Kann der 1. FC Köln am vorletzten Spieltag noch einmal an der Tür zur Bundesliga anklopfen? Die Geißböcke gelten bereits seit einigen Wochen als abgeschrieben. Ein Umstand, den es zu nutzen gilt.
An solch ein spannendes letztes Heimspiel hätte am vergangenen Samstag um 20.25 Uhr wohl in Köln niemand mehr geglaubt. Nach dem 0:0 gegen den SC Freiburg herrschte fassungslose Stille im ansonsten so stimmungsgeladenen Stadion von Müngersdorf. Das Gefühl von Resignation macht sich breit. Auf dem Platz wie auf den Rängen – obwohl man doch nicht hatte resignieren wollen.
Dann jedoch folgte ein Sonntag, an dem so ziemlich alles für den FC lief, was auch nur für den FC hätte laufen können. Union Berlin unterlag Bochum, Mainz konnte in Heidenheim nicht gewinnen. “Wir dachten eigentlich, wir sind weg, wenn die anderen punkten. Dann haben wir die Hoffnung aber noch mal zurückbekommen”, sagte auch Innenverteidiger Dominique Heintz unter der Woche.
Konstellation macht Spiel noch spannender
Nun steht dem 1. FC Köln also tatsächlich nochmal ein Endspiel bevor. Eine letzte, wenn auch kleine Chance, die Liga auf der letzte Rille doch noch zu halten. Deswegen sagte auch Heintz: “Wir müssen uns jetzt beweisen, dass wir noch mal ein Spiel gewinnen können.” Trainer Timo Schultz ergänzte einen Tag vor dem Spiel: “Jetzt haben wir wirklich ein Endspiel, um uns ein weiteres zu holen.” Nur viermal war dem FC das in 32 Spielen zuvor gelungen. Nun muss ein fünftes Mal hinzukommen. Egal wie.
Denn ansonsten stünde der Abstieg auch rechnerisch fest. Doch nicht nur die letzte rechnerische Chance macht das Spiel am Samstag so spannend, sondern vielmehr die gesamte Konstellation. Mit Union Berlin ist nämlich ausgerechnet der Gegner zu Gast, den die Kölner im Idealfall noch einholen könnten.
Dabei schienen die Berliner am 26. Spieltag nach dem ihrem 2:1-Erfolg über Werder Bremen und neun Punkten Vorsprung auf den Relegationsrang sowie zehn auf den 1. FC Köln schon praktisch gerettet. Seither konnten die Unioner jedoch kein Spiel mehr gewinnen, lediglich zwei Pünktchen sind noch hinzugekommen.
Heintz glaubt nicht an Trainereffekt
Die 3:4-Niederlage gegen den VfL Bochum war für den diesjährigen Champions-League-Teilnehmer der negative Höhepunkt, nach dem sogar Trainer Nenad Bjelica wieder gehen musste. Fakt ist: Während man sich zuletzt beim FC fast schon mit dem Abstieg abgefunden hatte, herrscht an der Alten Försterei aktuell Panik.
Für Bjelica wird am Samstag in Müngersdorf nun U19-Trainer Marco Grote an der Seitenlinie stehen. An einen Trainereffekt glaubt Heintz, der bis zum Sommer noch bei Union Berlin unter Vertrag gestanden hatte, aber nicht. “Die werden jetzt nicht in einer Woche das ganze System verändern. Wir werden gut vorbereitet sein”, sagte der 30-Jährige.
Gleichwohl ist sich Heintz sicher: “Die haben mehr zu verlieren als wir. Mit uns rechnet keiner mehr.” Getreu dem Motto, dass Totgesagte länger leben. Oder aber: Der FC hat im Kampf um den Klassenerhalt eigentlich keine Chance mehr. Aber diese gilt es nun gegen Union Berlin zu nutzen.
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