fbpx

Formation und Spielweise: Darauf kann sich der FC unter Struber einstellen

Gerhard Struber soll den 1. FC Köln zurück in die Bundesliga führen. (Foto: IMAGO / GEPA pictures)
Gerhard Struber soll den 1. FC Köln zurück in die Bundesliga führen. (Foto: IMAGO / GEPA pictures)

Gerhard Struber soll als neuer Trainer die Spielidee des 1. FC Köln umsetzen. Doch wie hat der Österreicher bei seinen bisherigen Stationen spielen lassen? Eine Analyse.

Der 1. FC Köln hat mit Gerhard Struber einen Trainer gefunden, der zur jüngst implementierten Spielidee der Geißböcke passt. Der Österreicher kommt aus der RB-Schule und ist dort mit dem intensiven Offensiv-Fußball als Trainer groß geworden. Der GEISSBLOG blickt auf die taktische Herangehensweise von Struber.

Formation und taktische Grundlage

Struber bevorzugt bestimmte Formationen, die er bei seinen bisherigen Stationen bereits erfolgreich umgesetzt hat. In Salzburg ließ der 47-Jährige überwiegend in einem 4-3-1-2 agieren, in New York wich die Formationen leicht ab und der Trainer stellte im 4-2-2-2 oder im 4-2-3-1 auf. Beim FC Barnsley, die er 2020 zum Klassenerhalt in der englischen Championship geführt hatte, setzte Struber derweil auf eine Dreierkette.

Letztere Variante dürfte beim 1. FC Köln in den nächsten Monaten unwahrscheinlich sein, da der Kader derzeit nur bedingt auf eine Dreierkette ausgerichtet ist. Ungeachtet der taktischen Aufstellung verzichtet Struber jedoch auf Flügelspieler im klassischen Sinne. Vielmehr setzt der Trainer auf die Breite, die durch die Außenverteidiger geschaffen wird. Die Mittelstürmer können derweil auch auf die Außenbahnen ausweichen, um den Ball schnell nach vorne zu treiben und gleichzeitig Räume im Zentrum zu öffnen, in die sich dann der Zehner hinein bewegen kann.

Spielweise und Pressing

Der aus Kuchl stammende Familienvater legt dabei großen Wert auf eine kompakte Spielweise und kurze wie vertikale Passfolgen nach einem effektiven Gegenpressing, um geradlinig den Weg vor das gegnerische Tor zu suchen. Strubers Mannschaften zeichnen sich dabei durch die Fähigkeit aus, den Raum zwischen den gegnerischen Linien zu finden.

Eine zentrale Rolle spielt dabei der Sechser, indem er sich dort ständig als Passoption anbietet und den Ball verteilt. Dabei erwartet der neue FC-Trainer, der Jürgen Klopp passenderweise als sein Vorbild nennt, eine hohe Laufbereitschaft, um die Gegenspieler aus der Position zu ziehen und somit die Passwege zu öffnen.

Im 4-3-1-2 eignet sich die Mittelfeldraute dabei ideal, um in der Offensive das Zentrum zu überladen und dadurch Räume auf den Halb- und Flügelpositionen zu schaffen. Strubers Teams pressen dabei initial mit zwei Stürmern, wobei der Zehner bei Bedarf unterstützt. Ein zentraler Aspekt ist es, den gegnerischen Sechser am Ball zu hindern, was meist die Aufgabe des Zehners ist. Die Stürmer sollen derweil gegnerischen Innenverteidiger nach innen lenken, um so riskante Pässe zu erzwingen.

Defensive bleibt stabil

Strubers Herangehensweise ging in der Vergangenheit jedoch nie zulasten einer geordneten Defensive. In keiner Liga (österreichische Bundesliga, MLS, Championship) kassierten seine Mannschaften im Schnitt mehr als 1,2 Gegentore pro Spiel. Bei RB Salzburg gab es zuletzt sogar nur 15 Gegentreffer in 24 Spielen. Nie war ein Red-Bull-Team defensiv stabiler als unter Struber.

Struber selbst beschreibt seinen Ansatz pragmatisch und erfolgsorientiert. In einem Interview mit Eurosport sagte der Österreicher einst: “Ich bin kein Trainer, der romantisch allein in eine Richtung denkt, sondern einer, der ebenso pragmatisch auf Erfolg ausrichtet – mit den Gegebenheiten, die man vorfindet.”

Gerade in seinem ersten (Halb-)Jahr beim 1. FC Köln wird Struber mit dem Kader arbeiten müssen, der aktuell zur Verfügung steht. Erst im Winter wird der Trainer in Zusammenarbeit mit Christian Keller an ersten personellen Stellschrauben drehen können. Ohnehin setzt der ehemalige Mittelfeldspieler jedoch auf die Entwicklung des vorhandenen Personals. “Dazu braucht man eine klare Strategie und die Überzeugung, eine Spielidee durchzubringen, die sowohl Punkte bringt als auch Spieler entwickelt.”

Fazit

Erstmals in seiner Trainer-Karriere wird Gerhard Struber ab diesem Sommer in Deutschland arbeiten. Die Herausforderungen beim 1. FC Köln sind dabei alles andere als gering. Der Österreicher geht seine Aufgabe jedoch mit großem Optimismus und der Überzeugung an, die gesteckten Ziele mit der Mannschaft erreichen zu können.

Dabei wird der Trainer seine Grundprinzipien – Kompaktheit, aggressives Gegenpressing, schnelles und intensives Passspiel – auch in Köln implementieren wollen. Anders als in Salzburg und Barnsley wird Struber dafür eine gesamte Sommer-Vorbereitung Zeit haben.

DAS KÖNNTE DICH AUCH INTERESSIEREN

DISKUTIER MIT!

Willkommen im Kommentarbereich des GEISSBLOG!
Hier kannst du über den 1. FC Köln diskutieren und dich mit anderen Usern austauschen. Bitte beachte dabei die Spielregeln in unserer Netiquette! Du findest sie hier und kannst sie jederzeit nachlesen. Viel Spaß!
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
61 Kommentare
Neueste
Älteste Meistbewertete
Inline-Feedbacks
Alle Kommentare anzeigen
61
0
Diskutier mit & schreib einen Kommentar!x