Podolski: “Kann mir vorstellen, dem 1. FC Köln zu helfen”

Auch Lukas Podolski leidet dieser Tage mit dem 1. FC Köln. Der 38-Jährige blickt aus der Ferne auf die Geißböcke und hofft, dass der FC kurzfristig die Kurve bekommt. Mit Timo Schultz verbindet ihn ein besonderes Spiel. Längerfristig ist er bereit seinem Club unter die Arme zu greifen.

Lukas Podolski ist, wer er ist: ein Schlitzohr. “Ich habe auf den Trainerposten gehofft, aber es hat sich keiner gemeldet”, sagte der einstige Top-Stürmer im Gespräch mit sky auf die Frage, ob es Kontakt zum 1. FC Köln gebe. Der 38-Jährige, bis 2025 bei Gornik Zabrze unter Vertrag, frotzelte jedoch nur kurz. Denn auch Podolski macht sich Sorgen um den FC.

Er sei zwar zu weit weg, um sagen zu können, “ob die Trennung von Steffen Baumgart richtig war oder nicht”, sagte Podolski. Doch der Club müsse nun bei allen anderen Querelen rund um das Geißbockheim erst einmal nur eines im Blick behalten: “Erstmal muss man die sportlichen Probleme auf dem Platz lösen und die Klasse halten.” Nun gebe es einen neuen Trainer. “Wichtig ist, dass man gegen Heidenheim mit einem Sieg startet und die Euphorie mitnimmt.” Alles andere sei “nur Gelaber”.  

Podolski hofft: “Den Spiel noch umdrehen!”

Er sei sich sehr wohl bewusst, dass “die aktuelle Situation scheiße” sei. “Man steckt in der Scheiße, aber man hat nichts mehr zu verlieren”, sagte Podolski weiter. “Jeder weiß, um was es geht. Viele rechnen nicht mehr mit der Mannschaft und sagen, sie sind eh schon abgestiegen. Vielleicht ist das die Chance, den Spieß noch einmal umzudrehen.”

Ein Sieg gegen Heidenheim am 17. Spieltag könnte die tabellarische Situation schon wieder etwas beruhigen. Darmstadt trifft als Tabellenletzter auf den BVB, Mainz als 16. auf den VfL Wolfsburg, Union als 15. muss zum SC Freiburg. Sollten die Geißböcke gewinnen, bestünde eine realistische Chance, zumindest den direkten Abstiegsplatz zu verlassen. Zudem treffen mit Bochum und Bremen die 14. und der 13. direkt aufeinander, sodass die Kölner mindestens auf eine der beiden Mannschaften mit einem Sieg Punkte gut machen würden. Ein Sieg würde dem FC für die Rückrunde Hoffnung schenken.

Podolskis besondere Erinnerung an Schultz

Das weiß auch Podolski und wünscht dem neuen Trainer viel Erfolg. “Gegen Timo Schultz habe ich selber noch gespielt. Ich wünsche ihm nur das Beste.” Tatsächlich traf der 38-Jährige ein einziges Mal direkt auf Schultz – mit dem FC Bayern beim FC St. Pauli im DFB-Pokal. Kurioserweise trafen beide in diesem Spiel: Schultz brachte die Paulianer am Millerntor mit 1:0 in Führung, ehe Podolski den Ausgleich erzielen konnte. Am Ende siegte der FCB glücklich in der Verlängerung dank eines Eigentores der Hamburger mit 1:2.

“Es geht jetzt nur gemeinsam”, sagte Podolski. Nur eines könne er nicht: selbst eingreifen. Doch der 38-Jährige betonte, dass die Tür zu einer Rückkehr zu den Geißböcken inzwischen weit offen stehe. Der amtierende Vorstand halte Kontakt, es habe “schon ein paar Termine mit den Verantwortlichen am Geißbockheim” gegeben. “Das freut mich. Das war vorher mit den alten Verantwortlichen nicht der Fall.”

Rückkehr immer wahrscheinlicher

Aktuell gebe es zwar “wichtigere Dinge, als für Lukas Podolski auf Teufel komm raus etwas zu finden. Am Ende bin ich gerade auch noch aktiv”, sagte der 38-Jährige. “Die Gespräche laufen aber. Es gab Präsentationen und Ideen.” Und schließlich sagte er den Satz, den sich wohl viele FC-Fans wünschen: “Ich kann mir vorstellen, dem 1. FC Köln zu helfen – in einer Position, die näher am Verein ist.” Es würden zwar auch Anfragen von anderen Vereinen kommen, doch schlussendlich “ist der FC mein Verein”. Der aktuell in Schwierigkeiten ist, doch ab 2025 hoffen darf, dass der verlorene Sohn zurückkehrt, in welcher Funktion auch immer.