Baumgarts Verhältnis zu Keller: “Es geht nur um den FC”

Christian Keller hat am Sonntag eine Diskussion losgetreten, die er dem 1. FC Köln womöglich gerne erspart hätte. Doch nun muss Steffen Baumgart Fragen nach seiner eigenen Zukunft beantworten. So auch am Dienstag auf der Pressekonferenz vor dem FC-Spiel bei Union Berlin.

Ob Christian Keller diese Diskussion wirklich gewollt hat? Mit seinem fehlenden Bekenntnis zu Steffen Baumgart am Sonntag hat der Sport-Geschäftsführer des 1. FC Köln zumindest dafür gesorgt, dass sich die Fragen nach der Zukunft des FC-Trainers häufen. Insbesondere vor dem letzten Pflichtspiel des Jahres und der darauf folgenden Spielpause bis Mitte Januar.

So wurde Baumgart am Dienstag auf der Pressekonferenz vor dem Spiel bei Union Berlin (Mittwoch, 18.30 Uhr) gefragt, wie sein Verhältnis zum Sportchef sei. Schon länger wird darüber spekuliert, dass der emotionale Trainer und der nüchterne Geschäftsführer eher ein Zweckbündnis bilden denn eine verschworene Gemeinschaft.

Keine Baumgart-Kritik an Kellers Worten

“Es scheint hier immer darum zu gehen, ob Christian und ich gegeneinander arbeiten würden”, sagte Baumgart am Dienstag, darauf angesprochen. “Wir haben einen sehr guten und sehr klaren Umgang miteinander. Ich finde es gut, dass wir uns nicht hinstellen und sagen: Wir gehen hier durch dick und dünn.”

Baumgart haben Kellers Worte vom Sonntag also keinesfalls überrascht, wohl auch, weil man intern längst besprochen hat, wie es weitergeht. Nämlich dass es nach dem Union-Spiel eine Analyse geben soll – wie im Übrigen jedes Jahr. “Unabhängig vom Ergebnis werden wir danach die Situation besprechen. Wir haben immer zum Ende der Halbserie oder zu Weihnachten gesprochen, wo wir gut arbeiten und wo nicht, wo wir nachlegen müssen, wo es Entwicklungsfelder gibt. Das ist normal.”

Baumgarts Fokus liegt auf Berlin

Offen ist aktuell nur, wann genau und wie diese Analyse stattfinden wird. Eigentlich will Baumgart, der bekanntlich in Berlin seinen Erstwohnsitz hat, direkt nach dem Spiel an der Alten Försterei in der Hauptstadt bleiben. Das ist aber noch nicht sicher. Womöglich fliegt der 51-Jährige auch erst noch mal zurück nach Köln, um eben jene Analyse vor Weihnachten abzuschließen, ehe es in den Skiurlaub nach Österreich geht.

Keller wiederum wartet neben der sportlichen Analyse ohnehin auch noch auf das CAS-Urteil zur Transfersperre. Das Ergebnis wird seine Arbeit – und seinen möglichen Heimaturlaub – über Weihnachten und Silvester maßgeblich beeinflussen. Baumgart macht sich aber keine Sorgen um seinen Job. “Nein. So darfst du nicht rangehen. Ich kann mir nicht jeden Tag Sorgen um meinen Job machen, sondern muss Energie darauf richten, was Erfolg bringen kann.”

Dieser Erfolg soll am Mittwoch in Berlin gelingen, damit alle handelnden Personen mit einem besseren Gefühl und ohne Personaldiskussionen in den kurzen Urlaub gehen können. Baumgart jedenfalls richtete zum Abschluss der Diskussion um seine Person auch noch emotionale Worte an die Öffentlichkeit: “Eines möchte ich hier klar sagen: Es geht hier nicht um Personen, sondern um den FC.”

Und weiter: “Wer beim FC arbeitet, der weiß, dass dieser Club einem ganz schnell ans Herz wächst. Da tust du alles, dass es dem Verein gut geht. Das tun alle Verantwortlichen. Dazu gehören Christian und ich, dazu gehören Thomas Kessler und alle, die in der sportlichen Leitung sind. Dass wir alles richtig machen, bezweifele ich. Aber stehen wir trotzdem in der Verantwortung.”