Einer von nur zwei Siegen in den letzten 20 Bundesliga-Spielen an Karneval: 2009 feierte der 1. FC Köln beim FC Bayern München. (Archivfoto: Bopp)

Einer von nur zwei Siegen in den letzten 20 Bundesliga-Spielen an Karneval: 2009 feierte der 1. FC Köln beim FC Bayern München. (Archivfoto: Bopp)

Nur zwei aus 20: Trotzt der FC seiner “unerklärlichen” Karnevalsserie?

Am Karnevalswochenende hat der 1. FC Köln selten etwas zu feiern. Nur zwei der letzten 20 Bundesliga-Spiele zwischen Weiberfastnacht und Rosenmontag gewannen die Geißböcke. Timo Schultz setzt dieses Jahr auf einen “Mittelweg”.

Der 1. FC Köln kann sich am Sonntagabend in Sinsheim wieder immenser Unterstützung gewiss sein. 6000 Anhänger werden die Geißböcke zur TSG Hoffenheim begleiten, wie der Club am Freitag bekannt gab. Womöglich sind es auch ein paar mehr, unter den FC-Fans hatte es zahlreiche Aufrufe gegeben, sich mit Tickets einzudecken – noch immer sind Tausende verfügbar, Hoffenheim hat nicht umsonst die geringste Stadionauslastung der Liga.

In den vergangenen Jahren, das lässt sich ganz klar festhalten, konnte der FC allerdings nicht dafür werben, am Karnevalswochenende mit ihm zu reisen: Nur zwei (!) der letzten 20 Bundesliga-Partien zwischen Weiberfastnacht und Rosenmontag gewannen die Kölner, 13 gingen verloren.

Unvergessliche Siege gegen Bayern und Hertha

Die beiden Siege waren denkwürdig, das 2:1 beim FC Bayern München am 21. Februar 2009 und das 5:0 bei Hertha BSC am 22. Februar 2020. Die Anzahl der Niederlagen aber übersteigt eine normale Quote deutlich. “Grundsätzlich gibt’s dafür keine Erklärung”, meint Thomas Kessler und schiebt nach: “Das Schöne am Fußball ist, dass man immer nach vorne schaut. Wir wollen am Sonntag alles dafür geben, ein erfolgreiches Karnevalswochenende zu haben.”

Als Ex-Profi und Lizenzbereich-Leiter hat Kessler an Karneval “einige Spiele mitgemacht”, erinnert sich zuvorderst an den 18. Februar 2007, als der von Christoph Daum trainierte FC in der 2. Bundesliga mit 0:5 bei Rot-Weiss Essen unterging. Das sei das “prägendste” Erlebnis gewesen, “das, was jedem FC-Fan am meisten im Kopf geblieben ist”, glaubt Kessler.

Jeder, der Profi-Sport betreibt und Sonntag ein Spiel gewinnen will, der kann nicht Donnerstagabend noch lange um die Häuser ziehen.

Timo Schultz

Im vergangenen Jahr hatten die Geißböcke eine ebenfalls deutliche 0:3-Schlappe beim VfB Stuttgart hinnehmen müssen – und damit beginnend ein Tief mit nur zwei Punkten und 1:13 Toren aus sechs Partien erlebt. Als Erklärungsansatz galt die, bezogen auf die Mannschaft, ausschweifender als üblich geratene Karnevalssitzung des Clubs im Maritim-Hotel.

In diesem Jahr stellte Timo Schultz direkt nach dem 2:0-Sieg gegen Frankfurt klar: “Ich bin nicht hier, um Karneval zu feiern.” Wobei die FC-Sitzung am Dienstag “richtig schön” gewesen sei und “Spaß gemacht” habe, wie er nun sagt. Dass für seine Spieler spätestens 23 Uhr Schluss war, will der Trainer nicht als Befehl verstanden wissen: “Es kam auch aus dem Kreise der Mannschaft, dass es dieses Jahr darum geht, auch schon Dienstagabend mit einem gewissen Maß auf die Veranstaltung zu gehen.”

Schultz: “Haben guten Mittelweg gefunden”

Von Feier-Ausflügen an Weiberfastnacht ganz zu schweigen. “Dass es sich Donnerstag verbietet, wenn man Sonntag spielt” sei klar, so Schultz: “Jeder, der Profi-Sport betreibt und Sonntag ein Spiel gewinnen will, der kann nicht Donnerstagabend noch lange um die Häuser ziehen.” Der FC-Trainer habe in der Karnevalsplanung “nicht groß etwas vorgegeben, das war in Absprache mit dem Mannschaftsrat”.

Und Schultz meint: “Wir haben da einen guten Mittelweg gefunden. Das geht nächste Woche genauso weiter. Natürlich können wir Montag alle zum Umzug gehen, sind zum Teil auf dem Wagen. Aber den Rest der Woche gilt der volle Fokus Freitag.” Dann ist Werder Bremen im RheinEnergieStadion zu Gast. Doch zuvor will der FC beweisen, dass an Karneval auch auf dem Rasen gefeiert werden kann.

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