Der 1. FC Köln will gegen den 1. FC Kaiserslautern in die nächste Runde des DFB-Pokals einziehen. Dabei treffen die Geißböcke auf eine Leihgabe sowie ihren ehemaligen Torhüter. Steffen Baumgart warnt derweil vor einem seiner Ex-Torjäger.
Spiele auf dem Betzenberg sind in der Regel für keine Gast-Mannschaft angenehm. Hatte das große Interesse in Kaiserslautern und Umgebung während der Drittliga-Spielzeiten zwischen 2018 und 2022 durchaus abgenommen, sind die Spiele im WM-Stadion von 2006 inzwischen wieder nahezu ausverkauft. Auch für das Pokalspiel gegen den 1. FC Köln am Dienstag waren die Tickets binnen weniger Minuten ausverkauft.
Kein Wunder, ist das Duell der beiden Traditionsvereine ein echter Höhepunkt für den Zweitligisten. Zumal beide Mannschaften leistungsmäßig aktuell gar nicht so weit voneinander entfernt scheinen. Immerhin reisen die Geißböcke als Tabellenvorletzter der Bundesliga zum sechsten der Zweiten Liga.
Krahl und Soldo erkämpfen sich Stammplatz
Der FC wird sich am Dienstagabend also auf einen heißen Tanz in der zweiten Runde des DFB-Pokals einstellen müssen. Und dabei treffen die Kölner noch auf zwei alte Bekannte: FC-Leihgabe Nikola Soldo hat sich inzwischen seinen Stammplatz in der Innenverteidigung des FCK erkämpft und Julian Krahl ist zur neuen Nummer eins im Lauterer Tor aufgestiegen.
Soldo war Mitte August für ein Jahr auf Leihbasis zum 1. FC Kaiserslautern gewechselt. Nach kurzer Zeit der Anpassung erarbeitete sich der junge Kroate Anfang Oktober seinen festen Platz in der Dreierkette von Trainer Dirk Schuster. In der Regel läuft der 22-Jährige dabei als linker Part neben Jan Elvedi und Boris Tomiak auf.
“Es war genau der richtige Schritt für ihn, nochmal eine Liga tiefer zu gehen”, sagte Steffen Baumgart vor dem Wiedersehen. Dabei lobte der Trainer: “Er kann sehr gut verteidigen und hat ein gutes Aufbauspiel, wenn er klar und deutlich ist. Er wird zum wichtigen Faktor in Kaiserslautern.” Baumgart erwartet dabei einen hochmotivierten Soldo: “Ich gehe davon aus, dass er sehr heiß sein wird auf das Spiel.”
Krahl über Viktoria Berlin zum FCK
Gleichzeitig agiert Soldo in der Abwehr vor einem weiteren ehemaligen Kölner im Tor. Julian Krahl stand zwischen 2019 und 2021 im Kasten der Geißböcke und absolvierte 43 Spiele für die U21 in der Regionalliga West. In Abwesenheit der damaligen Nummer zwei Thomas Kessler stand Krahl sogar neun Mal im Profi-Kader. Ein Einsatz in der Bundesliga blieb dem inzwischen 23-Jährigen jedoch verwehrt.
Da sich ein solcher auch perspektivisch nicht abzeichnete, zog Krahl 2021 weiter zu Viktoria Berlin. Für die Hauptstädter machte der gebürtige Forster 26 Spiele in der Dritten Liga, wechselte nach dem Abstieg in die Regionalliga ein Jahr später jedoch zum damaligen Aufsteiger 1. FC Kaiserslautern.
Lauterer Defensive wackelt
In seinem ersten Jahr bei den Roten Teufeln schaffte es Krahl jedoch meist nicht in den Profi-Kader und absolvierte seine Spiele überwiegend in der zweiten Mannschaft in der Oberliga. Dieses Jahr folgte dann jedoch der Durchbruch: Zwar war Krahl zunächst hinter Andreas Luthe die Nummer zwei. Als dieser jedoch am zweiten Spieltag die Rote Karte sah, überzeugte Krahl in der Folge mit guten Leistungen und sicherte sich die Position zwischen den Pfosten.
Wirklich sattelfest ist die Kaiserslauterer Defensive jedoch auch mit Soldo und Krahl nicht. In elf Zweitliga-Spielen kassierten die Pfälzer bereits 21 Gegentore. Nur die drei Mannschaften auf den Abstiegsplätzen haben noch mehr Treffer im laufenden Wettbewerb kassiert als der FCK. Das jedoch macht die Schuster-Elf mit einer starken Offensive wett: Keine andere Mannschaft hat mehr Tore erzielt (24, Hannover gleich viele).
Ob Krahl am Dienstag jedoch gegen seinen Ex-Klub auflaufen wird, ist unklar. Möglich, dass Dirk Schuster im Pokal auf Routinier Andreas Luthe vertraut. In der ersten Runde hatte Krahl beim 5:0-Erfolg über Rot-Weiss Koblenz als eigentliche Nummer zwei zwischen den Pfosten stehen dürfen. Möglich, dass Schuster erneut seinem Ersatzkeeper – und damit diesmal Luthe – das Vertrauen schenkt.
Baumgart warnt vor seinem Ex-Torjäger
Einer der Gründe dafür ist auch der starke Marlon Ritter. Der Mittelfeldspieler hat bereits drei Tore und zwei Vorlagen in der laufenden Saison erzielt. Steffen Baumgart kennt den 29-Jährigen bestens: Unter dem FC-Trainer traf Ritter zwischen 2017 und 2020 16 Mal bei zwölf Vorlagen für den SC Paderborn, ehe er sich vor drei Jahren Kaiserslautern anschloss. “Da kommt eine große Arbeit auf uns zu”, versicherte Baumgart.
Der FC hat dabei keine guten Erinnerungen an den aus der Gladbacher Jugend stammenden Ritter: Bei der 2:3-Niederlage im Februar 2019 sorgte Ritter nach seiner Einwechslung mit einer Vorlage und einem Traumtor zum 3:2-Endstand für die bittere Kölner Niederlage beim Comeback von Anthony Modeste. Mit Steffen Baumgart auf der anderen Seite der Coachingzone wollen die Kölner eine Wiederholung dessen tunlichst vermeiden.
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