Timo Schultz sprach nach dem Sieg gegen Frankfurt im Kreis zur Mannschaft. (Foto: IMAGO / Nordphoto)

Timo Schultz sprach nach dem Sieg gegen Frankfurt im Kreis zur Mannschaft. (Foto: IMAGO / Nordphoto)

“Bin nicht hier, um Karneval zu feiern!” Schultz-Ansage im Teamkreis

“Ich gehe davon aus, dass die Spieler den Ernst der Lage erkannt haben.” Auf den Sieg gegen Eintracht Frankfurt folgten deutliche Worte von Trainer Timo Schultz: Beim 1. FC Köln ist in der Karnevalswoche “Bremse” angesagt.

Aus Müngersdorf berichten Marc L. Merten & Martin Zenge

Es herrscht Erleichterung beim 1. FC Köln, alles andere wäre nach Beendigung einer mehr als zweimonatigen Sieglos-Serie äußerst seltsam. Doch “in Euphorie verfallen”, das stellte Timo Schultz unmittelbar nach dem 2:0-Erfolg gegen Eintracht Frankfurt am Samstagabend klar, werde man keinesfalls. Und dem Trainer war es offenbar ein Anliegen, seiner Mannschaft diese Marschrichtung möglichst schnell zu übermitteln.

Vor dem Gang in die Südkurve, wo erstmals seit dem 22. Oktober 2023 (3:1 gegen Gladbach) ein Heimsieg gefeiert werden durfte, trommelte Schultz seine Spieler im Mittelkreis zusammen. Der 46-Jährige habe dabei “Sachen für die Mannschaft” gesagt, mauerte Kapitän Florian Kainz kurz darauf in den Stadionkatakomben – verriet aber zumindest, dass die anstehende Karnevalswoche “ein Thema war”.

Kainz vor Karneval: “Es ist Bremse angesagt”

Als der GEISSBLOG Schultz anschließend auf das Karnevalsthema ansprach, erklärte dieser unmissverständlich: “Ich weiß, dass ich mir damit hier nicht viele Freunde mache – aber ich bin nicht hier, um Karneval zu feiern. Ich werde am Dienstag sicherlich die FC-Sitzung genießen und freue mich auf die Zeit – aber ich bin hier, um mit der Mannschaft zu trainieren und auch das Spiel am nächsten Sonntag in Hoffenheim erfolgreich gestalten zu können.”

Trotz des ersten Liga-Erfolgs nach sechs sieglosen Partien, direkt vor der traditionellen Club-Sitzung im Maritim-Hotel, weiß jeder FC-Profi: “Es ist ganz klar Bremse angesagt”, so die Worte von Kainz. Bremse in Sachen Euphorie, vor allem aber bezogen auf den mit Weiberfastnacht startenden Straßenkarneval.

Ich gehe davon aus, dass die Spieler den Ernst der Lage erkannt haben und sich bewusst sind, dass sie hier nicht die Woche durchfeiern können.

Timo Schultz

Zumindest den Samstagabend gönnte Schultz seiner Mannschaft: “Die Jungs haben Sonntag frei. Das hätten sie aber auch gehabt, wenn wir das Spiel verloren hätten. Ich mache den Trainingsplan nicht nach Ergebnis und schon gar nicht nach dem Karneval – sondern so, dass wir in der nächsten Woche performen können. Die Jungs können gerne rausgehen, den Sieg feiern und genießen, das haben sie lange genug nicht machen dürfen.” Das 2:0 gegen Frankfurt war erst der dritte Sieg am 20. Spieltag.

Aber: “Am Montag treffen wir uns wieder zum Training, Dienstag ist zweimal Training”, blickte Schultz voraus: “Und spätestens ab dann drehen sich meine Gedanken nur noch um Hoffenheim.” Sonntagabend gastiert der FC bei der TSG. “Ich gehe davon aus, dass die Spieler den Ernst der Lage erkannt haben und sich bewusst sind, dass sie hier nicht die Woche durchfeiern können. Wir haben am Sonntag ein sehr, sehr wichtiges Auswärtsspiel”, betonte der Kölner Chefcoach.

“Letztes Jahr gelernt, wie wir damit umgehen”

Sportchef Christian Keller merkte im ZDF-Sportstudio ebenfalls an, dass die Freude “nicht überbordend” ausfallen sollte. Denn: “Es ist nichts gewonnen.” Bezüglich der Karnevalswoche schob der FC-Geschäftsführer vielsagend nach: “Ich glaube, wir haben letztes Jahr gelernt, wie wir damit umgehen müssen.”

Nämlich anders als damals. Im Februar 2023 hatte die Mannschaft, ebenfalls nach einem Heimsieg gegen Frankfurt, in den Verhandlungen mit Steffen Baumgart mehr Feier-Freiheiten als üblich erreicht – wie Ex-Kapitän Jonas Hector unlängst in seinem Podcast Schlag und fertig durchblicken ließ. Die Quittung: Der FC hatte nach der Karnevalswoche ein Tief mit nur zwei Punkten und 1:13 Toren aus sechs Partien erlebt, das man sich aktuell keinesfalls leisten kann. “Wir müssen Profi-Fußball spielen und uns entsprechend zurückhalten”, gab Keller nun dieselbe Marschrichtung wie Schultz vor. Sowohl auf der Club-Sitzung als auch beim Rosenmontagszug gilt: Es wird gebremst geschunkelt.

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