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40 Mio. Euro nur Schall und Rauch? FC fordert nächsten Schein-Favoriten

Florian Grillitsch traf im Hinspiel in Köln aus der eigenen Hälfte. (IMAGO / Chai v.d. Laage)
Florian Grillitsch traf im Hinspiel in Köln aus der eigenen Hälfte. (IMAGO / Chai v.d. Laage)

Der 1. FC Köln fordert mit der TSG Hoffenheim den nächsten finanziell weitaus besser aufgestellten, aber schlagbaren Bundesligisten. So sieht Pellegrino Matarazzo die Geißböcke unter Neu-Trainer Timo Schultz.

Ginge es nach der Marktwert-Tabelle der Bundesliga, hätte der 1. FC Köln weder in Wolfsburg (1:1) noch gegen Frankfurt (2:0) eine Chance haben dürfen. Denn der VfL (245,7 Millionen Euro; Platz fünf ) und die Eintracht (223,4 Millionen Euro; Platz sieben) sind hier meilenweit von den Geißböcken (94,7 Millionen Euro; Platz 15) entfernt.

Der nächste Gegner, die TSG Hoffenheim, verfügt ebenfalls über ganz andere finanzielle Mittel. Der Wert des Kaders wird auf 133,65 Millionen Euro geschätzt – also 40 Millionen Euro höher als jener des FC. Doch wie schon gegen Wolfsburg und Frankfurt könnte die vermeintliche Übermacht aktuell nur auf dem Papier existieren.

TSG punktet seit November wie ein Absteiger

Denn was Hoffenheim aus seinen Möglichkeiten macht, ist seit drei Monaten äußerst überschaubar: ein Sieg aus elf Spielen, insgesamt acht Punkte. In diesem Zeitraum war lediglich Liga-Schlusslicht Darmstadt (vier Punkte) noch schwächer als die TSG. Die Kölner holten zumindest elf Zähler.

Ins neue Jahr ist Hoffenheim mit Niederlagen in München (0:3) und Freiburg (2:3) sowie mit einem 1:1 gegen Heidenheim und einem 2:2 in Wolfsburg gestartet. Damit trifft der FC zu einem wesentlich besseren Zeitpunkt auf die Sinsheimer als in der Hinrunde, als die Mannschaft von Pellegrino Matarazzo mit zwei Siegen aus drei Partien gestartet war und auch 3:1 im RheinEnergieStadion gewann.

Matarazzo: “In jedem Spiel siegfähig”

Zu wackeln scheint der Trainer trotz der nun anhaltenden Negativserie nicht. Matarazzo glaubt, dass seine Mannschaft “so weit” ist, dass “wir den Bock am Sonntag umstoßen”. Wobei der US-Amerikaner die Lage ohnehin nicht wirklich kritisch sieht, angesichts von nur zwei Punkten Rückstand auf Platz sieben, der für die Conference League reichen könnte.

“Vor einem Jahr waren wir in einer ganz anderen Situation”, erinnert der 46-Jährige. Im Februar 2023 hatte Matarazzo am 20. Spieltag als TSG-Coach debütiert, damals waren die Kraichgauer mit nur 19 Punkten Tabellen-14. gewesen. “Jetzt haben wir 26 Punkte aus 20 Spielen und einen Riesen-Abstand nach unten.” Dank des glänzenden Saisonstarts. “Vor einem Jahr war das noch eine ganz andere Situation”, stellt Matarazzo den Langzeit-Vergleich in den Fokus. “Damals waren wir nicht siegfähig. Jetzt sind wir in jedem Spiel siegfähig, das ist ein klarer Unterschied.”

Das Defensivspiel ist viel kontrollierter, sie machen die Räume echt gut zu.

Pellegrino Matarazzo

Dennoch steht außer Frage, dass der Trainer mit der jüngsten Ausbeute nicht zufrieden ist. “Wir wollen mehr”, betont Matarazzo und will “den Frust, die Unzufriedenheit, die wir spüren, komprimieren und auf den Platz bringen”. Zumal Köln traditionell als Lieblingsgegner der Hoffenheimer gilt, die in der Bundesliga einzig gegen Augsburg (14-mal) noch häufiger als gegen den FC (13) siegten.

Aber: Das letzte Aufeinandertreffen in Sinsheim entschied der FC mit 3:1 für sich. Bei solchen Serien müsse man ohnehin stets neue Trainer und Kader beachten, “das ist immer ein Resetknopf”, sagt Matarazzo – wohlwissend, dass der FC diesen Resetknopf mit dem Wechsel von Steffen Baumgart zu Timo Schultz ganz tief gedrückt hat.

“Nicht mehr so wild im Angriffspressing”

“Mit Timo haben sie einen anderen Ansatz. Das Defensivspiel ist viel kontrollierter, sie machen die Räume echt gut zu, verschieben weiterhin stark in der Kette, aber sind nicht mehr so wild im Angriffspressing aktiv. Mit Thielmann haben sie vorne drin eher einen Speedspieler”, beschreibt der TSG-Trainer das FC-Spiel unter Schultz.

“Sie haben jetzt mal ein Erfolgserlebnis im Rücken”, weiß Matarazzo zudem, dass der Tabellen-16. zuletzt besser gepunktet hat als sein ambitioniertes Hoffenheimer Team. Die 40 Millionen Euro Unterschied im Kader-Wert müssen eben erst einmal auf den Rasen übertragen werden.

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