Steffen Baugmart ist Geschichte, Dimitris Limnios ebenfalls, der neue Trainer beim 1. FC Köln noch nicht gefunden. Doch welche Spieler dürfen unter dem neuen Übungsleiter auf eine neue Chance hoffen?
Dass der 1. FC Köln trotz der Transfer-Sperre mit Dimitris Limnios einen Spieler abgibt, ist ein klares Zeichen: Sofern ein FC-Profis überhaupt keine Chance und Hoffnung mehr auf Einsätze hat, muss er nicht bleiben. Limnios war das Paradebeispiel. Nach nur 15 Profi-Einsätzen in dreieinhalb Jahren FC geht es zurück in die Heimat nach Griechenland.
Limnios hatte sich weder unter Markus Gisdol oder Friedhelm Funkel noch unter Steffen Baumgart durchsetzen können. Eine Trennung war die logische Folge. Offen ist, ob dem 25-Jährigen weitere Spieler folgen werden. Denn klar ist: Unter Baumgart war der Grieche nicht der einzige chancenlose Spieler im Kader.
Neustart statt Luftveränderung?
Abgesehen von den Torhütern kamen in dieser Saison Jacob Christensen und Noah Katterbach nach seiner auskurierten Verletzung noch auf gar keine Bundesliga-Minuten. Darüber hinaus kamen zehn weitere Profis auf lediglich 350 oder weniger Spielminuten – und damit auf weniger als vier Spiele über 90 Minuten. So mancher FC-Profis machte sich in den letzten Monaten zurecht Gedanken, ob er überhaupt noch eine Zukunft beim FC hat.
Nun aber werden mit dem Trainerwechsel die Karten neu gemischt. Neustart statt Luftveränderung, zweite Chance statt Wechselgedanken: Welche Spieler könnten von der Baumgart-Trennung profitieren und somit doch noch zu Verstärkungen werden, die der FC so dringend nötig hätte?
Linksverteidiger-Position neu umkämpft?
Der bereits erwähnte Noah Katterbach brachte einst alles mit, um in der Bundesliga durchzustarten. Dann kam ein riesiger Knick in die Karriere, und obwohl die Linksverteidiger-Position zuletzt nicht gerade optimal besetzt war, machte Baumgart Katterbach nicht gerade Mut. Kann (und will) der 22-Jährige noch einmal angreifen? Sofern sich Katterbach überhaupt noch eine Zukunft in Köln vorstellen kann, ist jetzt seine Zeit gekommen.
Dabei wird er sich gegen einen Spieler auf seiner Position durchsetzen müssen, der sich ebenfalls einiges für 2024 vorgenommen haben dürfte. Leart Pacarada will beweisen, dass er mit 29 Jahren spät berufen, aber sehr wohl in die Bundesliga gehört. Das konnte er seit seinem Wechsel im vergangenen Sommer noch nicht zeigen, kehrt im Januar nach einer Verletzung zurück. Neuer Trainer, neues Glück?
Adamyans letzte Chance
Das dürfte sich auch Sargis Adamyan fragen. Privat lief es für den Familienvater in 2023 blendend, beruflich dagegen katastrophal. Unter Baumgart wäre es für Adamyan beim FC vorbei gewesen, der Trainer und der Stürmer fanden nie einen Draht zueinander. Der 30-Jährige wollte sich nie dem Spiel des 51-Jährigen verschreiben, trainierte und spielte entsprechend schwach. Es heißt, bei Adamyan sei vieles Kopfsache. Sollte der neue Chefcoach den Armenier zu packen wissen, könnte die Hoffnung zurückkehren.
Überhaupt wieder Hoffnung schöpfen möchte Jacob Christensen. Der Däne will endlich zeigen, was in ihm steckt. Der 22-Jährige sah zuletzt aber alles andere als glücklich aus. Gezeichnet von einem harten Halbjahr in Köln, wirkte der anfangs fröhliche Blondschopf zuletzt gefrustet. Auch für den Sechser gilt: Findet er einen Draht zum neuen Trainer und lässt sich von ihm führen und mitreißen, läge in dem Sechser zumindest einiges Potential, das es zu wecken gilt.
Fokus auf Alidou und Diehl
Unklar ist man sich beim FC, was Faride Alidou zu leisten im Stande ist. Bislang war die Leihe des 22-Jährigen ein Fehler. Der schnelle Angreifer konnte noch nichts von dem zeigen, was sich der FC erhofft hatte. Aktuell gäbe es keine Argumente für eine Weiterverpflichtung im Sommer. Kann der Trainerwechsel dies ändern? Die harmlose Offensive könnte neben Adamyan einen zweiten Durchstarter in 2024 gut gebrauchen.
Hinter den Profis warten weitere Nachwuchsspieler auf ihre Chance. Christian Keller kündigte an, man müsse nun womöglich mutiger sein bei den Einsätzen der Eigengewächse. Damion Downs, Meiko Wäschenbach, Emin Kujovic und Elias Bakatukanda wären die Nächsten, vor allem aber auch Justin Diehl. Natürlich nur, sofern Spieler und Verein über ihren Schatten springen und miteinander reden. Sollte sich jedoch bewahrheiten, dass Diehl schon anderswo unterschrieben hat, wäre dies wohl hinfällig.
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