Welche Spieler bleiben beim 1. FC Köln? Und welche Spieler wollen die Verantwortlichen womöglich bewusst verkaufen? Denn Letzteres scheint durchaus denkbar.
Christian Keller ist dieser Tage nicht zu beneiden. Der Sportchef des 1. FC Köln steht öffentlich in der Kritik und muss gleichzeitig unter Hochdruck die neue Saison planen. Die 2. Liga wartet, der Kader steht noch nicht fest und schon gar nicht das neue Trainerteam. Kein Wunder, dass der Geschäftsführer Sport wenig Schlaf bekommt, wie er nun zugab.
Im FC-Podcast “FC Inside” erklärte der 45-Jährige seine aktuelle Arbeit. “Uns treiben gerade zwei große Themenblöcke um: zum Einen die Suche nach einem neuen Cheftrainer in Verbindung mit einem neuen Trainerteam, zum Anderen die Kaderplanung.” Man wolle “auch in der 2. Liga ein sehr ambitionierter und zukunftsträchtiger Club” sein und dafür die entsprechend richtigen Entscheidungen treffen.
Darum dauerte die Schultz-Trennung so lange
Diese betreffen zunächst einmal, wie Keller betonte, die Trainersuche. Denn diese muss schnellstmöglich abgeschlossen werden, denn zahlreiche Spieler machen ihren Verbleib in Köln offenbar auch von der Wahl des neuen Gespanns an der Seitenlinie abhängig. Keller weiß: Er muss eine attraktive Lösung präsentieren, auch um eine Aufbruchstimmung zu erzeugen, die der FC dringend benötigt nach den Tiefschlägen der letzten Monate.
Der erste Schritt – die Trennung von Timo Schultz – hatte ungewöhnlich lange gedauert (neun Tage). Doch Keller verteidigte diesen Weg: “Es gebührt der Respekt gegenüber dem Mitarbeiter, der sich sehr gut eingebracht hat, sich die Zeit zu nehmen, um sich mit ihm auseinanderzusetzen und aus der gemeinsamen Analyse auch zu lernen, um dann eine Entscheidung zu treffen”, sagte Keller.
Trainersuche und Kaderplanung
Man habe eine Woche lang die Saison im Detail analysiert, jeden Stein umgedreht und nicht nur geschaut, was schlecht gelaufen sei, sondern auch, was gut gelaufen sei in der Spielidee, der Mannschaftsstruktur, der Trainingsgestaltung und der Kaderplanung, um “für die Zukunft zu lernen”. Nun müsse man aus diesen Lehren die richtigen Schlüsse für die Trainersuche ziehen.
Gleichzeitig führt Keller aber auch bereits Gespräche mit jenen Spielern, die keinen Vertrag mehr haben (Schmitz, Selke) oder Ausstiegsklauseln durch den Abstiegsfall (Schwäbe, Hübers, Martel, Kainz, Maina, Thielmann). Bereits Philipp Türoff hatte jüngst bestätigt, unter Hochdruck daran zu arbeiten, dass möglichst viele dieser Spieler beim FC bleiben und dass dies auch eine Frage des Geldes sei. Denn schließlich müsste der Club die Spieler zu einer Vertragsverlängerung bewegen – und dazu, dass entweder gar keine Klausel mehr im Vertrag enthalten ist oder erst ab 2025 wieder gültig.
Beispiel Schwäbe zeigt die Zwickmühle
Das bestätigte auch Keller. “Natürlich sind wir aufgrund der Transfersperre sehr eingeschränkt in unseren Möglichkeiten. Nichts desto trotz gibt es den einen oder anderen Spieler, der keinen Zweitliga-Vertrag oder eine Ausstiegsklausel hat. Mit den Jungs müssen wir sprechen – in den Fällen, in denen wir sprechen wollen.”
Der Nachsatz dürfte entscheidend sein. Denn das Beispiel Marvin Schwäbe zeigt, dass trotz der Transfersperre nicht jeder Spieler beim FC bleiben soll. Die bisherige Nummer eins würde den Geißböcken sogar einen Gefallen tun, sollte er wechseln. Dem Club würde eine Millionen-Einnahme winken, zugleich wäre der Weg für Jonas Urbig frei, der in der 2. Liga fest als Nummer eins eingeplant ist. Und so wird Keller in den Gesprächen auch klare Signale setzen, welche Spieler sehr wohl gehen dürften, wenn sie denn wollten.
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