Was kann dem 1. FC Köln nach dem verpatzten Saisonstart Mut machen? Die Hoffnungen ruhen unter anderem auf der sich lichtenden Reha-Abteilung.
Der Fehlstart des 1. FC Köln ist perfekt. Anders lässt es sich nach sieben Spieltagen und dem letzten Tabellenplatz nicht festhalten. Schon der Start war mit einem Punkt aus drei Spieltagen missglückt. Doch seit der ersten Länderspielpause der Saison hat sich in Sachen Punktekonto nichts verändert – alle vier Spiele gingen verloren.
Nun haben die Geißböcke erneut zwei Wochen Zeit, um sich auf die eigenen Stärken zu besinnen – oder gar neue zu erarbeiten. Denn so, wie sich die Kölner insbesondere in Leverkusen präsentiert hatten, reicht die Qualität für nicht mehr als den knallharten Abstiegskampf in der Bundesliga. Dass dies bis zum 34. Spieltag ein Ritt auf der Rasierklinge werden kann, dürfte trotz aller Qualitäts-Beteuerungen auch Christian Keller wissen.
FC-Lazarett wird immer kleiner
Doch was macht überhaupt Hoffnung, dass die Kölner nach der Länderspielpause die Wende schaffen? Mit Gladbach wartet zunächst der emotionale Höhepunkt der Saison, der in der aktuellen Verfassung beider Mannschaften in jedwede Richtung ausschlagen kann. Danach geht es für den FC zu RB Leipzig, Punkte können auch hier nicht seriös eingeplant werden. Bleiben die Kölner bis dahin sieglos, könnten die folgenden Partien gegen Augsburg und Bochum schon zu Schicksalsspielen werden.
Mut dürfte jedoch machen, dass sich das FC-Lazarett so langsam zu lichten scheint. Mark Uth und Florian Dietz haben am vergangenen Wochenende nach langer Leidenszeit ihre ersten Minuten in der U21 gesammelt. Zumindest Uth wird – seine Gesundheit vorausgesetzt – im Derby wieder mit von der Partie sein und die Optionen für Steffen Baumgart vergrößern.
Martel zeigt seine Wichtigkeit
Bis dahin dürften auch Luca Waldschmidt (trainierte bereits am Montag wieder), Linton Maina und Benno Schmitz einsatzfähig sein. Mathias Olesen und Eric Martel standen derweil schon in Leverkusen wieder auf dem Feld, auch wenn dies eher den neu hinzugekommenen Ausfällen geschuldet war. “Ich hätte Eric gerne etwas später gehabt”, sagte Baumgart vor dem Spiel bei DAZN über den Sechser, der zuletzt mit Achillessehnenproblemen ausgefallen war. “Eric ist immer ehrgeizig, aber wir müssen sehen, ob er schon im Rhythmus ist”, ergänzte der Trainer.
Martel gehörte dabei am Sonntag bei seinem Comeback direkt wieder zu den stabilsten Feldspielern gegen die schnellen und kombinationsstarken Leverkusener. Seine Rückkehr dürfte dem FC in den nächsten Wochen wieder deutlich mehr Stabilität im Zentrum verleihen. Umso wichtiger, dass der 21-Jährige nun nicht zur U21-Nationalmannschaft reist, sondern sich in Köln voll und ganz auf den FC fokussieren kann.
Warten auf Baumgarts Musterschüler
So fehlen neben Jacob Christensen (Zerrung) nur noch Jan Thielmann und Noah Katterbach aus dem Lazarett. Letzterer absolvierte am Montag wieder erste Teile des Mannschaftstrainings, soll nach seiner schweren Knieverletzung jedoch erst langsam wieder an die Intensitäten herangeführt werden. Ohnehin ist unklar, wie der FC perspektivisch mit dem Eigengewächs plant, nachdem Katterbach eigentlich gehofft hatte, beim Hamburger SV bleiben zu können.
Auf die Rückkehr von Thielmann wartet man beim FC hingegen sehnsüchtig. Der Youngster, der mit seinen 21 Jahren schon auf 101 Profi-Spiele blicken kann, wird mit seiner Energie und seinem unbändigen Willen seit Saisonbeginn schmerzlich vermisst. Zwar steht Baumgarts selbsternannter “Musterschüler” inzwischen wieder auf dem Trainingsplatz, bis zu seiner Rückkehr in den Spielbetrieb dürften allerdings noch einige Wochen vergehen.
Zudem wird der gebürtige Trierer wohl einige Zeit benötigen, um nach monatelanger Pause wieder im Vollbesitz seiner Kräfte zu sein. Zu hohe Erwartungen wären dabei also genauso Fehl am Platz wie bei Mark Uth. Doch das Ziel von Thielmann ist klar: In diesem Kalenderjahr will das Eigengewächs noch Spiele bestreiten. Es wäre ein weiterer Hoffnungsschimmer für den 1. FC Köln.
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