Die Krise des 1. FC Köln verschärft sich weiter. Die Geißböcke haben auch das Derby bei Bayer Leverkusen verloren. Nach der 0:3-Niederlage am Sonntagnachmittag ist die Mannschaft von Steffen Baumgart auf Platz 18 angekommen.
Aus der BayArena berichtet Martin Zenge
Weiter sieglos – und dieses Mal auch chancenlos. Der 1. FC Köln war beim Nachbarschaftsduell in Leverkusen nicht mal in der Nähe einer Überraschung. Völlig überfordert, konnten sich die Geißböcke bei Torhüter Marvin Schwäbe bedanken, dass Bayer nicht noch viel höher siegte. Das war ein Klassenunterschied. Nicht umsonst ist die Werkself Spitzenreiter. Und der FC, nach nun sechs Niederlagen aus sieben Spielen, mit einem Punkt Tabellenletzter.
Tore
22. Minute: Nach ausgeglichenen Anfangsminuten legte sich Leverkusen den FC immer mehr zurecht. Die 1:0-Führung war eine traumhafte Kombination über Boniface, der den Ball nach links auf Grimaldo spielte. Der Spanier fand Wirtz im Strafraum, der Ex-Kölner wiederum legte per Hacke auf Jonas Hofmann zurück, der Schwäbe keine Chance ließ. Besser geht es kaum.
32. Minute: Neben enormen Tempo hatte Leverkusen auch das nötige Spielglück. Über Wirtz und Xhaka landete der Ball irgendwie bei Grimaldo, der sich durchsetzte und von links in den Kölner Strafraum eindrang. Seinen Querleger musste Jeremie Frimpong am zweiten Pfosten nur noch zum 2:0 einschieben.
68. Minute: Ohne Schwäbe hätte es wohl schon 5:0 gestanden, als Boniface auf 3:0 erhöhte. Leverkusen spielte sich mit vier, fünf Ballkontakten vom eigenen Sechzehner zum FC-Strafraum durch. Hofmann bediente den Nigerianer, der ähnlich wie zuvor Frimpong am zweiten Pfosten lauerte und keine Probleme hatte.
Besondere Vorkommnisse: Steffen Baumgart sah nach dem 0:1 die Gelbe Karte. Die Kölner protestierten heftig, da Boniface bei der Entstehung des Tores mit der Hand am Ball war – für das Schiedsrichtergespann um Felix Zwayer offenbar nicht strafbar. Die Szene wurde natürlich überprüft.
Personal
So spielte der FC: Schwäbe – Carstensen (90. Kilian), Hübers, Chabot, Pacarada – Martel (75. Olesen) – Huseinbasic (75. Tigges), Ljubicic, Kainz – Alidou (62. Finkgräfe), Selke (90. Downs).
Zur Aufstellung: Eric Martel kehrte überraschend früh in die Startelf zurück. Eigentlich sollte der Sechser, der drei Spiele wegen einer Achillessehnenverletzung verpasst hatte, erst am 22. Oktober gegen Gladbach wieder auflaufen. “Ich hätte ihn gerne etwas später dabei gehabt”, bestätigte Baumgart am Sonntag. Aber dem Trainer blieben kaum Alternativen im Mittelfeldzentrum.
Faride Alidou begann überraschend als zweite Spitze neben Davie Selke. Florian Kainz rückte erstmals in dieser Saison auf die linke Seite, Dejan Ljubicic auf die Zehn. Im Laufe der ersten Halbzeit stellte Baumgart auf Doppelsechs um, Denis Huseinbasic rückte von der rechten Seite zurück auf die Sechs neben Martel – es half alles nichts.
Fazit
Es kam, wie man es befürchten musste, wenn die aktuell beste Mannschaft der Bundesliga auf einen sieglosen und verunsicherten Abstiegskandidaten trifft. Gegen diese Leverkusener hätte es der FC auch in besserer Verfassung ganz, ganz schwer gehabt. Und dennoch zeigte der Auftritt, dass die Kölner derzeit nicht gut genug sind, um ein Bundesliga-Spiel zu gewinnen. Die Länderspielpause verbringen die Geißböcke mit der Roten Laterne. Anschließend gegen Gladbach ist der Druck wahnsinnig hoch – noch eine Niederlage kann sich der FC nicht leisten.
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