Der 1. FC Köln hat die erste Trainingswoche unter Gerhard Struber hinter sich. Schon jetzt ist klar: Der Kader muss sich noch verkleinern. Das könnte schon bald passieren. Am Samstag gab es einen ersten Eindruck über die Kräfteverhältnisse.
Das 18:0 des 1. FC Köln gegen Rheingold Köln-Poll am Samstag im Südstadion taugte eigentlich nicht, um aus den Abläufen auf dem Rasen etwas schließen zu können. Doch auch in solchen Spielen geben in der Regel die Aufstellungen und Einwechslungen Hinweise darauf, welche Spieler auf welchen Positionen vorne sind oder eher hinten dran.
So war es auch am Samstag gegen den Kreisligisten. Gerhard Struber brachte zwar alle 24 Feldspieler zum Einsatz. Dass jedoch Nikola Soldo, Florian Dietz sowie die beiden Jüngsten Fayssal Harchaoui und Jaka Cuber Potocnik nur 15 Minuten spielen durften, war wohl kein Zufall. Die Letzteren sind eher für die U21 vorgesehen, die Erstgenannten müssen sich auf ihren Positionen mit großer Konkurrenz auseinandersetzen.
Soldo und Dietz haben ein zentrales Defizit
“Es gibt im Moment nicht die Frage, wer hinten dran oder vorne dabei ist”, sagte Struber zwar. Doch der Österreicher hat aktuell ja auch vor allem die Aufgabe, seine Mannschaft in allen Bereichen kennen zu lernen und alle Spieler bei Laune zu halten. Der 47-Jährige sagte allerdings auch: “Es ist ein großes Team, und natürlich wollen wir in den nächsten Tagen in der Kaderdichte ein Stück weit schlanker werden.”
Das hatten Struber und Sportchef Christian Keller bereits zu Wochenbeginn angekündigt. Der Hinweis auf “in den nächsten Tagen” darf also durchaus so verstanden werden, dass die ersten Entscheidungen bevorstehen. Struber will auf vielen Positionen auf Tempo setzen, so viel ist inzwischen klar. Dazu passt, dass Soldo in der Innenverteidigung und Dietz im Angriff zu den langsamsten Spielern gehören. Sie werden es unter dem neuen Coach also schwer haben.
Es gebe zwar “keine Deadline” in der Entscheidungsfindung, sagte Struber nach dem Testspiel-Sieg im Südstadion. Doch die sportliche Leitung und die Spieler sind “regelmäßig im Austausch, um für die Jungs eine Entscheidung zu treffen, wo und wie es weitergeht”. Die zahlreichen Testspiele der nächsten Wochen – noch fünf Spiele vor der Reise ins Trainingslager in drei Wochen – werden Struber weiter Aufschluss geben.
Und so wird spätestens bis zur Abreise nach Bad Waltersdorf der Kader noch einmal deutlich reduziert werden. “Das Trainingslager ist sicher ein Zeitpunkt, das kann man schon sagen”, bestätigte Struber. Wer reist mit? Wer muss zuhause bleiben und die Zeit nutzen, um sich einen neuen Club zu suchen? Wem wurde es bis dahin längst mitgeteilt? Noch halten sich die Verantwortlichen bedeckt, doch seit dem Spiel gegen Rheingold haben die Spekulationen erste Nahrung erhalten.
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