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Zwei verlorene Punkte im Derby – zwei gewonnene im Abstiegskampf

Faride Alidou traf in Gladbach doppelt. (Foto: IMAGO / Mika Volkmann)
Faride Alidou traf in Gladbach doppelt. (Foto: IMAGO / Mika Volkmann)

Der 1. FC Köln hat im Kampf um den Klassenerhalt zwei Punkte liegen gelassen. Bei Borussia Mönchengladbach wäre ein Sieg möglich gewesen. Dennoch machte der FC mehr als nur einen Punkt auf die Konkurrenz gut.

Als am Samstagnachmittag der Abpfiff im Borussia-Park ertönte, hatten beide Mannschaften das Gefühl, einen möglichen Sieg liegen gelassen zu haben. Robin Hack ärgerte sich über seine vergebene Großchance für Borussia Mönchengladbach, als er in der Nachspielzeit einen Schlenker aus zwölf Metern freistehend über das Tor gesetzt hatte. Der 1. FC Köln wiederum wusste, dass zwei Führungen eigentlich hätten ausreichen müssen für einen Sieg.

Zudem hatte Davie Selke in der Schlussphase noch Pech gehabt, dass Ko Itakura ihm einschussbereit den Ball gerade noch so vor der Nase weggeköpft hatte. Sonst wäre der Mittelstürmer aus drei Metern zur Stelle gewesen, um eine Flanke von Leart Pacarada zum 4:3 über die Linie zu drücken. Das 3:3 konnte also am Ende keine der beiden Mannschaften so richtig zufrieden stellen.

Punktgewinn im Schneckenrennen

Gladbach konnte sich am Ende zumindest freuen, den FC in der Tabelle auf Distanz (neun Punkt Vorsprung) gehalten zu haben. Die Geißböcke wiederum konnten sich einerseits als die Derbysieger der Saison fühlen (3:1 im Hinspiel, 3:3 im Rückspiel). Andererseits half der Punktgewinn im Schneckenrennen um den Klassenerhalt zumindest, den Relegationsplatz auf Rang 16 weiter abzusichern.

“Wir haben wieder einen Punkt mehr. Wir wollen mindestens den Platz halten, den wir aktuell inne haben. Da haben wir aktuell zwei Punkte Vorsprung auf Mainz”, zog Timo Schultz nach dem Spiel ein erstes Fazit mit Blick auf die Tabelle. “Wir brauchen jeden Punkt.” Diese Punkte sammelte der FC zuletzt auswärts im Stile eines Eichhörnchen: langsam und stetig. Vier Auswärtsspiele, vier Punkte.

Wir tun gut daran, den 16. Platz erst mal abzusichern. Da spielt das Torverhältnis natürlich auch eine Rolle.

Timo HÜbers

Immerhin: Am 25. Spieltag reichte dies, um einen Punkt gut zu machen. Auf die Darmstädter, die in Leipzig verloren. Auf die Mainzer, die beim FC Bayern verloren. Auf Union Berlin, denn die Eisernen verloren in Stuttgart. Und auf Bochum sowie Wolfsburg, die am Sonntag verloren. Es sind mühsame Wochen im Tabellenkeller, der Befreiungsschlag will nicht gelingen. Doch der FC hält sich aufrecht und macht kleine, quälend langsame Fortschritte.

Da half es am Samstag auch, dass Mainz 05 in München mit dem 1:8 eine heftige Klatsche kassierte. Denn diese Niederlage veränderte auch das Kräfteverhältnis zwischen dem FC und dem FSV. “Wir tun gut daran, den 16. Platz erst mal abzusichern”, fand Timo Hübers. “Da spielt das Torverhältnis natürlich auch eine Rolle. Mainz hat jetzt ein schlechteres Torverhältnis, das kann auch das Zünglein an der Waage sein.”

FC nun im Vorteil beim Torverhältnis

Die Mainzer fielen mit ihrem Torverhältnis von -19 auf -26 zurück. Der FC blieb bei -23. Es sind Kleinigkeiten, doch eben jene können am Ende entscheiden. Und so machte der FC letztlich am Samstag nicht nur einen Punkt gut, sondern auch einen zweiten durch das nun zumindest vorübergehend bessere Torverhältnis. Auch wenn Hübers keinen Zweifel daran ließ: “Wir hätten uns mit einem Sieg noch weiter absetzen können.”

Zwei Punkte gewonnen, zwei Punkte verloren: Insbesondere mit Blick auf eine mögliche Rettung auf Platz 15 war das 3:3 in Gladbach letztlich zu wenig. “Ich glaube, nach oben wird es schon schwierig”, gestand Hübers. Dies wäre bei einem Sieg anders gewesen. Die Borussia wäre dann zwar noch immer sechs Punkte entfernt gewesen, Union und Co. aber nur noch fünf Zähler. Dies wäre ein Rückstand von zwei Siegen gewesen – und damit machbar im Fall einer Serie. Nun sind es weiterhin drei Spiele, die der FC bräuchte, um den Rückstand aufzuholen. Bei nur noch neun verbliebenen Saisonspielen.

Gerade bei den Auswärtsspielen, die alle Unentschieden ausgegangen sind, waren ein paar dabei, die wir hätten gewinnen können

Timo Schultz

“Wir glauben, dass wir mit einer Serie noch einmal den Abstand nach oben verkürzen können”, zeigte sich Schultz zuversichtlich. Doch er weiß, dass dies nicht möglich ist, wenn seine Mannschaft weiter unnötige Fehler macht, Gegentore ermöglicht und Chancen liegen lässt. “In allererster Linie geht es für uns darum, unsere Leistung zu stabilisieren. Gerade bei den Auswärtsspielen, die alle Unentschieden ausgegangen sind, waren ein paar dabei, die wir hätten gewinnen können. Aber im Konjunktiv befinden wir uns im Fußball eben nicht.”

Und so bleibt es zunächst dabei: Der FC muss an jedem Wochenende nicht nur versuchen zu punkten, sondern dabei auch die Konkurrenz im Blick behalten. Das wird am 26. Spieltag leicht, denn dann legen die Geißböcke am Freitagabend gegen RB Leipzig vor und können anschließend verfolgen, wie sich Darmstadt (gegen Bayern), Mainz (gegen Bochum), Union (gegen Bremen) und Wolfsburg (gegen Augsburg) schlagen.

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