Der 1. FC Köln hat am Samstag im Testspiel bei Rot-Weiss Essen insgesamt 27 Spieler eingesetzt. Timo Schultz gab auch diversen Talenten die Chance sich zu zeigen. Jaka Cuber Potocnik und Justin Diehl setzten erste Duftmarken.
Aus Essen berichten Sonja Gauer und Marc L. Merten
Es war die 48. Minute, als der Mann ins Spiel kam, über den im letzten Jahr beim 1. FC Köln so viel geredet, geschrieben und schließlich vor Gericht verhandelt worden war. Jaka Cuber Potocnik feierte in Essen sein Profi-Debüt, nachdem er in der vergangenen Woche erstmals mit der ersten Mannschaft hatte trainieren dürfen.
Und was die Fans sahen, dürfte ihnen direkt gefallen haben. Potocnik war keine Minute auf dem Feld, da eroberte er 30 Meter vor dem eigenen Tor an der Seitenlinie einen Ball, spielte mit Martel Doppelpass und leitete dann stark einen Konter über links ein. Dieser Konter führte Sekunden später zum zwischenzeitlichen 2:3 durch Luca Waldschmidt.
Potocnik erst ab März spielberechtigt
In der 55. Minute bekam er zudem noch eine Schusschance, als Downs den Ball im Strafraum quer legte. Potocnik hätte noch die Zeit gehabt ihn anzunehmen, entschied sich aber mit rechts für einen Direktschuss. Der Schlenzer war jedoch kein Problem für Golz im Tor der Essener.
Es waren die ersten Szenen des Mittelstürmers, der für die U19 in den vergangenen anderthalb Jahren so wertvoll war und den die Geißböcke unter fragwürdigen Umständen im Januar 2022 von Olimpija Ljubljana verpflichtet hatten. Potocnik ist nun erneut zwei Monate gesperrt und erst ab März wieder spielberechtigt. Doch der 18-Jährige konnte erstmals Profi-Luft schnuppern und mit seinem Debüt die schwierigen letzten Monate hinter sich lassen.
Das zweite Talent, auf dem die Augen vieler Fans und Beobachter ruhten, war Justin Diehl. Nach seiner Rückkehr zu den FC-Profis kam der 19-Jährige erst als letzter Spieler in die Partie, wurde in der 100. Minute für Linton Maina eingewechselt. Doch Diehl zeigte wenig Anlaufzeit, schnappte sich sofort mehrfach die Bälle und ging in die direkten Duelle mit seinen Gegenspielern: hohes Tempo, Eins-gegen-Eins – so kam Diehl mehrfach in den Strafraum, wenngleich ihm ein erfolgreicher Torabschluss verwehrt blieb.
„Man sieht bei Justin eine enorme Qualität“, lobte Timo Schultz hinterher. „Er geht immer wieder ins offensive Eins-gegen-Eins. Er wird sich sicherlich noch an die Körperlichkeit gewöhnen müssen. Aber es ist normal, dass so ein Spieler ab und zu noch Lehrgeld bezahlt. Bislang ist der Eindruck absolut positiv.“
Spielzeit verrät das Ranking
Dennoch blieb der Eindruck, dass Potocnik (spielte von der 48. bis zur 60. Minute) und Diehl (von der 100. bis zur 120. Minute) die wenigste Spielzeit aller Spieler bekamen. Zudem kam Damion Downs (36. bis 60.) wegen der Verletzung von Mark Uth früher als geplant. Die weiteren Talente (Elias Bakatukanda, Emin Kujovic, Meiko Wäschenbach) bekamen jeweils 30 Minuten Spielzeit, Max Finkgräfe 60. Dies dürfte ein Hinweis gewesen sein, wie Schultz nach den ersten Trainingseindrücken die Talente einschätzt.
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