Der 1. FC Köln sorgt wieder einmal für ein Kuriosum in der Bundesliga. Erstmals in der Liga-Geschichte ist ein Vereinsverantwortlicher außerhalb des Trainerteams wegen vier Gelben Karten gesperrt. Nur ein Spieler sah in dieser Saison mehr Gelbe Karten.
Jetzt hat es Thomas Kessler also erwischt. Der Lizenzspieler-Leiter sah beim VfL Wolfsburg die vierte Gelbe Karte der Saison und muss damit im nächsten Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt auf die Tribüne. Noch nie zuvor kassierte ein anderer Verantwortlicher als der Cheftrainer eines Bundesliga-Clubs diese Strafe.
Kessler hatte in dieser Saison bereits in den Heimspielen gegen Borussia Mönchengladbach und gegen den FC Augsburg sowie im Auswärtsspiel beim SC Freiburg den Gelben Karten gesehen. Nun also auch in Wolfsburg, nachdem er sich in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit mehrfach lautstark bei Schiedsrichter Sören Storks beschwert hatte.
So erklärt Kessler seine Gelbe Karte
“Ich bin jetzt gesperrt, das stimmt. Ich war heute mit einigen Situationen nicht ganz zufrieden”, sagte Kessler nach der Partie. Zwei Situationen hatten Kessler besonders erregt. In der siebten Minute der Nachspielzeit in Hälfte eins war Faride Alidou von seinem Gegenspieler an der Strafraumgrenze gefoult worden. Der Kölner hatte den Ball annehmen wollen, war dann aber von hinten eindeutig getroffen worden. Storks hatte auf Weiterspielen entschieden.
“Wir haben einen Freistoß gegen uns an der Strafraumgrenze bekommen, auf der Gegenseite bekommen wir ihn in einer ganz ähnlichen Situation nicht”, ärgerte sich Kessler. “Der Gipfel der Entscheidungen war heute aber 45.+12. Da möchte ich wirklich mal drum bitten, dass sich das einige noch mal anschauen. Das war eine klare Fehlentscheidung.”
Nur Chabot sah mehr Gelbe Karten als Kessler
Dabei ging es um das Handspiel von Moritz Jenz. Der Verteidiger hatte eine Flanke von Florian Kainz im Strafraum mit der Hand abgewehrt. Storks und VAR Daniel Siebert jedoch erkannten kein strafbares Handspiel. “Wir haben in der Halbzeit mit dem Schiedsrichter gesprochen”, erklärte Kessler. “Seine Antwort war, er wüsste nicht, was wir meinen. Er sagte: ‘Welches Handspiel?’ Das hat heute über drei wichtige Punkte entschieden, und darüber bin ich sehr sauer.”
Die Konsequenz für Kessler ist jedoch, dass er nun ein Spiel zuschauen muss. Nach vier Gelben Karten in 19 Spielen liegt der ehemalige Torhüter sogar in der internen FC-Liste auf dem zweiten Platz – inklusive der Spieler. Nur Jeff Chabot sah mit vier Gelben Karten plus einer Gelb-Roten Karte mehr Verwarnungen als Kessler. Dejan Ljubicic kassierte in Wolfsburg ebenfalls die vierte Gelbe und muss nun aufpassen, dass er nicht bei der nächsten karte für ein Spiel gesperrt wird.
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