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Über eine halbe Million: Rekordstrafe für den FC!

Wegen Pyrotechnik: Der 1. FC Köln vom DFB mit einer hohen Geldstrafe belegt. (Foto: Bucco)
Wegen Pyrotechnik: Der 1. FC Köln vom DFB mit einer hohen Geldstrafe belegt. (Foto: Bucco)

Der 1. FC Köln muss für das Vergehen einzelner Fans eine Hammer-Strafe zahlen! Für das Abbrennen und Abschießen zahlreicher pyrotechnischer Gegenstände im Spiel gegen Borussia Mönchengladbach am 22. Oktober 2023 hat das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) nun die Strafe ausgesprochen.

Vor den Anpfiff des Derbys waren mehrere hundert Raketen aus der Südkurve in den Himmel geschossen worden. Zudem brannten zahlreiche Fackeln im Stehplatz-Bereich des RheinEnergieStadions. Aufgrund der Rauchentwicklung hatte die Partie zwischen dem 1. FC Köln und Borussia Mönchengladbach erst sechs Minuten später angepfiffen werden können. Ein Umstand, der in die Berechnung der Strafe nun mit eingeflossen ist.

Wie der FC nun bestätigte, muss der Club 595.000 Euro zahlen – eine Rekord-Strafe! Noch nie wurde ein Proficlub in Deutschland mit einer derart hohen Geldstrafe belegt – schon gar nicht für Vorfälle in einem einzigen Spiel. Die höchsten Strafen für die Geißböcke waren bis dahin die 200.000 Euro plus drei Teilausschlüsse nach den Maleranzug-Vorfällen gegen Gladbach aus der Saison 2014/15 sowie die 223.700 Euro für insgesamt fünf Vorfälle aus der Saison 2021/22.

Keller kritisiert DFB

Die immense Höhe der neuen Rekordstrafe setzt sich aus der Umsetzung des DFB-Strafenkatalogs zusammen. Demnach kostet jede gezündete Fackel pauschal 1000 Euro. Abgeschossene oder geworfene Gegenstände, wie die Feuerwerksraketen im Derby, belaufen sich auf 3000 Euro pro Stück. Zudem wird bei einem länger als fünf Minuten verzögerten Anpfiff die Strafe verdoppelt.

Der FC will die Strafe jedoch nicht auf sich sitzen lassen. “Das Derby wurde von unseren Sicherheits- und Fanbeauftragten sowie den Sicherheitsbehörden intensiv vorbereitet. Grundsätzlich zeigt auch dieser Fall wieder, dass ein allgemeines Pyroverbot keine hinreichende Wirkung zeigt”, sagte Sport-Geschäftsführer Christian Keller in einer Stellungnahme. Man werde beim DFB-Kontrollausschuss beantragen, “die Strafe signifikant zu reduzieren”.

Die hohe Geldstrafe trifft den FC sehr hart

Christian Keller

Keller und der FC beklagten sich in der Stellungnahme überdies, dass der DFB “die Vorkommnisse unreflektiert unter teilweiser Anwendung eines standardisierten Strafzumessungsleitfadens” bewertet hätten. Keller sagte dazu: “Dieses Vorgehen ist aus unserer Sicht absolut zielverfehlend. Die Vergabe von Verbandsstrafen in dieser Form liegt fernab der Realität der deutschen Fußball- und Fankultur. Deshalb werden wir uns weiterhin aktiv und mit Nachdruck für eine sinnvolle Anpassung des Strafzumessungsleitfaden sowie für einen angemessenen Umgang mit ebendieser Kultur einsetzen.”

Inwieweit dies in diesem Fall gelingen wird, zweifelte offenbar aber auch Keller schon an, denn er kritisierte die aktive Fanszene auch. “Insbesondere muss die Sicherheit der Zuschauer stets gewährleistet werden und es dürfen keinerlei Auswirkungen auf das sportliche Geschehen erfolgen. Diese Grenzen wurden gegen Gladbach deutlich überschritten. Dies resultiert zudem in einem enormen finanziellen Schaden. Die hohe Geldstrafe trifft den FC auf dem Weg schnellstmöglicher wirtschaftlicher Gesundung sehr hart.”

Gladbach kommt glimpflich davon

Übrigens wurde auch Borussia Mönchengladbach zur Kasse geben. Die Anhänger der Fohlen hatten im selben Spiel mindestens vier Rauchtöpfe und acht Bengalische Feuer abgebrannt. Die Strafe fiel damit jedoch vergleichsweise geringer aus: Der Bundesliga-Rivale muss lediglich 12.000 Euro für das Vergehen der Fans bezahlen.

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