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Torschütze selbst überrascht: Nicht zu spielen “macht etwas mit einem”

Pure Erleichterung: Faride Alidou nach seinem Tor gegen den VfL Wolfsburg. (Foto: IMAGO / Schroedter)
Pure Erleichterung: Faride Alidou nach seinem Tor gegen den VfL Wolfsburg. (Foto: IMAGO / Schroedter)

Faride Alidou kann mit breiter Brust am Samstag in das Spiel gegen seinen Stammverein Eintracht Frankfurt gehen. Nach seinem Premieren-Tor für den 1. FC Köln sprach der Offensivspieler über seine neue Gefühlswelt.

Als Faride Alidou am Mittwochvormittag den entscheidenden Elfmeter verwandelt hatte, kannte der Jubel am Geißbockheim keine Grenzen mehr. Geschlossen rannte seine Mannschaft zur Eckfahne am Rasenplatz 6 und ließ den Offensivspieler in einer Jubeltraube verschwinden.

Doch der FC hatte gerade nicht etwa im Elfmeterschießen das Halbfinale im DFB-Pokal erreicht, wie Fortuna Düsseldorf am Abend zuvor. Trotzdem hatte die Gewinner-Mannschaft Grund zur Freude: “Der Verlierer muss nächste Woche Frühstück organisieren”, sagte der entscheidende Torschütze nach dem Elfmeterschießen und einer zuvor rund zweistündigen Trainingseinheit. “Und es hat nicht wirklich jemand Lust, morgens vor dem Training noch zum Bäcker zu fahren.”

Alidou von der Startelf überrascht

Der ersparte Gang zum Bäcker ist es jedoch nicht nur, der Alidou aktuell zum Strahlen bringt. Vielmehr erlebte der 22-Jährige mit seinem zweiten Startelf-Einsatz und seinem ersten Tor für den FC am vergangenen Wochenende seinen wohl bislang erfolgreichsten Tag im Trikot der Geißböcke.

“Ich war mega glücklich über mein erstes Tor. Ich hoffe, es kommen noch weitere dazu. Die Mannschaft hat sich auch sehr für mich gefreut”, sagte der gebürtige Hamburger drei Tage vor dem nächsten Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt.

Dabei habe Alidou erst kurzfristig erfahren, dass er gegen Wolfsburg von Beginn an anlaufen wird. “Ich wusste nicht, dass ich in der Startelf stehe. Ich habe einfach weiter Gas gegeben.” Dabei gab der ehemalige U21-Nationalspieler zu: “Ich war ein bisschen überrascht, aber darauf habe ich die ganze Zeit hingearbeitet.”

Diehl und Alidou mit positiver Konkurrenz

Tatsächlich hatte zuvor relativ wenig darauf hingedeutet, dass Alidou in Wolfsburg in der Startelf stehen würde. Stattdessen war eigentlich erwartet worden, dass Timo Schultz Justin Diehl von Beginn an starten lässt. “Ich denke, wir haben ähnliche Fähigkeiten. Wir sind beide super Eins-gegen-Eins-Spieler und konkurrieren ein bisschen”, erklärte Alidou.

Eine Konkurrenzsituation, die beide Spieler jedoch eher beflügelt und sich nicht negativ auswirkt. Im Gegenteil, wie Alidou berichtet: “Wir versuchen immer besser als der andere zu sein. Ich bin sehr glücklich und es tut mir sehr gut, dass er hier ist.”

Unter Timo Schultz läuft es sowohl für Diehl, der am Mittwoch krankheitsbedingt gefehlt hatte, als auch für Alidou nun deutlich besser. Beide Spieler kamen in allen drei Pflichtspielen bislang zum Einsatz. Während Diehl aus bekannten Gründen in der Hinrunde keine Berücksichtigung bei den Profis fand, wurde Alidou zeitweise aus Leistungsgründen nicht für den Kader berücksichtigt.

Das hat Alidou von Baumgart mitgenommen

“Vielleicht braucht man manchmal einen Tapetenwechsel”, sagte die Leihgabe von Eintracht Frankfurt hinsichtlich des neuen Trainers, sprach aber gleichzeitig sehr positiv über die Zeit mit Steffen Baumgart: “Ich habe sehr viel vom alten Coach mitgenommen, vor allem die Fitness. Da habe ich mich nach vorne gepusht.”

Gegen Wolfsburg sei Alidou dann sogar “ein bisschen nervös” gewesen, “weil ich auch lange nicht mehr so lange gespielt habe.” Die Hinrunde, mit nur einem Startelf-Einsatz und sechs Kurz-Einsätzen, sei dabei nicht leicht gewesen. “Ich bin eigentlich ein sehr lockerer Mensch und denke sehr wenig nach”, erzählte Alidou. “Aber es macht etwas mit einem, wenn man die letzten Monate nicht so viel gespielt hat. Ich würde nicht sagen, dass ich mega gut gelaunt war.”

Wir lassen uns von niemandem runterdrücken und machen weiter unser Ding

Faride Alidou

Geholfen haben ihm in dieser Zeit auch die älteren Spieler wie Florian Kainz, Jeff Chabot oder Marvin Schwäbe. “Wenn man mal einen Ratschlag braucht, geht man zu ihnen. Sie helfen uns weiter.” Allgemein sei der Abstiegskampf mit dem 1. FC Köln als junger Spieler “nicht ganz einfach.” Der Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft sei dabei jedoch ein Trumpf: “Wenn einer fällt, helfen ihm die anderen hoch. Wir lassen uns von niemandem runterdrücken und machen weiter unser Ding.” 

Frankfurt-Spiel “etwas Besonderes”

Am Samstag empfangen die Kölner nun Alidous eigentlichen Club, bei dem der Angreifer noch bis zum Sommer 2026 unter Vertrag steht. “Es ist etwas Besonderes für mich, weil ich letztes Jahr viel mit der Eintracht erlebt habe und mit den Spielern befreundet bin”, blickte Alidou auf das bevorstehende Duell mit Frankfurt. Am Samstag jedoch wird die Freundschaft ruhen: “Ich bin FC-Spieler und werde alles dafür tun, dass wir am Wochenende siegen.”

Ob Alidou in der nächsten Saison dann wieder mit dem Adler auf der Brust auflaufen wird oder fest vom FC verpflichtet wird, weiß der Spieler derweil noch nicht. “Das steht in den Sternen.” Und wenn es nach Alidou selbst ginge? “Ich bin ein offener Mensch und nehme es, wie es kommt.” Zuerst einmal kommt ohnehin das Wiedersehen mit der Eintracht.

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