Der 1. FC Köln will im Winter neue Spieler verpflichten. Doch die finanzielle Situation im Vergleich zum Sommer hat sich nicht verändert. Trotz erneuter Gerüchte um einen Abgang von Dejan Ljubicic soll der Österreicher in Köln bleiben. Zumindest, wenn es nach Trainer Steffen Baumgart geht.
Der 1. FC Köln will im Winter seine Achse stärken. Ein Stürmer, ein Sechser und ein Innenverteidiger stehen auf der Einkaufsliste der Kölner. Das hat Sport-Geschäftsführer Christian Keller vor dem Spiel in Darmstadt am DAZN-Mikrofon bestätigt. Schon im Sommer habe der FC dabei gewusst, dass entsprechende Verstärkungen der Mannschaft gut tun würden. Doch die finanziellen Rahmenbedingungen hätten weitere Verpflichtungen nicht möglich gemacht.
Doch auch in diesem Winter braucht der Club noch immer dringend Geld, um auf dem Transfermarkt agieren zu können. Wie BILD und Sky berichten, gilt Dejan Ljubicic daher als möglicher Verkaufskandidat im Januar, nachdem dieser schon im Sommer mit einem Wechsel zum VfL Wolfsburg geliebäugelt hatte. Ljubicics Vertrag läuft beim FC im Sommer 2025 aus, hätte am Ende der Saison also nur noch einen Ein-Jahres-Vertrag. Die Chancen auf ein attraktives Angebot werden also nicht mehr größer. Dazu kommt: Sollte der CAS dem FC zwar die Januar-, aber nicht die Sommertransferperiode erlauben, könnte der FC im Sommer 2024 Ljubicic zwar verkaufen, für das Geld aber keinen Ersatz verpflichten.
Baumgart will Ljubicic nicht abgeben
Für Steffen Baumgart stellt sich die Frage nach einem Verkauf des Österreichers jedoch nicht. “Wenn die Verstärkung daran liegt, dass wir einen unserer besten Spieler der letzten zwei Jahre abgeben, dann habe ich damit ein Problemchen. Daher ist meine Aussage, dass ich nicht möchte, dass Ljubi geht”, sagte der Trainer am Dienstag auf die Personalie angesprochen. Unabhängig von Ljubicics Formtief in dieser Saison, könne es nicht die Aufgabe des FC sein, “einen unserer besten Spieler abzugeben, um dann einen holen zu können, der uns vielleicht besser macht. Daher hoffe ich, dass wir auch mit Ljubi die eine oder andere Verstärkung holen können. Das muss der Weg sein.”
Vor anderthalb Jahren hatte der FC mit Salih Özcan und Anthony Modeste zwei Spieler abgegeben, die einen entscheidenden Anteil daran hatten, dass die Kölner mit Steffen Baumgart den siebten Tabellenplatz und die Teilnahme an der Conference League erreicht hatten. Im vergangenen Sommer mussten die Geißböcke mit Jonas Hector und Ellyes Skhiri erneut zwei Schlüsselspieler ziehen lassen. “Wir haben in den letzten drei Sommern genug wichtige Spieler abgegeben. Wenn wir etwas aufbauen wollen, können wir nicht jedes Mal die besten Spieler abgeben”, sagte Baumgart.
Das denkt Ljubicic selbst
Dabei nahm der Trainer indirekt auch Christian Keller in die Pflicht. “Ich will mich gerne über Neuzugänge im Winter unterhalten, die notwendig sind, aber nicht mit dem Kompromiss, einen unserer Spieler abgeben, der sich mit am besten entwickelt hat”, erklärte der 51-Jährige. Und weiter: “Es kann nicht sein, dass wir immer wieder die besten und teuersten Spieler abgeben, um dann zu sagen: Wir geben unseren besten Motor ab, wollen dann aber ein Formel-1-Rennen gewinnen.”
Zwar ist Baumgart anders als Keller nicht der endgültige Entscheider in Sachen Transfers. Ob der Sportchef jedoch gegen den Willen seines Trainers einen seiner besten Spieler verkaufen würde, erscheint fraglich. Somit hat Baumgart einem Abgang von Ljubicic zumindest vorerst einen Riegel vorgeschoben. Bleibt nur noch die Frage, wie der Spieler selbst seine Zukunft sieht. Baumgart zumindest hat bereits das Gespräch mit Ljubicic gesucht. Die Antwort sei dabei wohl eindeutig gewesen. “Er hat klar gesagt: Er sich sich in Köln.” Zumindest noch für diese Saison.
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