Die Offensive des 1. FC Köln schießt die wenigsten Tore der Liga. Im vergangenen Sommer haben die Verantwortlichen offenbar vergeblich versucht, zwei Bundesliga-Profis ans Geißbockheim zu lotsen. Zumindest bei einem ist ein neuer Anlauf denkbar.
Längst nicht alle Transfer-Pläne des 1. FC Köln im Sommer 2023 haben sich erfüllt. Das begann mit der im März verhängten FIFA-Sperre, die frühzeitige Deals platzen ließ, ging mit Freiburgs Yannik Keitel weiter – und endete offenbar auf der Zielgeraden mit Borussia Dortmunds Youssoufa Moukoko.
In den vergangenen Monaten waren bereits mehrfach Gerüchte um ein vergebliches Kölner Interesse am Mega-Talent des BVB aufgekommen. Wie die Sport Bild nun berichtet, sollen die Geißböcke kurz vor Ende des Transferfensters bezüglich einer Leihe des 18-Jährigen angeklopft haben. Durch die Last-Minute-Verpflichtung von Niclas Füllkrug hatte sich abgezeichnet, dass Moukoko es schwer haben könnte, ausreichend Spielzeit zu ergattern.
Moukoko wollte beim BVB bleiben
Werder Bremen und Eintracht Frankfurt warfen damals wohl ebenfalls ein Auge auf den schnellen Stürmer. Doch dem Vernehmen nach wollte Moukoko, der in dieser Saison noch kein einziges Mal in der Dortmunder Bundesliga-Startelf stand, den BVB nicht überstürzt verlassen.
Der Füllkrug-Transfer wurde am 31. August – einen Tag vor dem “Deadline Day” – verkündet. Die Kölner Verantwortlichen dürften sich bereits im Vorfeld, als sich der Wechsel angebahnt hatte, nach Moukoko erkundigt haben. Denn am Mittag des 1. Septembers verkündete Sportchef Christian Keller auf der Pressekonferenz vor der Frankfurt-Partie, dass der FC keinen weiteren Spieler holen würde. Da hatte das Transferfenster noch wenige Stunden geöffnet.
Fraglich ist, wie die Leihe in finanzieller Hinsicht realisiert worden wäre. Im Januar hatte Moukoko beim BVB einen langfristigen Vertrag bis 2026 unterschrieben, der ihm ein Jahresgehalt von bis zu sechs Millionen Euro garantieren soll. Aber offenbar ist der Kontrakt stark leistungsbezogen, das Grundgehalt soll bei 3,5 Millionen Euro liegen und wäre mit Unterstützung der Dortmunder womöglich zu stemmen gewesen.
Auch Antwi-Adjei ein Kandidat
Im GEISSBLOG-Interview erklärte Christian Keller zuletzt, dass dem FC noch Transfer-Budget zur Verfügung gestanden hatte: „Unterm Strich wären noch zwei, drei Millionen Euro da gewesen.“ Dass die Geißböcke dieses komplett für eine Leihe ohne Aussicht auf eine Kaufoption ausgegeben hätten, darf allerdings bezweifelt werden.
Ein Teil der Summe hätte auch zum kommenden Gegner fließen können: Denn Bochums Christopher Antwi-Adjei war laut Kölner Stadt-Anzeiger ebenfalls ein Kandidat für die Kölner Offensive. Steffen Baumgart hatte den flinken Linksaußen von 2017 bis 2021 beim SC Paderborn trainiert und wollte ihn nun offenbar ans Geißbockheim lotsen.
Neuer FC-Anlauf denkbar?
Im Sommer soll es entsprechende Gespräche gegeben haben. Ein Wechsel kam allerdings nicht zustande, die Gründe dafür sind nicht benannt. Für Antwi-Adjei wäre wohl eine moderate Ablöse fällig geworden, sein VfL-Vertrag läuft zum 30. Juni 2024 aus. Dann könnte der 29-Jährige, der am Samstag gegen den FC sein Comeback nach muskulären Problemen feiern soll, ablösefrei zu haben sein. Ein neuer Anlauf der Kölner ist denkbar, sollte Baumgart sein Interesse nicht verlieren.
Moukoko wiederum wird aufgrund seiner geringen Einsatzzeiten in Dortmund der Wunsch nach einem Winter-Wechsel nachgesagt. Doch selbst wenn diese Gerüchte stimmen sollten und selbst wenn der FC – das CAS-Urteil über die Transfersperre steht aus – dann Spieler verpflichten darf, ist Sportboss Keller “kein Freund von Leihen im Winter”, wie er zuletzt wissen ließ.
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