Der Gäste-Block des 1. FC Köln in Hoffenheim. (Foto: IMAGO / Beautiful Sports)

Der Gäste-Block des 1. FC Köln in Hoffenheim. (Foto: IMAGO / Beautiful Sports)

Kamelle & Hopp-Nubbel: Mehr Karneval als Protest – dann Protest mit Karneval

Die Auswärtspartie des 1. FC Köln bei der TSG Hoffenheim hat sich in den protestreichen 21. Bundesliga-Spieltag eingereiht. Die Gäste-Fans warfen am Karnevalswochenende unter anderem Kamelle.

Laut Spielplan war es eine Auswärtspartie, angehört hat sich das 1:1 des 1. FC Köln bei der TSG Hoffenheim allerdings wie ein Heimspiel: Die mehr als 6000 mitgereisten FC-Fans gaben am Sonntagabend in der Sinsheimer PreZero-Arena klar den Ton. Insbesondere bei Streamingdienst DAZN ließ sich nicht vernehmen, dass überhaupt Anhänger der TSG den Weg ins trotz reisefreudiger Kölner spärlich besetzte Stadion gefunden hatten.

Passend zum Karnevalswochenende war ein kunterbunter Gäste-Block zu sehen – durch Kostüme, Pyro und eine Luftballon-Choreo. Bei dieser zeigten die FC-Fans vor Anpfiff ein Banner mit der Ansage: “Wir lassen eure Träume platzen.”

FC-Spiel zwei Minuten unterbrochen

Ob dies ein Gruß an die ungeliebte TSG und ihren Mäzen Dietmar Hopp war oder ein Protest gegen die Investoren-Pläne der Deutschen Fußball Liga? Wohl letzteres. Fakt ist, dass die zweite Halbzeit mit Anti-DFL-Gesängen begann und in der 47. Minute Gegenstände aus dem Kölner Block aufs Spielfeld flogen – vor allem Äpfel und Kamelle. Rund zwei Minuten war die Partie unterbrochen.

Kamelle und Äpfel flogen aufs Spielfeld. (Foto: IMAGO / Eibner)
Kamelle und Äpfel flogen aufs Spielfeld. (Foto: IMAGO / Eibner)

Die Aktion reihte sich in diesen protestreichen 21. Spieltag der Bundesliga ein. Das Top-Spiel in Leverkusen war am Samstagabend verspätet angepfiffen worden, da die Bayer-Fans vor Beginn ebenfalls mit Bonbons geworfen und das Spruchband “Die DFL hat hier nichts zu KAMMELLEn” gezeigt hatten. Die inzwischen fast schon traditionellen Schokotaler und Tennisbälle hatte es außer in Bremen, wo Werder seinen 120. Geburtstag feierte, in jedem Stadion gegeben.

Allen voran an der Alten Försterei, wo beim Duell zwischen Union Berlin und dem VfL Wolfsburg beide Fanlager Tennisbälle auf den Rasen befördert hatten. Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck hatte die Mannschaften am Samstagnachmittag zweimal in die Kabine geschickt, die längste Pause hatte rund 35 Minuten gedauert – und die Partie unmittelbar vor dem Abbruch gestanden.

Ein Nubbel mit Schmähbotschaft an Hopp. (Foto: IMAGO / Eibner)
Ein Hopp-Nubbel mit Schmähbotschaft. (Foto: IMAGO / Eibner)

Letzteres hatte Freitagabend auch für das Zweitliga-Spitzenspiel des Hamburger SV gegen Hannover 96 gegolten, bei dem die Gäste-Fans unter anderem ein Banner mit Vereinschef Martin Kind im Fadenkreuz hochgehalten hatten. Derartige Anfeindungen kennt Dietmar Hopp zur Genüge, 2021 beispielsweise waren in Köln entsprechende Plakate in der Stadt verbreitet worden.

Am Sonntag präsentierten die FC-Fans im Gäste-Block neben einem Hopp-Nubbel inklusive Schmähbotschaft nun erneut auch ein Fadenkreuz-Banner, darauf zu sehen war eine wohl an Hopp angelehnte Zeichnung. Im Vergleich zu den anderen Bundesliga-Stadien, gerade zum Union-Spiel gegen Wolfsburg, war der Abend in Sinsheim auf den Rängen ingesamt allerdings eher von Karneval als von Protest geprägt.

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