Enttäuschte Gesichter nach dem 1:1 gegen Augsburg: Der FC braucht dringend Punkte für den Klassenerhalt. (Foto: Bucco)

Enttäuschte Gesichter nach dem 1:1 gegen Augsburg: Der FC braucht dringend Punkte für den Klassenerhalt. (Foto: Bucco)

Vier Punkte gegen Konkurrenten: Die Kölner Hoffnungs-Rechnung

Der 1. FC Köln hat aus den letzten drei Bundesliga-Spielen vier Punkte geholt. Das Gute dabei: Die Zähler gelangen gegen direkten Konkurrenten im Abstiegskampf. Eine Bilanz, die die Kölner beibehalten müssen.

Wer aus den ersten zehn Spielen einer Saison nur fünf Punkte holt, hat es in der Regel schwer. Schalke 04 und Hertha BSC hatten in der vergangenen Spielzeit zum gleichen Zeitpunkt bereits sechs respektive acht Punkte. Beide mussten am Ende der Saison den Gang in die Zweite Liga antreten. Anders jedoch der VfL Bochum, der nur vier von 30 möglichen Zählern geholt hatte und am Ende die direkte Rettung feierte.

Der FC hingegen hatte in der vergangenen Saison nach zehn Spieltagen bereits 16 Punkte. Im Jahr davor immerhin schon 13. Damit würden die Kölnern aktuell auf Rang acht oder neun liegen. Die bittere Realität heißt jedoch: Fünf Punkte, eine Tordifferenz von minus 14 und Tabellenletzter.

“Wir haben die Punkte nicht und wir müssen die Punkte holen. Das ist das Einzige, was zählt”, sagte Steffen Baumgart unter der Woche. Dass der FC gegen Augsburg nur einen Punkt geholt, dafür aber eines seiner besten Spiele abgeliefert hat, zählt für den Trainer inzwischen nicht mehr. “Wir können Leistung und Ergebnis getrennt bewerten, auf Dauer dürfen wir es im Fußball nur nicht. Andere Mannschaften holen die Punkte, obwohl die Leistung vielleicht nicht mit unserer übereinstimmt.”

Das Positive ist jedoch: Aus den letzten drei Bundesliga-Spielen haben die Geißböcke vier Punkte geholt. Zwar steht darunter auch die schmerzhafte 0:6-Niederlage gegen RB Leipzig. Mit Gladbach und Augsburg konnte der FC jedoch gegen zwei direkte Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt Punkte einfahren.

Fünf Gegner von Platz 13 bis 17

Teams wie Leipzig gehören in dieser Saison ohnehin nicht zur Kragenweite der Geißböcke. Zwar hatte der FC unter Baumgart die großen Teams in der Vergangenheit immer wieder ärgern können. In dieser Saison ist die Klassenteilung in obere und untere Tabellenhälfte jedoch auffällig groß – insbesondere für die Kölner. Der Sieg von Augsburg gegen Wolfsburg am vorletzten Spieltag war in dieser Saison überhaupt erst der erste Erfolg einer Mannschaft aus der unteren Tabellenhälfte gegen eine aus der oberen.

Und so muss der FC seine Punkte im Kampf um den Ligaverbleib gegen die direkte Konkurrenz einfahren. Das Gute: In den verbleibenden sieben Hinrunden-Spielen trifft der FC auf alle Mannschaften, die aktuell auf Platz 13 bis 17 stehen. Einzig der FC Bayern und der SC Freiburg gehören von den restlichen Gegnern der oberen Tabellenhälfte an.

Zehn Punkte aus sieben Spielen?

Die anderen fünf Partien gegen Bochum, Darmstadt, Mainz, Union Berlin und Heidenheim hingegen werden für den FC nun schon zu Endspielen. Bleiben die Geißböcke dabei bei ihrem jüngsten Schnitt von zwei Punkten gegen die direkten Konkurrenten (vier Punkte aus zwei Spielen), würde der FC bis zum Hinrunden-Ende noch zehn Zähler holen und damit mit 15 Punkten in die Rückrunde starten.

Lässt man das Heidenheim-Spiel zunächst außer Acht, da der 17. Spieltag erst im Januar 2024 ausgetragen wird, und rechnet zunächst bis Weihnachten, könnte der FC mit jeweils vier Punkten aus den Blöcken gegen Bochum und Darmstadt sowie Mainz und Union Berlin auf 13 Punkte kommen und mit einem Sieg gegen Heidenheim die Hinrunde sogar mit 16 Punkten beenden.

Niederlagen gegen die Bayern und in Freiburg einkalkuliert, würde dies bis zum Hinrunden-Ende einen Punkteschnitt von 1,4 beziehungsweise 1,5 bedeuten. Eine Ausbeute, die zwar bei weitem nicht die bislang katastrophale Hinserie wieder gut machen würde. Angesichts der Punkte, die zum Klassenerhalt nötig sein werden, aber wohl eine Basis, die für die Rückrunde hoffen ließe. Schließlich wurde in der Vergangenheit die 40-Punkte-Marke praktisch nie nötig.

FC mit 15 Punkten 2020/21 in der Relegation

Die Vergangenheit zeigt jedoch auch, dass selbst bei 15 oder 16 Punkten nach der Hinrunde noch eine enorme Steigerung nötig würde. Stuttgart musste in der vergangenen Saison nach 16 Zählern aus der Halbserie am Ende in die Relegation, Bochum hingegen schaffte mit 13 Punkten am Ende die Rettung. Bielefeld ging vor einem Jahr nach 16 Punkten direkt runter, Fortuna Düsseldorf 2019/20 und der Hamburger SV 2017/18 nach 15 Punkten aus 17 Spielen ebenfalls.

Der FC selbst hatte in der Saison 2010/21, die am Ende gerade noch in der Relegation endete, 15 Zähler nach der Hinrunde. Allerdings: Durch die allgemein geringe Punkteausbeute im Tabellenkeller könnten in dieser Saison so wenig Punkte wie lange nicht mehr für den Klassenerhalt reichen.

Wirklich zu retten ist diese Hinrunde für den FC kaum noch. Dafür müssten schon Siege gegen alle direkten Konkurrenten her. Zwar ist es nicht gänzlich undenkbar, dass der FC vor allem nach dem mutigen Auftritt gegen Augsburg eine Serie starten kann. Angesichts des bisherigen Saisonverlaufes erscheinen 20 Punkte bis zum Ende der Hinrunde jedoch unwahrscheinlich. Somit bleibt die Hoffnung auf dem Zwei-Punkte-Schnitt gegen die Konkurrenten – und einer deutlich erfolgreicheren Rückrunde. Und so sagt auch Steffen Baumgart mit Blick auf die Spiele bis Jahresende: “Sechs Spiele hin, sechs Spiele her: Wir brauchen Punkte!”

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