Kein Karnevals-Kater: Schultz hofft auf zweite FC-Session

Nach dem Karneval ist für den 1. FC Köln vor Werder Bremen. Timo Schultz ist mit seiner ersten Session zufrieden – und blickt bereits auf die nächste.

Eigentlich hatte Timo Schultz gedacht, der Kölner Karneval wäre mit dem Rosenmontagszug als Höhepunkt der Session am Montagabend zu Ende gegangen. Einen Tag später saß der FC-Trainer in seiner Wohnung im Belgischen Viertel, als ihn die Rufe der Jecken jedoch eines Besseren belehrten.

“Gestern saß ich in meiner Wohnung und auf einmal hörte ich unten wieder alle schreien und grölen”, sagte Schultz am Donnerstag auf der Pressekonferenz vor dem nächsten Heimspiel gegen Werder Bremen. Also schaute der 46-Jährige nach und suchte nach dem Ursprung der Schreie. Schließlich bekam der Ostfriese die nächste Kölner Tradition näher gebracht und sah, dass “ein Nubbel für all die Sünden verbrannt wurde.”

Schultz hatte Karneval “nicht einkalkuliert”

Kurzerhand habe Schultz “auch noch ein paar mit auf den Haufen geworfen”, sagte der Trainer mit einem Augenzwinkern. Sportlich kann man Schultz in seinen ersten Wochen dabei allerdings nur wenig vorwerfen. Mit nur einer Niederlage aus seinen ersten fünf Spielen als FC-Trainer liest sich der Start in der Bundesliga für den ehemaligen Profi ordentlich.

Der Karneval sei dabei für Schultz “eine sehr interessante Zeit” gewesen, die mit der FC-Sitzung im Maritim und der Fahrt auf dem Rosenmontagszug seine Höhepunkte erlebt hatte. Erlebnisse, die der Trainer “so vorher nicht einkalkuliert hatte, als ich hier angetreten bin.” Schultz hatte dabei vor dem Beginn des Straßenkarnevals deutlich gemacht, zum Trainieren und nicht zum Feiern nach Köln gekommen zu sein und war damit anders als sein Vorgänger deutlich auf die Euphorie-Bremse getreten.

Mannschaft in gutem Trainingszustand

Der Zustand seiner Mannschaft gibt dem Trainer dabei auch Recht. In Hoffenheim hätte der FC beinahe alle drei Punkte mitgenommen, während der FC vor einem Jahr inmitten der Karnevalstage noch desolat in Stuttgart untergegangen war (0:3). Zudem hatte Steffen Baumgart nach der FC-Sitzung den Hauptbelastungstag im Training kurzerhand ausfallen lassen müssen. Einige Spieler meldeten sich nach Karneval zudem krankheitsbedingt ab.

In diesem Jahr hat der FC die Tage jedoch besser herum bekommen. Zwar kann Schultz nicht mit Sicherheit sagen, ob sich alle Spieler an den Zapfenstreich gehalten hätten. “Wenn sie sich richtig gut verkleidet haben, können sie vielleicht auch ein bisschen länger draußen gewesen sein, ohne dass es jemand mitbekommen hat.” Dafür versicherte Schultz: “Auf dem Trainingsplatz machen die Jungs einen sehr guten Eindruck.” Krankheitsbedingte Ausfälle hat der FC bislang ebenfalls noch keine zu vermelden.

Schultz hofft auf weiteren Karneval

Nach den eher verhaltenden Feierlichkeiten hofft Schultz nun, sich im nächsten Jahr “länger darauf vorbereiten” zu können und der Trainer dann auch schon “ein alter Hase mit einer gewissen Karnevalserfahrung” ist. Beachtliche Aussagen für den gebürtigen Wittmunder, schließlich hat der Fußballlehrer lediglich einen Vertrag bis zum Saisonende unterschrieben. Nur im Falle des Klassenerhaltes würde Schultz wohl automatisch noch länger in Köln bleiben.

Von dem ist man beim 1. FC Köln Stand jetzt aber ohnehin überzeugt. Bei der nächsten Session würde Schultz dann aber wohl nicht viel verändern. “Was für mich am wichtigsten war: Wir haben die Zeit sportlich wirklich sehr gut genutzt und Punkte geholt. Dann macht es den Fans ja auch mehr Spaß, Karneval zu feiern. Das war mein Hauptaugenmerk – und würde auch nächstes Jahr so bleiben.” Gelingt am Freitagabend gegen Werder Bremen der nächste Sieg, würden ihm auch die Ergebnisse Recht geben.