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Kainz auf Formsuche: Doch das war nicht der Grund für sein Darmstadt-Aus

Der ausgewechselte Florian Kainz jubelte mit Davie Selke über dessen 1:0. (Foto: IMAGO / Treese)
Der ausgewechselte Florian Kainz jubelte mit Davie Selke über dessen 1:0. (Foto: IMAGO / Treese)

Steffen Baumgart verzichtete in der zweiten Halbzeit beim SV Darmstadt auf Florian Kainz. Der Kapitän des 1. FC Köln ist weiterhin auf Formsuche, was allerdings nicht der Hauptgrund für seine Auswechslung war.

Als der 1. FC Köln in die richtungsweisenden zweiten 45 Minuten am Böllenfalltor startete, fehlte der eigentliche Anführer auf dem Rasen. Florian Kainz war zur Pause in der Kabine geblieben. Zwar hatte der Österreicher zuvor keinerlei Akzente setzen können – dass Steffen Baumgart in dieser so wichtigen Phase auf seinen verlängerten Arm verzichtete, überraschte aber schon.

Die denkbar einfache Begründung des FC-Trainers: “Kainzi war gelb-rot-gefährdet und Luca Waldschmidt ist aus unserer Sicht kein schlechterer Spieler.” Der 31-Jährige war bereits nach 18 Minuten verwarnt worden. Kainz, am Freitagabend Zehner statt wie zuletzt Sechser, hatte bei einem Tackling gegen Marvin Mehlem deutlich den Ball verfehlt. Der Darmstädter zog sich bei der Aktion einen Wadenbeinbruch zu, wie die Lilien am Samstag bekannt gaben.

Baumgart: “Risiko wollten wir nicht eingehen”

“Es war kein unfaires Spiel”, meint Baumgart zwar, “aber es war klar, dass Kainzi runter gewesen wäre, wenn er noch einen Fehltritt gemacht hätte. Das Risiko wollten wir nicht eingehen”. Dies war der Hauptgrund der Auswechslung. Doch Fakt ist auch, dass das Offensivspiel mit dem eingewechselten Waldschmdit auf der Zehn deutlich an Fahrt aufnahm.

“Luca ist jemand, der uns auf dieser Position weiterbringen kann. Das hat man in der zweiten Halbzeit gesehen”, lobt Baumgart. Waldschmidt schlug den Eckball, der zu Davie Selkes 1:0 führte, und traf anschließend selbst, wobei Vorlagengeber Linton Maina zuvor knapp im Abseits gestanden hatte. “Luca hat es nach seiner Einwechslung gut gemacht. Er war sehr ballsicher und hatte die eine oder andere kreative Situation”, unterstreicht auch Lizenzbereich-Leiter Thomas Kessler.

Wir wissen, was wir an ihm haben.

Steffen Baumgart über Kainz

Beim Heimspiel gegen Mainz am kommenden Sonntag winkt Waldschmidt also die Rückkehr in die Startelf – was zwangsläufig zur Frage führt, wo Platz für Kapitän Kainz ist. Auf den Flügeln bevorzugt Baumgart derzeit höheres Tempo, auf der Sechs konnte der Österreicher bislang nicht überzeugen. So könnte Kainz sogar erstmals von Beginn an die Bank drohen.

Kessler: “Enge Entscheidung” auf der Zehn

“Wir haben einen Konkurrenzkampf in der Mannschaft, auch wenn wir unten in der Tabelle stehen”, erklärt Kessler: “Gerade auf der Zehnerposition waren mit Luca und Mark Uth zwei Jungs zu Beginn draußen, die sich unter der Woche so anbieten, dass sie auch hätten spielen können.” Vor der Darmstadt-Partie sei dies eine “enge Entscheidung” gewesen. “In der Halbzeit hat sich das Trainerteam dann entschieden, umzustellen.”

Wie sich Baumgart für das nächste Keller-Duell mit Mainz entscheiden wird, bleibt abzuwarten. Bei DAZN betonte er am Freitag auch Kainz’ Bedeutung: “Es ist für alle eine schwierige Situation. Aber Kainzi zeigt sich und arbeitet, das ist wichtig für uns. Er treibt die Mannschaft mit nach vorne, fordert die Bälle. Wir wissen, was wir an ihm haben.” Das war allerdings vor Anpfiff, vor Waldschmidts Startelf-Bewerbung.

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