Benno Schmitz im Gespräch mit Timo Schultz. (Foto: Bucco)

Benno Schmitz im Gespräch mit Timo Schultz. (Foto: Bucco)

Verlängert der FC mit Schmitz? “Wir sollten da sehr offen zu ihm sein”

Benno Schmitz’ Zukunft beim 1. FC Köln ist mit einem Fragezeichen versehen. Trotz der Transfersperre spricht Lizenzbereich-Leiter Thomas Kessler äußerst verhalten über eine mögliche Vertragsverlängerung mit dem Rechtsverteidiger-Routinier.

Seit dieser Saison ist er der dienstälteste Profi in den Reihen des 1. FC Köln: Als Benno Schmitz nach dem Abstieg 2018 ans Geißbockheim wechselte, war noch keiner seiner aktuellen Teamkollegen hier zugegen. Ob der Rechtsverteidiger auch über den Sommer hinaus für den FC auflaufen wird, ist allerdings mehr als ungewiss.

Die Faktenlage: Schmitz’ Vertrag endet zum 30. Juni 2024. Der einzige weitere Rechtsverteidiger im Profi-Kader, der Däne Rasmus Carstensen, ist aktuell lediglich vom KRC Genk ausgeliehen, soll aber per Kaufoption definitiv fest verpflichtet werden. Transfers können die Kölner aufgrund ihres Registrierungsverbots bekanntlich nicht tätigen – weshalb eine Verlängerung mit Schmitz zuletzt wieder als wahrscheinlicher galt.

Verlängerung “nicht ausgeschlossen”

Thomas Kessler jedoch klingt diesbezüglich äußerst verhalten. “Wir sind mit den Interessenvertretern von Benno und auch mit Benno im Austausch. Wir sollten da schon sehr offen zu ihm sein, er hat 132 Spiele für den FC gemacht – das ist eine riesige Zahl”, sagt der Lizenzspieler-Leiter und ergänzt: “Es ist nicht ausgeschlossen, dass wir mit Benno über den Sommer hinaus weiterarbeiten werden.”

“Sehr offen sein” und “nicht ausgeschlossen”, das hört sich gelinde gesagt nicht danach an, als würde der Club überzeugt anstreben, mit Schmitz – zumindest ein Akteur aus dem erweiterten Stammspieler-Kreis – zu verlängern. Trotz der Transfersperre. “Wir sind da in einem stetigen Austausch”, erklärt Kessler und erinnert außerdem: “Es gehören immer mehrere Parteien dazu.”

Aus meiner Sicht ist er enorm wichtig, auch für den Charakter dieser Mannschaft.

Steffen Baumgart über Schmitz

Bisher wurde Schmitz offenbar kein konkretes Angebot unterbreitet. Doch es ist gut möglich, dass der FC und der 29-Jährige hinsichtlich ihrer Vorstellungen über eine weitere Zusammenarbeit entscheidend auseinanderliegen. Bereits bei seiner letzten Verlängerung im März 2022 hatte der gebürtige Münchner auf Gehalt verzichtet – seine Schmerzgrenze könnte erreicht sein. Noch wichtiger aber ist womöglich die Vertragslaufzeit.

Es ist ein offenes Geheimnis, dass Schmitz mit Ex-Trainer Steffen Baumgart seinen größten Fürsprecher verloren hat. Dieser hatte im Interview mit dem GEISSBLOG noch unmittelbar vor seinem Aus im Dezember für eine Verlängerung mit dem Rechtsverteidiger geworben: “Benno ist ein Spieler, der uns über zwei Jahre eine absolute Stabilität gegeben hat. Er ist in seiner Leistung nie weggebrochen. Charakterlich passt er zu 100 Prozent in die Mannschaft und in den Verein. Aus meiner Sicht ist er enorm wichtig, auch für den Charakter dieser Mannschaft.”

Wenig Rechtsverteidiger-Alternativen beim FC

Die sportliche Leitung der Geißböcke, so ist zu hören, hätte ohne die Transfersperre definitiv auf einen Umbruch auf der Rechtsverteidiger-Position gesetzt – mit Carstensen sowie einem weiteren, neuen Mann. Und selbst mit der Transfersperre ist ein neues, langfristiges Arbeitspapier für Schmitz unwahrscheinlich. So könnte die alles entscheidende Frage sein, ob sich dieser auch mit einem Mini-Vertrag – womöglich nur bis 30. Juni 2025 – zufriedengibt.

Der Schmitz-Poker ist für Sportchef Christian Keller durchaus ein Balanceakt. Auf dem Transfermarkt nachlegen darf er erst im Januar 2025 und die Alternativen am Geißbockheim sind rar gesät. Die Wahrscheinlichkeit einer festen Verpflichtung Carstensens liege liga-unabhängig bei “100 Prozent” hatte Keller zuletzt beim Mitgliederstammtisch erklärt. Ansonsten blieben Allrounder Jan Thielmann, Youngster Meiko Wäschenbach oder Innenverteidiger Luca Kilian als Optionen – allesamt keine gelernten Rechtsverteidiger.

Schmitz zuletzt wieder in der Startelf

Im Nachwuchsbereich hat U21-Stammspieler Pierre Nadjombe bereits seinen Abschied (zum 1. FC Magdeburg) angekündigt. Tidiane Tourés Vertrag läuft Stand jetzt ebenfalls aus. U17-Weltmeister Justin von der Hitz wird im Oktober erst 18 Jahre alt, verfügt über keinerlei Erfahrung oberhalb der U19 – und sei es nur auf dem Trainingsplatz.

Schmitz wiederum bleiben 14 Bundesliga-Spieltage, um den FC-Verantwortlichen zu beweisen, dass sie mit ihm verlängern sollten. Carstensen (1266 Minuten) hatte dem Dauerbrenner der letzten Jahre in dieser Saison (691 Minuten) weitestgehend den Rang abgelaufen. In Wolfsburg und gegen Frankfurt allerdings stand Schmitz nun wieder in der Startelf. “Er hat am Wochenende in meinen Augen eine gute Leistung gebracht, sehr stabil die rechte Abwehrseite bearbeitet”, lobt Kessler – und klingt insgesamt dennoch danach, als hätte Schmitz die längste Zeit Kölns rechte Abwehrseite bearbeitet.

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