Führungsspielerinnen gefragt: FC vor wichtigem Sechs-Punkte-Spiel

Vor den Bundesliga-Frauen des 1. FC Köln liegt ein Sechs-Punkte-Spiel: Mit einem Sieg am Samstag (12 Uhr) beim Aufsteiger RB Leipzig kann der Vorsprung auf die Abstiegszone auf sieben Zähler anwachsen. Bei einer Niederlage wäre der FC allerdings plötzlich mittendrin im Abstiegskampf.

Der Jahres-Auftakt verlief denkbar ungünstig für die FC-Frauen: Zunächst ging das Auswärtsspiel zum Hinrunden-Abschluss bei Eintracht Frankfurt unglücklich mit 0:1 verloren. Zu allem Überfluss gewann danach der Aufsteiger 1. FC Nürnberg beim Schlusslicht MSV Duisburg mit 2:1. Dadurch schrumpfte der Kölner Vorsprung auf die Abstiegszone auf vier Zähler zusammen.

Somit erhält die kommende Partie in Leipzig noch weitere Brisanz. Sollte der Brauseklub ausgerechnet gegen den FC seinen zweiten Saisonsieg feiern, würden die RB-Frauen bis auf einen Zähler an die Kölnerinnen heranrücken. Damit befänden sich die FC-Frauen direkt nach der Winterpause plötzlich in höchster Abstiegsgefahr.

Beck: “Wenn wir unsere Hausaufgaben machen…”

Allerdings bietet sich mit derselben Partie die große Chance für das Team von Trainer Daniel Weber, die Gefahrenzone für längere Zeit hinter sich zu lassen. Mit einem Dreier in Leipzig würde der Vorsprung auf Leipzig, das auf dem ersten Abstiegsplatz steht, auf sieben Zähler anwachsen.

„Das wird ein enorm wichtiges Spiel für uns“, konstatiert die Kapitänin Sharon Beck, die sich gleichzeitig jedoch kämpferisch gibt: „Wenn wir unsere Hausaufgaben machen, dürfte uns das eigentlich gar nicht so sehr beschäftigen. Wir haben in der Hinrunde alle Teams, die aktuell in der Tabelle hinter uns stehen, geschlagen. So sollten wir das Ganze jetzt auch wieder angehen und ich bin mir sicher, dass wir dementsprechend punkten werden.“

Das Hinspiel gewann der FC zum Saison-Auftakt Mitte September mit 2:1, Beck erzielte seinerzeit den Siegtreffer in der zweiten Hälfte. Für das Rückspiel kehrt Laura Vogt in den Kölner Kader zurück, nachdem die Mittelfeldspielerin zuletzt in Frankfurt Gelb-gesperrt fehlte.

So läuft das geteilte Kapitäns-Amt

Mit einem Dreier gegen Leipzig könnten die FC-Frauen den Grundstein für eine erfolgreiche Rückrunde legen. „Ich traue dieser Mannschaft alles zu“, äußert Sharon Beck entsprechend, „wir haben gegen Wolfsburg ein gutes Spiel gemacht, in München auch ein wirklich sehr gutes. Wir sind nicht abgeschlagen von den Top-Favoriten, sondern können da mitspielen. Die Tabelle sieht zwar momentan etwas anders aus, aber am Ende der Saison können wir noch mal darüber sprechen und dann ziehen wir ein sehr positives Fazit.“

Beck wird die Kölnerinnen in Leipzig nochmals als Kapitänin aufs Feld führen, ehe in den beiden Partien danach dann Manjou Wilde die Binde übernehmen wird. „Bei 24 Mädels in der Mannschaft ist es gut, dass es mehrere Ansprechpartner gibt und nicht nur eine Person“, sieht Beck den Vorteil zweier Spielführerinnen, „manche gehen zu Manjou, manche gehen zu mir. Das ist schon eine gute Mischung. Manjou und ich stimmen uns dann ab, das passt ganz gut.“

Beck selbst ist als erfahrene Spielerin gerade in dieser Saison besonders gefragt, wurde das Team doch im Sommer nochmals verjüngt: „Da muss man schon einige junge Spielerinnen unterstützen und auch zeigen, was es bedeutet, Bundesliga zu spielen und was man dazu alles braucht. Ich versuche, dabei zu helfen und auch ein Stück weit den Druck zu nehmen. Die Bundesliga ist schon noch mal etwas anderes. Da gab es auch einige, die sich zuvor verrückt gemacht haben. Ich war früher auch so ein Typ, deswegen kann ich ganz gut auf solche Personen eingehen und helfen.“

Mit einer kämpferischen Leistung und insbesondere drei Punkten in Leipzig könnten die Kölnerinnen eine Menge Selbstvertrauen tanken, sodass die kommenden Aufgaben deutlich leichter fallen. Das ist allerdings auch notwendig, heißt der Gegner danach doch ausgerechnet Bayern München.