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Flemming Povlsen hofft auf FC-Sieg: “Vielleicht gelingt ein Wunder”

Flemming Povlsen drückt dem 1. FC Köln die Daumen. (Foto: IMAGO / Gonzales Photo)
Flemming Povlsen drückt dem 1. FC Köln die Daumen. (Foto: IMAGO / Gonzales Photo)

Flemming Povlsen startete seine Bundesliga-Karriere beim 1. FC Köln, ehe er bei Borussia Dortmund zum Kult-Stürmer wurde. Im Interview mit dem GEISSBLOG spricht der dänische Europameister unter anderem über seine Zeit in Köln, die fast aussichtslose Situation für den FC und Bo Henriksen, den dänischen Trainer des kommenden Gegners Mainz 05.

Das Interview führte Jonathan Lambert

GEISSBLOG: Flemming Povlsen, Sie sehen sich als eine Art Botschafter zwischen Dänemark und Deutschland. Wie blicken Sie auf ihre Zeit in der Bundesliga zurück?

FLEMMING POVLSEN: “Ich kam damals als junger Spieler nach Köln und ich bin heute noch Christoph Daum dankbar, dass er mich ausgebildet hat. Aber auch von meinen Mitspielern habe ich viel gelernt – Paul Steiner, Pierre Littbarski, Stefan Engels, das war schon eine außergewöhnliche Truppe damals. Allerdings habe ich doch mehr Verbindungen nach Dortmund, wo meine Kinder geboren wurde und ich am Ende Deutscher Meister wurde. Trotzdem drücke ich beiden Klubs die Daumen.”

Der 1. FC Köln wird das bitter nötig haben. Im Abstiegskampf braucht es ein Wunder.

“Ich kenne die Probleme in Köln, es ist das ganze Jahr ein Kampf ums Überleben. Es wird sehr schwierig, ob das noch gelingen kann.”

Das sagt Povlsen über die FC-Dänen

Zwei ihrer Landsleute stehen im Kölner Kader.

“Ja, Rasmus Carstensen hat es lange gar nicht schlecht gemacht, allerdings ist er nun schon seit ein paar Wochen außen vor. Da wird es spannend, ob der 1. FC Köln im Sommer die Kaufoption zieht. Die Entwicklung bei Jakob Christensen habe ich fast erwartet. Ich war nicht sicher, ob er die Zeit bekommt, sich in der Bundesliga zurechtzufinden. Er ist nicht der aggressive Typ, er arbeitet spielerisch, der ist keiner, der im Training mal einen umhaut, um zu zeigen: Ich bin hier! Deshalb hat es gedauert, aber jetzt ist er eine Alternative.

Trotzdem ist da kaum noch Hoffnung...

“Und das ist bitter, denn diese Stadt, dieses Stadion, das Umfeld – die Bundesliga braucht den 1. FC Köln. Für mich ist das Dortmund light. Die Leute geben viel, dass die Stimmung jetzt etwas umschlägt, ist normal, denn die Leute wollen auch etwas zurück. Aber vielleicht fällt jetzt auch ein wenig Druck ab. Man hat nichts mehr zu verlieren. Wer weiß, vielleicht gelingt ja ein Wunder. Ich drücke Köln die Daumen.”

Flemming Povlsen spielte zwischen 1987 und 1989 für den 1. FC Köln. (Foto: IMAGO / Norbert Schmidt)

Henriksen? “Bo lebt das bis zur letzten Faser”

Sie duellieren sich mit einem anderen Dänen, Bo Henriksen scheint die 05er wieder in die Spur zu bringen.

“Es hat mich auch überrascht, dass er dort gelandet ist. Aber was brauchen diese Karnevalsvereine wie Köln, wie Mainz, wie Düsseldorf? Die brauchen jemand, der das ganze Umfeld auch mitreißt, der Leben reinbringt. Bo lebt das bis zur letzten Faser – und hat damit Erfolg. Er verkörpert dieses „Komm Jungs, wir schaffen das“ wie kein anderer. Daum war das damals auch, der hätte sich nie hingesetzt. Der stand immer und gab seine Energie auf die Mannschaft.

In Dortmund heißt es immer: Wenn die Bayern schwächeln, wollen wir da sein. Jetzt ist Leverkusen Meister…

“Das geht beim BVB ja schon seit zwei Jahren so. Echte Liebe bedeutet echtes Vertrauen und das schien mir gerade im Herbst zwischen Mannschaft, Trainer und Fans nicht immer da zu sein. Da hat man dann reagiert und der Erfolg in der Champions League ist dann auch kein Zufall. Das Vertrauen in Leverkusen ist riesig und weil es auch bei Bayern fehlt, sind sie hochverdient Deutscher Meister.”

Im Sommer ist Dänemark bei der Europameisterschaft in Deutschland. Sie sind 1992 für Jugoslawien nachgerückt und quasi aus dem Urlaub mit Danish Dynamite Europameister geworden. Kann Dänemark nochmal so ein Wunder gelingen?

“Das weiß keiner momentan. Seit der letzten Europameisterschaft hat die Mannschaft oft enttäuscht, wir haben auch keine gute Qualifikation gespielt. Die Deutschen gehören seit den Leistungen im März zum Favoritenkreis, das Selbstvertrauen ist zurück. Das gilt für Dänemark nicht. Aber wir werden stark sein auf den Rängen: Es werden viele fröhliche Dänen nach Deutschland kommen.”

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