Die Fußballerinnen des 1. FC Köln stehen vor einem Festtag: Am Samstag (14 Uhr) ist der VfL Wolfsburg mit dem Frauen-Superstar Alexandra Popp zu Gast im Franz-Kremer-Stadion zu Gast. Ein noch größerer Festtag wartet im März 2024: Dann wollen die FC-Frauen im RheinEnergieStadion erneut einen Fan-Rekord aufstellen.
Das Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg in der vergangenen Saison war ein Meilenstein in der Entwicklung des FC-Frauen-Fußballs. Zwar nicht fußballerisch, denn die Partie ging mit 0:4 verloren, aber hinsichtlich der Rahmen-Bedingungen. Mit 5.400 Zuschauern war damals, am 27. November 2022, erstmals ein Heimspiel der Kölnerinnen ausverkauft, das Franz-Kremer-Stadion platzte aus allen Nähten.
Ein ähnliches Bild erhoffen sich die Verantwortlichen auch für den kommenden Samstag. Am Donnerstag waren bereits über 3.000 Karten für die Partie verkauft. Damit steht bereits jetzt fest, dass das Heimspiel gegen den amtierenden Vize-Meister und deutschen Rekord-Pokalsieger einen neuen Saison-Rekord für den FC darstellen wird.
Knacken die FC-Frauen die 40.000?
Dieser wird allerdings nur bis zum 10. März halten. Denn dann, das gab der Club am Freitagvormittag bekannt, empfängt das Team von Daniel Weber im RheinEnergieStadion den SV Werder Bremen (Anpfiff 14 Uhr). Vergangene Saison hatten die FC-Frauen in Müngersdorf vor 38.365 Fans gegen Eintracht Frankfurt gespielt und einen Liga-Rekord aufgestellt – nun soll die 40.000 geknackt werden.
Das Motto des Events: „Kölsche Mädche spielen, wo sie wollen.“ Bereichsleiterin Nicole Bender-Rummler sagt: “Kölsche Mädche sind weltoffen, tolerant, lebensfroh, ein bisschen jeck – und sie wissen ganz genau, was sie wollen: Das nächste große Fußball- und Familienfest im RheinEnergieStadion. Unser Zuschauerrekord aus der vergangenen Saison hat immer noch Bestand und wir glauben fest daran, dass wir mit der Unterstützung der ganzen Region, aller Fußballfans und Sportinteressierten den nächsten Meilenstein für den deutschen Frauenfußball legen können.“
Die Spiele in Müngersdorf sollen offenbar zur Tradition werden. Vize-Präsident Carsten Wettich erklärt: „Die Entwicklung des Mädchen- und Frauenfußballs liegt uns beim FC am Herzen. Der Frauenfußballbereich wird beim FC mittlerweile ganzheitlich mitgedacht und gelebt. Als Ausdruck dessen und emotionales Highlight soll ein jährliches FC-Frauenspiel im RheinEnergieStadion ein fester Bestandteil des Terminkalenders der FC-Familie werden.”
Zumal die FC-Frauen unter Daniel Weber im Kampf um den Klassenerhalt eine weitaus entspanntere Saison erleben als 2022/23, als bis zum letzten Spieltag gezittert werden musste. „Die positive Entwicklung auf dem Platz in den vergangenen Monaten bestätigt, dass die jüngsten Anpassungen in der sportlichen Organisationsstruktur greifen und das Leistungsniveau kontinuierlich steigt“, sagt FC-Geschäftsführer Sport Christian Keller.
Weber: “Gehen kein Spiel ohne Erwartung an”
Vor der ganz großen Kulisse im RheinEnergieStadion wartet aber zunächst mal ein pickepackevolles Franz-Kremer-Stadion gegen Wolfsburg. Dieses Erlebnis wollen die Kölnerinnen auf dem Rasen veredeln und etwas Zählbares einfahren. „Verschenkt wird hier nichts“, betont Trainer Daniel Weber. Zugutekommen könnte seinem Team, dass gegen den Branchen-Riesen so gut wie kein Erwartungsdruck vorhanden ist. Schon eine knappe Niederlage ließe sich als Erfolg verbuchen.
Doch dem widerspricht Weber: „Wir gehen kein Spiel ohne Erwartung an. Wir haben zum Beispiel eine Erwartung an unsere eigene Leistung.“ Das anstehende Spiel gegen Wolfsburg, stimmt Weber zumindest in diesem Punkt zu, sei jedoch „einen Tick einfacher zu lesen“, weil der Gegner normalerweise „60, 70 Prozent Ballbesitz haben wird“. Dies wiederum gelte es, zu verhindern.
Beck sammelt Selbstvertrauen
Nach der jüngsten Länderspielpause komme es zum Jahres-Abschluss „auf die mentale und geistige Frische“ seiner Spielerinnen an. Ein besonders prägnantes Beispiel dafür ist Sharon Beck. Die Kapitänin absolvierte mit ihrer israelischen Nationalmannschaft zuletzt drei Spiele innerhalb von sechs Tagen, reiste dafür zwischen Armenien und Ungarn umher. Körperlich wird Beck folglich nicht im allerbesten Zustand zurück nach Köln kommen – dafür jedoch mit einem deutlich gestiegenen Selbstbewusstsein. Denn Beck erzielte in den drei Länderspielen insgesamt sieben Tore. Das, so hofft Weber, gebe seiner Kapitänin auch im FC-Trikot Auftrieb, nachdem Beck zuletzt Ladehemmung hatte.
Die zweite Kapitänin der Kölnerinnen, Manjou Wilde, arbeitet sich derweil weiter Richtung Comeback. Beim Pokal-Aus in Essen saß sie schon wieder auf der Bank, kam allerdings noch nicht zum Einsatz. Gegen Wolfsburg dürfte Wilde abermals zum Aufgebot gehören. Für die Startelf komme sie jedoch noch nicht in Betracht, verriet Weber. Da müsse nun kurz vor der Winterpause kein künstlicher Druck mehr aufgebaut werden. Nach der Winterpause dürfte Wilde aber zeitnah wieder zum Stammpersonal gehören – und sich dann die Kapitänsbinde mit Sharon Beck teilen. Zuvor wollen die Kölnerinnen jedoch gegen Wolfsburg für Aufsehen sorgen.
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