Der 1. FC Köln muss auf seinem eingeschlagenen Weg aktuell mehrere Umwege nehmen. Steffen Baumgart erklärt, wo der Weg kurzfristig hinführen soll – inklusive einer Portion Galgenhumor.
Zwei Jahre lang zeigte der Weg des 1. FC Köln mit Steffen Baumgart als Zugpferd geradeaus. Nach einer überdurchschnittlichen Saison 2021/22 verschlechterten sich die Geißböcke ein Jahr später zwar tabellarisch. Angesichts der ungewöhnlichen und zum Teil widrigen Umstände (u.a. Doppel-Belastung, Verletzungssorgen, lange WM-Pause, CAS-Urteil) hat der FC seine Entwicklung aber dennoch vorangetrieben und eine weitestgehend sorgenfreie Saison gespielt.
Nun jedoch stecken die Kölner erstmals in der Ära Baumgart tief im Abstiegskampf drin. Mit nur einem Punkt aus sieben Spielen hat der FC den zweitschlechtesten Saisonstart der Vereinsgeschichte hingelegt. Der schlechteste vor sechs Jahren führte bekanntlich zum Abstieg. Statt Panik überwiegt am Geißbockheim dennoch die Zuversicht, sich aus dieser Lage befreien zu können.
Punkte für die Ruhe, Punkte für die Köpfe
“Es ist wichtig, dass wir Ruhe bewahren und mit der gleichen Rückendeckung weitermachen wie in den anderen Situationen auch”, erklärte Steffen Baumgart, der wie im Erfolg auch im Misserfolg seiner Linie treu bleiben will. “Wir haben gesagt, dass wir einen gemeinsamen Weg gehen”, sagte der Trainer. “In so einem Weg gibt es auch mal Dellen und so ein Weg geht nicht immer nur geradeaus – und wie bei uns im Moment leider auch nicht immer nach oben.”
An der Position des Trainers gibt es vereinsintern wie auch in der breiten Fanschafft ohnehin keinerlei Zweifel. Zu groß ist das Vertrauen, das sich Baumgart mit seiner Mannschaft in den letzten 24 Monaten erarbeitet hat. Damit dies jedoch auch in den nächsten Wochen und Monaten so bleibt, das weiß auch der 51-Jährige, braucht es jedoch vor allem eines: “Wenn wir die Ruhe behalten wollen, müssen wir Punkte holen.”
Im Idealfall gelingt das schon am Sonntag im Derby gegen Borussia Mönchengladbach. Drei Punkte täten dem FC nicht nur in der Tabelle gut, sondern auch den Köpfen der Spieler. Schließlich droht die Gefahr, dass mit jedem weiteren Rückschlag auch der Glaube an die eigenen Fähigkeiten und das Gesamt-Konstrukt schwindet.
Deswegen gilt es nach dem Fehlstart am Sonntag auch mental bereit für das Derby zu sein. “Wir müssen tagtäglich ran. Auch daran, dass der Kopf nicht mehr entscheidend sein kann”, erklärte Baumgart, der seinen Spielern wieder eine gewisse Leichtigkeit vermitteln will. Und manchmal hilft dabei vielleicht auch eine gewisse Portion Galgenhumor: “Noch tiefer geht es nicht, 19. kann ich ja nicht werden. So sollten die Jungs es auch sehen, alles andere zählt nicht mehr.” Eine Tatsache, mit der Baumgart zwar Recht hat. Wohl jedoch kann der Rückstand auf die Konkurrenz noch größer werden. Etwas, dass der FC insbesondere am Sonntag vermeiden will.
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