin Zenge

Man kann lediglich erahnen, was für eine Last von Steffen Baumgart abgefallen sein muss. Als der erste Saisonsieg des 1. FC Köln – das hochverdiente 3:1 gegen Borussia Mönchengladbach – endlich abgepfiffen war, umarmte er sein Trainerteam, gab Gladbachs Gerardo Seoane die Hand und schritt auf den Rasen. Baumgart vergrub sein Gesicht in den Händen, er wirkte den Tränen nah.

Kein Wunder. Nach nur einem Zähler aus sieben Spielen, dem Absturz auf Platz 18 und seiner längsten Erfolglos-Serie in Köln waren die drei Punkte am Sonntagnachmittag quasi Pflicht. Baumgart selbst hatte im Vorfeld von seinem wichtigsten Derby gesprochen – in Wahrheit war es wohl sogar das bislang wichtigste Spiel seiner FC-Amtszeit.

Baumgart: “Eine ganze Menge abgefallen”

Nach der Erlösung erklärte der 51-Jährige: „Es ist schon eine ganze Menge abgefallen. Ich bin keiner, der mit den Gefühlen hinter dem Berg hält. In der einen oder anderen Situation hat man mir schon angesehen, dass eine gewisse Erleichterung da ist.”

Ebenfalls zu sehen – vor allem aber zu hören – war, dass Baumgart eigentlich nicht an die Seitenlinie eines Bundesliga-Stadions, sondern ins Bett gehört hätte. „Ich bin bescheiden drauf, und zwar gesundheitlich“, gab der erkältete Trainer zu.

“Ich bin froh, nach langer Zeit mal nicht der Baum, sondern der Hund zu sein.”

Steffen Baumgart

Der Auftritt des FC in den ersten 45 Minuten war die beste Medizin. “Wir haben eine sehr gute erste Halbzeit gespielt, wo der Stand auch höher hätte sein können”, befand Baumgart, dessen Mannschaft Gladbach mit einem Offensiv-Spektakel kaum Luft zum Atmen gegönnt hatte. “Wie wir trotz der schwierigen Situation Fußball gespielt haben, gibt mir ein großes Lächeln im Gesicht.”

Der Ausgleich “aus dem Nichts” nach einem Gladbacher Eckball ließ dieses zwischenzeitlich verschwinden. “Dann gehen dir schon Sachen durch den Kopf”, gab Baumgart Einblicke in sein Seelenleben. Doch anders als beispielsweise beim 1:2 in Bremen ließ sich der FC von dem Rückschlag nicht aus der Bahn werfen. “Die Jungs sind drangeblieben und haben versucht, weiter nach vorne zu spielen.”

“Wir hinken der Situation hinterher”

Mit Erfolg. Nach der Roten Karte für Manu Koné waren es Florian Kainz und Luca Waldschmidt, die zum 3:1-Sieg trafen – Baumgart und den FC erlösten. Mit den Saisonpunkten zwei, drei und vier reichte Köln die Rote Laterne an Mainz weiter und kletterte zumindest mal auf Relegationsrang 16.

Baumgart stellte klar: “Das ist erst ein Anfang. Wir stehen nicht da, wo wir uns das vorstellen. Wir haben vier Punkte, das ist alles. Wir hinken der Situation hinterher.” Am Sonntag überwog trotzdem die Freude. “Für uns ist es DAS Derby, deswegen sind wir überglücklich, dass wir das Ding gezogen haben”, sagte der Trainer, bevor er mit einem seiner typischen Sprüche abschloss: “Und ich bin froh, nach langer Zeit mal nicht der Baum, sondern der Hund zu sein.” 

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