Der 1. FC Köln hat am Samstag die jüngste Startelf der bisherigen Bundesliga-Saison aufgeboten. Überhaupt setzt Timo Schultz auf jüngere Spieler als sein Vorgänger – in Teilen aber auch gezwungenermaßen.
Als am Samstag um 14.30 Uhr der 1. FC Köln beim VfB Stuttgart seine Startelf bekannt gab, stand mit Justin Diehl der jüngste Spieler im FC-Kader auch in der Anfangsformation. Es war Diehls Debüt von Beginn an in der Bundesliga, und zusammen mit Max Finkgräfe war er eines von zwei FC-Talenten aus dem vielgelobten 2004er-Jahrgang des Kölner NLZs.
Hinzu kamen mit Jan Thielmann und Eric Martel zwei 21-Jährige sowie mit Denis Huseinbasic ein 22-Jähriger. Rasmus Carstensen zählt auch erst 23 Jahre, Luca Kilian 24: Und so waren sieben von elf Spielern beim 1. FC Köln am Samstag 24 Jahre alt oder jünger – das gab es in dieser Saison beim FC noch nicht.
Alle Schultz-Formationen jünger als unter Baumgart
Zusammen mit Jeff Chabot und Dejan Ljubicic (je 26), Marvin Schwäbe (28) sowie Florian Kainz (31) kam der FC auf ein Durchschnittsalter von 24,2 Jahren. Keine Mannschaft war in dieser Saison bislang jünger, RB Leipzig hatte am 18. Spieltag eine Mannschaft mit 24,6 Jahren aufgeboten, die bis dato jüngste Startelf in 2023/24.
Timo Schultz vertraute damit im Kampf um den Klassenerhalt einer sehr jungen Mannschaft. Überhaupt waren alle seine bisherigen sieben Anfangsformationen in der Bundesliga mit dem FC jeweils jünger als alle Aufstellungen, die sein Vorgänger Steffen Baumgart in der Hinrunde ins Feld geführt hatte. Jedoch geht Schultz bekanntlich diesen Weg nicht ganz freiwillig.
Dieses Trio könnte den Schnitt wieder heben
Mit Davie Selke (29), Luca Waldschmidt (27) und Mark Uth (32) fehlen dem FC-Trainer drei wichtige Angreifer und Routiniers. Baumgart hatte zumindest auf Selke und Waldschmidt regelmäßig in der Startelf gesetzt, um der schwachen FC-Offensive etwas mehr Gefahr einzuverleiben. Schultz hat alle drei hingegen seit Wochen nicht zur Verfügung, brachte daher vor allem mit Faride Alidou (22) und nun mit Diehl (19) jüngere Angreifer.
Den größte Unterschied machte bislang die Personalie Max Finkgräfe: Während Baumgart den Youngster lange nicht bereit für die Startelf sah und auf Leart Pacarada (29) oder Dominique Heintz (30) hinten links setzte, setzte Schultz fort, was Baumgart erst in seinen letzten beiden Spielen für den FC umsetzte, und brachte Finkgräfe von Beginn an hinten links.
FC zuletzt unter Markus Gisdol so jung
Viel jünger dürfte Schultz’ Startelf in den nächsten Wochen kaum noch werden. Timo Hübers (27) dürfte Luca Kilian (24) wieder ablösen. Davie Selke (29) dürfte bald im Sturmzentrum wieder eine Option für die Startelf werden. Einzig die Personalie Florian Kainz lässt Fragen offen: Der Kapitän stand auch in Stuttgart wieder neben sich. Sollte Schultz in Erwägung ziehen, Kainz eine Pause zu geben, stünde mit Alidou ein weiterer Jungspund parat.
Doch Jugend bedeutet nicht immer Erfolg: In den letzten Jahren waren es der VfB Stuttgart und Bayer Leverkusen, die die jüngsten Mannschaften gestellt hatten. Doch 2020/21 war es schon einmal der FC gewesen, der mit den jüngsten Teams gespielt hatte: Damals hatte Markus Gisdol versucht aus der Not eine Tugend zu machen und mit Teenagern wie Thielmann (damals 18) und Sava Cestic sowie mit den jeweils 21-jährigen Sebastiaan Bornauw und Ismail Jakobs die Klasse zu halten.
Die jüngste Gisdol-Startelf zählte gerade einmal 23,0 Jahre. Am Ende aber rettete Friedhelm Funkel den FC – indem er in den entscheidenden Spielen wieder auf routiniertere Spieler setzte.
Hier kannst du über den 1. FC Köln diskutieren und dich mit anderen Usern austauschen. Bitte beachte dabei die Spielregeln in unserer Netiquette! Du findest sie hier und kannst sie jederzeit nachlesen. Viel Spaß!