Der Hamburger SV hat sich von Tim Walter getrennt. Steffen Baumgart gilt als einer der Favoriten auf den Trainerposten im Volkspark. Nach seinem Aus beim 1. FC Köln ist er bereit für einen neuen Job.
Am Samstag sah es nicht gerade danach aus, als würde Steffen Baumgart zeitnah wieder an der Seitenlinie stehen. Auf Instagram postete der Ex-Trainer des 1. FC Köln neue Urlaubsschnappschüsse. Nachdem es den 52-Jährigen und seine Frau Katja zuletzt schon nach Kuba verschlagen hatte, bereisen die Baumgarts nun Dubai.
Folgende Nachricht dürfte ihn aber auch in den Vereinigten Arabischen Emiraten erreicht haben: Der Hamburger SV hat am Montag die Trennung von Tim Walter bekannt gegeben, der ewige Aufstiegsfavorit ist auf der Suche nach einem neuen Trainer. Und der im Dezember beim FC freigestellte Baumgart gilt schon seit Wochen als Top-Kandidat auf den Posten.
Ex-Schultz-Assistent Teil der Interimslösung
HSV-Vorstand Jonas Boldt erklärte in der offiziellen Mitteilung des Vereins am Montagmorgen: „Wir haben nach der enttäuschenden Heimniederlage gegen Hannover 96 eine Situationsanalyse vorgenommen und sind zur Entscheidung gekommen, dass wir eine Veränderung vollziehen müssen, um unsere Saisonziele nicht zu gefährden.“ Das ist im sechsten Zweitliga-Jahr wie immer der Aufstieg. „Unsere Leistungsschwankungen in den zurückliegenden Spielen waren zu groß und uns fehlt die volle Überzeugung, dass wir die nötige Balance und Stabilität in unserem Spiel in dieser Konstellation nachhaltig in den nächsten Wochen erreichen werden“, ergänzte Boldt.
Über Walters langfristigen Nachfolger verlor der Manager zunächst kein Wort, der HSV informierte in der Trennungsmitteilung lediglich: “Merlin Polzin (bislang Co-Trainer, Anm. d. Red.) übernimmt einstweilen die Trainingsarbeit und die Vorbereitung für das Auswärtsspiel am Sonnabend beim F.C. Hansa Rostock. Unterstützt wird er dabei durch Loic Fave, der in der Winterpause als Leiter Sport des Nachwuchsleistungszentrums verpflichtet worden war, und Torwart-Trainer Sven Höh.” Fave hatte zuvor beim FC St. Pauli und FC Basel als Assistent des jetzigen Kölner Coaches Timo Schultz gearbeitet.
Montagnachmittag erklärte Boldt auf einer Pressekonferenz dann, dass Polzin vorerst das Vertrauen gehört – schloss explizit nicht aus, dass der bisherige Co-Trainer auch langfristig zum Chef befördert wird. Gespräche mit anderen Kandidaten laufen im Hintergrund jedoch weiter.
Auch mit Baumgart? Schon zu DDR-Zeiten war der HSV sein Lieblingsclub im Westen gewesen. Bereit für einen neuen Job ist der gebürtige Rostocker, das hatte er vergangene Woche in Ewald Lienens Podcast DerSechzehner noch einmal unterstrichen: “Wenn du gegangen wirst, musst du gucken, dass die nächste Tür aufgeht. Darauf freue ich mich. Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich keiner bin, der ein halbes Jahr Urlaub machen möchte. Wenn ich gezwungen werde, mache ich das – ich hoffe aber nicht.”
Weitere Kandidaten beim HSV
Zur Podcast-Aufnahme hatte Baumgart übrigens bereits in Hamburg geweilt. Eine Kontaktaufnahme des HSV soll es allerdings bis einschließlich Sonntagabend nicht gegeben haben, wie die SportBild berichtet. Neben Baumgart werden auch Friedhelm Funkel, Stefan Kuntz, André Breitenreiter und Urs Fischer als mögliche Walter-Nachfolger genannt.
Der neue Trainer soll den Hamburgern mehr defensive Stabilität verleihen, dies soll ein zentraler Bestandteil des Anforderungsprofils sein – und könnte wiederum gegen Baumgart sprechen, der eher für Offensiv-Fußball steht. Zunächst darf sich ohnehin Polzin beweisen.
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