Timo Schultz will gegen Borussia Dortmund die erste positive Überraschung seiner Amtszeit landen. Der Trainer des 1. FC Köln hat vor dem Heimspiel gegen den Fast-Meister der Vorsaison mit mutigen Aussagen aufhorchen lassen.
Mit Blick auf die Tabelle könnte man meinen, sich verhört zu haben. „Ich sehe uns auf Augenhöhe“, sagt Timo Schultz, Trainer des 1. FC Köln, vor dem Duell des akut abstiegsbedrohten Vorletzten mit dem Champions-League-Achtelfinalisten Borussia Dortmund.
Der BVB rangiert in der Bundesliga zwölf Plätze über dem FC, hat 22 Tore mehr geschossen. Zudem ist Dortmund mit einem 3:0-Sieg im Darmstadt positiv ins neue Jahr gestartet; bei der Borussia ist durch die Rückkehr von Jadon Sancho sowie die Verpflichtungen der Ex-Stars Nuri Sahin und Sven Bender als Co-Trainer tatsächlich jene Aufbruchsstimmung zu spüren, die Schultz und die FC-Verantwortlichen in Köln entfachen möchten.
Schultz-Fokus auf eigene Stärken
Das klingt zunächst mal nach dem Gegenteil von “Augenhöhe”. Schultz kündigt dennoch an: “Wir wollen gewinnen, und so werden wir auch spielen. Das ist das einzige Ziel, das wir haben.” Nach der zweitschwächsten Hinrunde der Vereinsgeschichte redet der neue Trainer seine Mannschaft stark. Kein Wunder: Der FC, der beim Schultz-Debüt gegen Heidenheim (1:1) mal wieder eine Führung verspielt hat, braucht dringend neues Selbstvertrauen.
Der 46-Jährige weiß: Gerade ein Erfolgserlebnis gegen einen vermeintlich übermächtigen Gegner wie Dortmund kann die Schalter in den Köpfen der Profis umlegen. “Wir werden uns jetzt wieder gemeinsam einen Plan erarbeiten”, sagt Schultz mit Blick auf Samstagnachmittag und gibt sich auch hier selbstbewusst: “Der Fokus liegt auf uns. Was können wir auf die Platte bringen? Wo haben wir unsere Stärken?”
“Trotzdem rechnen wir uns einiges aus”
Wobei ihm bei allem Starkreden natürlich bewusst ist, “dass wir auf einen Gegner treffen, der gerade vorne an den Flügeln ein extremes Tempo hat, der ein sehr gutes offensives Eins-gegen-eins spielen kann”. Dementsprechend gehe es auch darum, “sehr kompakt zu spielen, aggressiv gegen zu arbeiten, viele Ballgewinne zu haben und aus den Ballgewinnen mehr zu machen als gegen Heidenheim”. Ansonsten wird es nichts mit der angekündigten Augenhöhe.
Allerdings ist gewiss auch abzuwarten, wie nachhaltig der Aufschwung beim BVB ist. Die Borussia hatte vor dem 3:0 in Darmstadt nur eines der vorherigen acht Bundesliga-Spiele gewonnen. “Dortmund ist letztes Jahr fast deutscher Meister geworden. Vielleicht ist die Enttäuschung mit ein Grund, warum es in der Hinrunde nicht so perfekt lief”, glaubt Schultz und warnt zugleich: “Das werden sie spätestens jetzt in der Winterpause abgehakt haben. Sie haben einen super Kader und sicher den Anspruch, in die Champions League zu kommen. Trotzdem rechnen wir uns einiges aus.” Nämlich eine Sieg-Chance. Nun liegt es an den Spielern, die mutigen Aussagen des Trainers mit Leben zu füllen.
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