Wer behält die Nerven? Baumgart lässt seine Derby-Startelf offen

Der 1. FC Köln steht vor dem 114. Derby gegen Borussia Mönchengladbach unter Zugzwang. Welchen Spielern traut Steffen Baumgart am ehesten zu, gegen den rheinischen Rivalen seine Top-Form abzurufen? Der Trainer hält sich noch bedeckt.

Schon häufig überraschte Steffen Baumgart in der Vergangenheit damit, vor einem Spiel einen Großteil seiner Startelf bekannt zu geben. Dass eine Geheimhaltung oftmals nur wenig Vorteile hat, zeigte nicht zuletzt der 7:1 über Werder Bremen, nachdem Steffen Baumgart zuvor auf der Pressekonferenz Position für Position durchgegangen war und seine Aufstellung Preis gegeben hatte.

Vor dem Derby gegen Borussia Mönchengladbach änderte der Trainer jedoch seine Strategie. “Dazu werde ich jetzt wirklich nichts sagen. Das lasse ich komplett offen”, sagte Steffen Baumgart angesprochen auf die mögliche Startelf. Schließlich ergeben sich aufgrund der zahlreichen Rückkehrer (Benno Schmitz, Linton Maina, Mark Uth, Luca Waldschmidt) wieder deutlich mehr Optionen für die Kölner.

Uth noch kein Startelf-Kandidat

Baumgart allerdings will sich vor dem so wichtigen Derby nicht in die Karten schauen lassen. “Ich habe schon oft genug erzählt, wie wir es machen und warum – dieses Mal werde ich es nicht erzählen.” Möglich, dass der 51-Jährige auch schlichtweg keine Lust darauf hat, schon vor dem Spiel für seine potentielle Aufstellung kritisiert zu werden. “Am Ende kann ich sowieso machen, was ich will”, führte Baumgart aus. “Es gibt genug Menschen, die mir erklären, was am besten ist. Ich bin ganz froh, dass ich die Entscheidungen am Ende treffe.” Noch, und das verriet der Trainer zumindest, “sind sie nicht zu 100 Prozent getroffen.”

Mark Uth zumindest dürfte noch keine Option für die Startelf sein. In jedem Fall jedoch wird der Offensivspieler fast auf den Tag genau ein Jahr nach seinem letzten Einsatz in der Bundesliga wieder im Kader stehen. “Woran ich erinnern möchte: Mark Uth ist seit drei Wochen schmerzfrei. Trotzdem hat er 14 Monate gefehlt. Wir sollten da nicht zu viel erwarten”, bremste Baumgart die Erwartungen an den 32-Jährigen. Dafür wird Uth “sehr heiß und willig” auf sein Bundesliga-Comeback im Derby sein.

Kehren Schmitz und Maina in die Startelf zurück?

Stattdessen dürften der wiedergenesene Luca Waldschmidt und Davie Selke in der Offensive für Gefahr sorgen. Dahinter dürften Florian Kainz und Dejan Ljubicic gesetzt sein. Letzterer könnte gerade in der Rückwärtsbewegung auch neben Eric Martel auf die Sechs rücken, der seinen Platz in der Startelf ebenfalls sicher haben dürfte. Demnach würde aus einem 4-1-3-2 situationsabhängig ein 4-2-3-1.

Wer dabei neben den beiden Österreichern in der Dreierreihe auflaufen könnte, dürfte derweil eines der größten Fragezeichen in der Aufstellung sein. Linton Maina ist zwar wieder fit, könnte nach seiner erneut längeren Pause jedoch auch als Joker noch einmal für neuen Schwung sorgen. Faride Alidou konnte bei seinem Startelf-Einsatz gegen Bayer Leverkusen derweil nicht überzeugen. Blieben noch Denis Huseinbasic und Rasmus Carstensen.

Der Däne hatte zuletzt Benno Schmitz vertreten, der jedoch ebenfalls wieder fit ist und in den Kader zurückkehrt. Carstensen hatte insbesondere defensiv in den letzten beiden Spielen jedoch Probleme. Nicht auszuschließen daher, dass Baumgart wieder auf seinen erfahrenen Rechtsverteidiger baut. Ohnehin gilt Schmitz unter dem FC-Trainer praktisch als gesetzt. Gleiches gilt es für die restliche Abwehr um Timo Hübers, Jeff Chabot und Leart Pacarada.

Generell ist davon auszugehen, dass Baumgart in der aktuell angespannten Lage eher seine erfahreneren Spieler ranlässt. Da nicht nur aufgrund des Derbys von einem hitzigen und emotionsgeladenen Spiel auszugehen ist, brauchen die Geißböcke kühle Köpfe, die dem Druck der Allgemeinsituation gewachsen sind. Zuletzt hatte sich davon jedoch kaum einer den Vordergrund spielen können. Gegen Gladbach gibt es nun die nächste Chance.

So könnte der FC spielen: Schwäbe – Schmitz, Hübers, Chabot, Pacarada – Martel – Ljubicic, Kainz, Huseinbasic – Waldschmidt, Selke