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“Todesurteil”: Hector kann FC-Abstieg nicht mitansehen und kritisiert

Jonas Hector auf der Tribüne. (Foto: IMAGO / Beautiful Sports)
Jonas Hector auf der Tribüne. (Foto: IMAGO / Beautiful Sports)

Der siebte Abstieg des 1. FC Köln sorgt auch beim langjährigen Kapitän der Geißböcke für reichlich Frust: Club-Legende Jonas Hector hat am vergangenen Samstag bereits nach dem Heidenheimer 3:0 umgeschaltet – und übt Kritik am Kölner Auftritt.

Den Abstieg im Jahr 2012 hatte Jonas Hector als U21-Spieler erlebt, den Absturz aus der Europa League in die Zweitklassigkeit in der Saison 2017/18 als langzeitverletzter Leistungsträger. Nun musste der Ex-Kapitän als Fan mitansehen, wie sich der 1. FC Köln erneut aus der Bundesliga verabschiedete. Oder besser gesagt: Er konnte es nicht mitansehen.

Der feststehende Abstieg nach der 1:4-Demontage in Heidenheim sei “echt frustrierend”, sagt Hector in seinem Podcast Schlag und fertig und erzählt: “Ich habe mir das Einzelspiel angeschaut. Und nach dem 3:0 haben wir ganz schnell gesagt: Jetzt gehen wir auf die Konferenz.”

Hector: “Das ist für mich das Todesurteil”

Das Kölner Trauerspiel auf der Schwäbischen Alb raubte der Club-Legende frühzeitig den Glauben an ein Wunder. “Die Hoffnung, die in der letzten Woche stattgefunden hat, die in der Stadt aufgeflammt ist, die war relativ schnell zunichtegemacht”, sagt Hector, der gemeinsam mit seinen Schwiegereltern vor dem Fernseher saß. Im heimischen Wohnzimmer herrschte Untergangsstimmung: “Wir waren alle komplett still – das ist kein gutes Zeichen beim Fußballgucken. Wenn keiner auf irgendwas reagiert, das ist für mich das Todesurteil, wenn man es einfach so hinnimmt.”

Hat der immense Druck seine Ex-Kollegen gehemmt? Speziell die Niederlagen gegen Darmstadt und nun in Heidenheim – Spiele, bei denen absolute Siegpflicht herrschte – waren für den 33-Jährigen “mit die schlechtesten Saisonleistungen”. Er glaube schon, “dass das damit zusammenhängt, dass man das Gefühl hat: ‘Wir müssen jetzt’. Ich hatte von außen das Gefühl, dass die Mannschaft blockiert war.”

Da hätte ich mir als Fan gewünscht, dass es von Anfang an brennt, dass alles angelaufen wird.

Jonas Hector

Darüber hinaus kritisiert Hector die Herangehensweise in diesen Endspiele: “Ich hatte in beiden Spielen das Gefühl, dass man abwartend agiert hat. Da hätte ich mir als Fan gewünscht, dass es von Anfang an brennt, dass alles angelaufen wird – du musst ja auf Sieg spielen, alles oder nichts. Das Gefühl hatte ich die ersten 30 Minuten ganz und gar nicht.”

Hector: “Das macht es schwieriger”

Ob dies an der Taktik von Trainer Timo Schultz lag oder die Mannschaft den eigentlichen Matchplan überhaupt nicht annahm, sei mal dahingestellt. Feststeht für Hector aber: “Auf dem Platz macht es das schwieriger, wenn du eher passiv bist und nicht agierst. Dadurch nimmst du genau die Zweikämpfe nicht an, die du annehmen musst, um das Momentum mitzunehmen. Das war gar nicht zu spüren, weder in dem Darmstadt-Spiel noch in Heidenheim.”

Bei aller Enttäuschung: Aus heiterem Himmel kam der Abstieg für den Ex-Nationalspieler natürlich nicht. “Es war nichts Überraschendes, dass man da unten drinsteht. Es war schon absehbar, dass es sehr, sehr schwer werden würde.” Nicht zuletzt, weil Hector selbst nicht ansatzweise ersetzt werden konnte.

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