Wenn der 1. FC Köln am Samstag bei Borussia Mönchengladbach antritt, kommt es zum einzig verbliebenen großen Derby der Bundesliga. Die Geißböcke stehen dabei enorm unter Druck, können sich beim Rivalen aber durchaus berechtigte Chancen ausrechnen.
Borussia Mönchengladbach zählt wahrlich nicht zu den Lieblingsgegnern des 1. FC Köln. Gegen keine andere Mannschaft verloren die Geißböcke in ihrer Geschichte mehr Spiele als gegen den rheinischen Dauer-Rivalen (61 Niederlagen). Gladbach wiederum feierte gegen kein anderes Team mehr Siege und schoss mehr Tore (189) als gegen den FC.
In den vergangenen Jahren hat der FC die Bilanz jedoch minimal aufbessern können. Nur eines der letzten sechs direkten Duelle gingen für den FC verloren – in der vergangenen Saison unterlagen die Kölner in Unterzahl mit 2:5. Darüber hinaus gelangen dem FC jedoch vier Siege und ein Unentschieden.
Hochverdienter Sieg im Hinspiel
Von besonderer Wichtigkeit war dabei der Heimsieg in der Hinrunde, der gleichzeitig den ersten Kölner Saison-Erfolg bedeutete. Am 8. Spieltag setzte sich die damals noch von Steffen Baumgart trainierte Mannschaft hochverdient mit 3:1 durch Tore von Florian Kainz (zwei Elfmeter) und Luca Waldschmidt durch. Insgesamt gaben die Kölner damals Ende Oktober 21 Torschüsse ab (zu fünf) und hatten einen xGoals-Wert von 2,7 zu 0,4.
Ein verspäteter Startschuss in die Saison war der Derby-Sieg jedoch in der Rückbetrachtung nicht für den FC. Seither kamen lediglich zwei weitere Siege gegen Darmstadt und Frankfurt hinzu. Noch nie hatten die Kölner nach 24 Spieltagen weniger Siege auf dem Konto als in dieser Saison. Selbst 2017/18 hatte der FC zwar ebenfalls 17 Zähler auf dem Konto, dafür jedoch einen Sieg mehr und ein um zwei Treffer besseres Torverhältnis.
Gladbach schwach gegen Kellerkinder
Damals betrug der Rückstand für die Elf von Trainer Stefan Ruthenbeck ebenfalls acht Zähler auf die direkte Rettung – allerdings auch sieben Punkte auf den Relegationsplatz. In der aktuellen Saison haben die Kölner diesen Rang derzeit inne und wollen ihn als Minimalziel auch nicht mehr hergeben.
Mit einem weiteren Derby-Sieg am Samstag würde dieses Vorhaben noch einmal wahrscheinlicher werden. Gut für den FC: Die Mannschaft von Trainer Gerardo Seoane konnte von den vergangenen sieben Bundesliga-Spielen nur eines gewinnen (5:2 gegen den VfL Bochum). Zudem konnten die Gladbacher keines ihrer bisherigen fünf Spiele gegen eine Mannschaft den letzten drei Tabellenplätzen gewinnen (vier Remis plus die Niederlage gegen den FC).
Borussia in der Heim-Tabelle auf Europa-Kurs
Allerdings: Gerade im Borussia-Park konnten die Fohlen in dieser Saison überzeugen und ihre Punkte sammeln. 18 ihrer bislang 26 Zähler holten die Gladbacher zuhause und verloren nur eines ihrer letzten neun Heimspiele. Am 18. Spieltag gab es eine 1:2-Niederlage gegen den FC Augsburg. In der Heim-Tabelle belegt die Borussia damit aktuell den achten Rang.
Dieser Umstand könnte die Gladbach am Samstag auch leicht in die Favoritenrolle bringen. Der FC jedoch weiß um seine Chance sowie Pflicht, das Spiel im Idealfall siegreich zu gestalten. Torreich könnte es dabei in jedem Fall werden, stellen die Gladbacher mit 42 Toren nicht nur den siebtbesten Angriff, sondern mit 46 Gegentreffer auch gleich die drittschwächste Abwehr.
Mit dem zweiten Derbysieg der Saison könnte der FC den Erzrivalen gleichzeitig noch einmal in Bedrängnis bringen. Denn dann würde der Vorsprung der Gladbacher auf den FC nur noch sechs Zähler betragen. Und das Restprogramm der Borussia hat durchaus noch seine Tücken.
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