Der 1. FC Köln lebt! Und wie: Nach einem 0:2-Rückstand drehen die Geißböcke das Spiel gegen Union Berlin kurz vor Schluss in einen 3:2 (1:2)-Sieg und verwandeln Müngersdorf in ein Tollhaus!
Aus Müngersdorf berichten Sonja Gauer und Marc L. Merten
Es lief die dritte Minute der Nachspielzeit, als Linton Maina noch einmal über die linke Seite durchbrach und den Ball vor das Tor brachte. Der eingewechselte Damion Downs stand goldrichtig und drückte die Kugel zu seinem zweiten Bundesliga-Tor über die Linie. Danach gab es kein Halten mehr. Die gesamte FC-Bank rannte zum Torschützen, der unter der Jubeltraube in sich zusammenfiel. Der 1. FC Köln lebt noch, der 1. FC Köln ist noch nicht abgestiegen!
Tore
15. Minute: Der FC begann ordentlich und mit zwei Abschlüssen aus der Distanz, brachte sich dann aber selbst um allen Optimus. Nach einer Ecke von Trimmel kam Robin Knoche völlig frei aus sieben Metern zum Kopfball. Schwäbe war bei dem zentralen Abschluss zwar noch dran, konnte den Ball aber nicht mehr über die Latte lenken – 1:0 für Union.
19. Minute: Nur wenige Augenblicke nach dem Kölner Anstoß holte Union die nächste Ecke raus, in Folge dessen Alidou den Ball an den nach oben gestreckten Arm bekam. Zwar stand der Kölner mit dem Rücken zum Ball, nach Ansicht der Video-Bilder entschied Deniz Aytekin jedoch auf Handelfmeter. Kevin Volland verwandelte flach in die Mitte zum 2:0.
45. Minute: Der FC schien kurz vor der Pause schon tot, sendete dann aber doch nochmal ein Lebenszeichen. Nach einer Ecke war es Rani Khedira, der Timo Hübers in bester Ringer-Manier zu Boden riss und so den zweiten Elfmeter des Tages provozierte. Florian Kainz übernahm wie schon in Mainz die Verantwortung und schoss den Ball unhaltbar zum 1:2 aus Kölner Sicht ins Tor.
87. Minute: Als sich die meisten in Müngersdorf schon mit dem Abstieg abgefunden hatten, wurde es noch einmal laut: Nach einem eigentlich verunglückten Abschluss von Mark Uth kam Steffen Tigges per Kopf an den Ball, der zum 2:2-Ausgleich traf.
Dann kämm die 93. Minute: Die Nachspielzeit war schon zur Hälfte abgelaufen, als Linton Maina noch einmal das Tempo anzog und perfekt für Damion Downs auflegte. Der Youngster drückte den Ball zum 3:2 über die Linie – und dann gab es in Müngersdorf kein Halten mehr.
Personal
So spielte der FC: Schwäbe – Schmitz (46. Heintz), Hübers, Chabot, Finkgräfe – Martel (61. Uth), Huseinbasic – Alidou (75. Downs), Waldschmidt (20. Maina), Kainz – Adamyan (46. Tigges)
Zur Aufstellung: Im Vergleich zum 0:0 gegen Freiburg änderte Timo Schultz seine Startelf auf zwei Positionen in der Offensive. Jan Thielmann und Linton Maina mussten zunächst auf der Bank Platz nehmen. Dafür kehrte Kapitän Florian Kainz genauso wie Sargis Adamyan in die Startelf zurück. Schon nach 20 Minuten musste Schultz jedoch reagieren, nachdem Luca Waldschmidt nach einem Tritt gegen die Wade von Khedira nicht weitermachen konnte. Für ihn kam Linton Maina.
Fazit
Was hat diese Mannschaft für eine Moral? Zum zweiten Mal in dieser Saison drehen die Geißböcke kurz vor Schluss eine praktisch sicher geglaubte Niederlage noch in einen Sieg. Und diesmal war es überlebenswichtig: Die Kölner kriegen noch ein weiteres Endspiel im Kampf um den Klassenerhalt. Am Samstag in Heidenheim geht es um alles. Und nach heute ist dem FC tatsächlich auch wieder alles zuzutrauen.
Hier kannst du über den 1. FC Köln diskutieren und dich mit anderen Usern austauschen. Bitte beachte dabei die Spielregeln in unserer Netiquette! Du findest sie hier und kannst sie jederzeit nachlesen. Viel Spaß!