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“Hat etwas von Klose”: Downs sprachlos nach “himmlischer” Erfahrung

Damion Downs bejubelt sein erstes Bundesliga-Tor. (Foto: IMAGO / Mika Volkmann)
Damion Downs bejubelt sein erstes Bundesliga-Tor. (Foto: IMAGO / Mika Volkmann)

Damion Downs trifft erstmals in seiner noch jungen Profi-Karriere für den 1. FC Köln in der Bundesliga. Und dann auch noch im Rheinischen Derby gegen Borussia Mönchengladbach. Timo Schultz lobt, sieht aber auch noch viel Potential.

Es lief die 70. Spielminute im Borussia-Park. Der 1. FC Köln führte mit 2:1 in Mönchengladbach. Da wechselte der Gastgeber Robin Hack ein. Der Offensivspieler, den der FC selbst gerne schon mehrfach verpflichtet hätte, brauchte nur wenige Sekunden, da traf er per Kopf zum 2:2. Und wiederum nur wenige Sekunden später traf Hack erneut, diesmal per Schuss unter die Latte. Aus einem 2:1 für den FC wurde ein 2:3 dank des Jokers.

Timo Schultz reagierte und brachte in der 75. Minute seinerseits zwei Joker. Davie Selke feierte sein Comeback, und alle Augen schienen sich auf den Fünf-Tore-Stürmer der bisherigen Saison zu richten. Neben Selke kam auch Damion Downs, der 19-jährige Angreifer aus dem eigenen Nachwuchs. Und tatsächlich: In der 79. Minute sollte sich der Wechsel auszahlen.

Downs lässt sich feiern

Der FC setzte sich über links durch, der Ball gelangte im Zentrum zu Denis Huseinbasic. Der Sechser spielte einen feinen Steckpass in den Strafraum und fand nicht Selke, sondern Downs. Der Deutsch-Amerikaner fackelte nicht lange, nahm den Ball an, drehte sich über seine rechte Schulter und zog mit links ab. Er traf den Ball perfekt und versenkte die Kugel im langen Eck.

Der Rest war Jubel. Downs lief vor die Gästekurve, schrie seine Freude über sein erstes Bundesliga-Tor heraus und belohnte seine Mannschaft für eine couragierte Leistung mit einem Punkt. “Keine Worte nötig, einfach nur eine himmlische Erfahrung mein erstes Tor in einem Derby zu erzielen”, schrieb der 19-Jährige später bei Instagram.

Was Downs so wertvoll machen kann

Nach Max Finkgräfe (erzielte ebenfalls schon ein Bundesliga-Tor in dieser Saison) und Justin Diehl (aktuell verletzt, noch ohne Profi-Tor) ist nun auch Downs bei den FC-Profis angekommen. In seinem vierten Kurzeinsatz in dieser Saison zeigte er, was ihn in den kommenden Jahren für die Geißböcke so wertvoll machen könnte und was er bereits im Nachwuchs angedeutet hatte.

Downs verfügt als hochgewachsener Angreifer (über 1,90 Meter) nicht nur über Strafraum-Qualitäten, sondern kann auch hinter der oder den Spitzen zum Einsatz kommen – zentral oder über außen. In Gladbach kam er für Alidou und spielte vornehmlich auf der rechten Außenbahn, suchte aber auch immer wieder den Weg ins Zentrum. Typisch für den variablen Angreifer, dessen Spielart sogar die DFL in einem Porträt im vergangenen Herbst bereits mit einem DFB-Weltmeister verglichen hatte: “Der schlaksige Mittelstürmer verfügt über mehr Geschwindigkeit als ein durchschnittlicher Neuner, Downs hat in seinem Spiel etwas von Miroslav Klose”, hieß es auf bundesliga.de.

Ich habe ihm gesagt, dass er nicht nur dabei ist, um den Kader aufzufüllen, sondern weil er ein Faktor werden kann

Timo Schultz

Von solchen Vergleichen will man beim FC verständlicherweise noch nichts wissen. Downs soll weiterhin behutsam aufgebaut werden, auch wenn der Derby-Treffer dem Youngster gut tun dürfte. “Damion hat es sich absolut verdient”, sagte Timo Schultz nach der Partie. “Er hat sehr gute Trainingsleistungen gebracht und auch in der U21 zuletzt auf sich aufmerksam gemacht.” Dort traf Downs in 17 Einsätzen bislang sieben Mal.

“Daher war die Kader-Nominierung nur konsequent. Das habe ich ihm auch gesagt, und dass er nicht nur dabei ist, um den Kader aufzufüllen, sondern weil er ein Faktor werden kann. Das hat er umgesetzt. Das kann er gerne so weitermachen”, lobte Schultz, der jedoch auch klar machte: “Der Junge bringt sehr viel mit, muss einfach noch klarer werden, robuster werden, mehr im Erwachsenenfußball ankommen. Er ist aber ein weiterer hochtalentierter Spieler, den wir fördern wollen.”

Länderspiele oder Trainingslager?

Downs nutzte am Samstag die Ausfälle anderer Offensivspieler (Thielmann, Ljubicic, Diehl, Waldschmidt, Uth), um sich anzubieten. Dies gelang ihm, und so dürfte ihm auch am Freitag gegen RB Leipzig ein Kaderplatz sicher sein. Offen ist, ob Downs anschließend mit ins Trainingslager fliegen oder für Länderspiele nominiert sein wird. Der DFB und die USA kämpfen um den Stürmer – und mit seinem Tor hat er noch einmal nachdrücklich auf sich aufmerksam gemacht.

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