Dass Timo Hübers dem 1. FC Köln die Treue schwören würde, war lange nicht abzusehen. Nun bleibt der Innenverteidiger – und macht damit die Tür für einen Verkauf von Nikola Soldo auf. Denn dieser hat beim FC keine Zukunft mehr.
Eigentlich hatte der 1. FC Köln die 2. Liga bereits ohne Timo Hübers geplant. Zwar bezeichnete der Innenverteidiger am Sonntag Berichte über seinen Abgang als “Quatsch”. Die Wahrheit dürfte jedoch einmal mehr weniger populistisch sein. Denn der 27-Jährige hatte sehr wohl lange Angebote anderer Clubs geprüft, die den Abwehrspieler per Kaufoption hätten verpflichten können.
Der 27-Jährige hatte sich Ende April zu diesem Zweck extra wieder einer Spielerberatung angeschlossen, nachdem er sich zuvor selbst vertreten hatte. Hätte er von vorne herein bleiben wollen, hätte es dieses Schrittes nicht bedurft. Auch dem FC war zu diesem Zeitpunkt klar gewesen, dass Hübers den FC im Abstiegsfall verlassen wollen würde. Zumal der Rechtsfuß über ein Selbstverständnis verfügt, das weit über die 2. Liga hinaus geht.
Hübers fand keinen neuen Club
Noch zu Beginn der Woche hatte es beim FC geheißen, dass man ohne Hübers plane. Auch, wenn dies die Innenverteidigung zur großen Schwachstelle im Kader gemacht hätte, weil nach Jeff Chabot auch der zweite Stammspieler im Abwehrzentrum gegangen wäre und Luca Kilian mit einem Kreuzbandriss noch lange ausfallen wird. Hübers’ Kehrtwende erfolgte dann zum Wochenende, als sich offenbar herauskristallisierte, dass kein Club dessen zeitlich befristete Klausel rechtzeitig aktivieren würde.
So ist es kein Zufall, dass Hübers am Sonntag seinen Verbleib beim FC bekannt gab, denn die Klausel war am Samstag ausgelaufen – auf den Tag genau drei Wochen nach dem letzten Saisonspiel. Dennoch: Ob Hübers tatsächlich sein Herz hatte entscheiden lassen oder lediglich den Umstand, dass er nichts Besseres gefunden hatte, ändert an einem Fakt nichts: Hübers bleibt dem FC zumindest für die Saison 2024/25 erhalten.
Soldo spielt in Kaderplanung keine Rolle
Und das ist durchaus wichtig. Denn Hübers dürfte damit in der Innenverteidigung weiter gesetzt sein. Wer neben ihm verteidigen wird, wird die Vorbereitung zeigen. Dominique Heintz, der sich schon länger zum FC bekannt hatte? Elias Bakatukanda, der durch Kilians Verletzung zum Herausforderer Nummer eins aufsteigt? Oder gar Julian Pauli, der sich ab Sommer bei den Profis wird beweisen dürfen?
Nur eines scheint klar: Nikola Soldo spielt in diesen Überlegungen keine Rolle mehr. Der Kroate hatte sich in der vergangenen Saison selbst beim 1. FC Kaiserslautern nicht durchsetzen können und in der Rückrund gar elf Spieltage in Folge auf der Tribüne gesessen. Neun Startelf-Einsätze und sechs Einwechslungen in der 2. Liga sind ein klares Zeichen dafür, dass Soldo dem FC keine Hilfe mehr sein wird.
Führt die Spur bei Soldo nach Polen?
Kein Wunder also, dass nun die ersten Gerüchte über einen Abgang aufkommen. Soldo darf den FC nach Hübers’ Verbleib verlassen, die Geißböcke würden dem 23-Jährigen keine Steine in den Weg legen. Sein Vertrag in Köln läuft noch bis 2025, eine Ablösesumme im mittleren sechsstelligen Bereich würde ausreichen, um Soldo beim FC auszulösen. Polnische Medien nennen Lech Posen als interessierten Club.
Sollte es zu einem Transfer kommen, würde ein Missverständnis enden, das im Sommer 2022 seinen Anfang genommen hatte. Der FC hatte Bright Arrey-Mbi abgegeben und überraschend in letzter Sekunde Soldo aus Kroatien verpflichtet. Der Innenverteidiger hatte jedoch nie die Erwartungen erfüllen können und war nach sieben Bundesliga- und vier Conference-League-Einsätzen schließlich nach Lautern abgegeben worden. Nun könnte die Hübers-Verlängerung die Grundlage für seinen endgültigen Abschied aus Köln gelegt haben.
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