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Sieben geplatzte Transfers: FC-Bosse erklären Fehler bei Kaderplanung

Christian Keller am Tag der Verpflichtung von Faride Alidou und im Austausch mit "Top-Verdiener" Noah Katterbach. (Archivbild: Bucco)
Christian Keller am Tag der Verpflichtung von Faride Alidou und im Austausch mit "Top-Verdiener" Noah Katterbach. (Archivbild: Bucco)

Noch immer fragen sich viele Fans des 1. FC Köln: Warum lag Christian Keller mit seiner Kaderplanung so daneben? Nun hat der Sportchef konkretisiert, was schief gelaufen ist.

Verantwortliche, Experten und Fans des 1. FC Köln sind sich einig: Die Geißböcke mussten deshalb in die 2. Liga absteigen, weil der Kader der abgelaufenen Saison insbesondere auf zwei Positionen nicht Bundesliga-tauglich besetzt war – auf der Sechs und im Angriff. Genau dort, wo Sport-Geschäftsführer Christian Keller eigentlich Transfers angekündigt hatte.

Weil zudem im Januar 2024 wegen der bestätigten Transfersperre keine Neuzugänge mehr möglich waren, platzten auch alle Pläne, die Fehler aus dem Sommer 2023 noch zu korrigieren. Auch, wenn der Versuch dafür vorbereitet war und zumindest ein Transferziel auch an die Öffentlichkeit gelangt war.

Vier Spieler abgesprungen – und nicht ersetzt

In der zweiten Folge des Podcasts FC Inside bestätigte Vizepräsident Eckhard Sauren, dass dem FC im Frühjahr 2023 “vier ablösefreie Spieler abgesprungen” seien, weil Köln nach dem FIFA-Urteil Ende März 2023 zwei Monate lang hatten warten müssen, ehe das Urteil Ende Mai 2023 ausgesetzt worden war. Zu dem Zeitpunkt seien diese vier Spieler aber nicht mehr gewillt gewesen, in die Domstadt zu wechseln.

“Der Name Hollerbach ist bekannt”, ergänzte Sauren. “Darüber hinaus waren noch ein Stürmer, ein Sechser und ein Innenverteidiger dabei.” Der FC hatte also im Sommer 2023 eigentlich zwei Stürmer, einen Sechser und einen Innenverteidiger verpflichten wollen. Für Hollerbach kam bekanntlich Faride Alidou, auf der Sechs wurde Jacob Christensen verpflichtet und in der Abwehr Dominique Heintz.

Zwei Tribünenhocker als Top-Verdiener

Was Sauren nicht erklärte: Warum es der FC nicht schaffte, ab Anfang Juni bis Ende August gleichwertigen Alternativen auf den jeweiligen Positionen zu finden. Schließlich hatten auch andere Clubs erst spät Planungssicherheit, weil sie den Klassenerhalt gesichert oder den Aufstieg geschafft hatten. Köln war also keineswegs als einziger Club zeitlich im Nachteil gewesen – und hatte anschließend doch die wichtigsten Positionen unbesetzt gelassen.

Sportchef Christian Keller erklärte in der Podcast-Folge zumindest, dass man ein halbes Jahr später im Winter habe nachrüsten wollen. Einerseits, weil es sportlich zwingend notwendig geworden war. Andererseits, weil man mit Dimitris Limnios und Noah Katterbach “die beiden Top-Verdiener des Kaders abgeben konnte”. Der griechische Außenbahnspieler war an Panathinaikos und der deutsche Linksverteidiger an den HSV verkauft worden, jeweils ablösefrei.

Durch diese beiden Abgänge waren zusätzliche Mittel frei, die wir dann auf drei Spieler verwendet hätten. Konkret: auf zwei Stürmer und einen Sechser.

Christian Keller

So hatten die Geißböcke Jahresgehälter von jeweils deutlich über 1,5 Millionen Euro pro Jahr einsparen können und das Geld reinvestieren wollen – was dann aber wegen der vor Weihnachten durch den CAS bestätigten Transfersperre nicht mehr funktioniert hatte. “Richtig ist, dass wir für den Winter gesagt haben: Da können und wollen wir was machen”, sagte Keller. “Da verstehe ich auch, wenn gefragt wird, warum wir es nicht schon im Sommer gemacht haben.”

Und weiter: “Im Winter haben wir dann die beiden Top-Verdiener des Kaders abgegeben. Durch diese beiden Abgänge waren zusätzliche Mittel frei, die wir auf drei Spieler verwendet hätten. Konkret: auf zwei Stürmer und einen Sechser.” Was Keller nicht sagte, was aber längst bekannt ist: Man wäre bereit gewesen, doch noch über einen Verkauf von Dejan Ljubicic zu sprechen, um auch für Ablösesummen Spielräume zu haben. Faris Moumbagna von Bodo Glimt hätte für das Sturmzentrum kommen sollen, der schließlich nach Marseille wechselte. Wer darüber hinaus noch hätte verpflichtet werden sollen, verriet Keller nicht.

Transfer-Angriff erst wieder ab 2025

Vier Spieler im Sommer, die absprangen und die der FC anschließend in der dreimonatigen Transferphase nicht adäquat ersetzt wurden. Drei Spieler im Winter, die nicht kommen konnten, weil dann doch die Transfersperre eingesetzt hatte. Fehler, die den Geißböcken unter dem Strich den Klassenerhalt kosteten und auch im Sommer 2024 nicht korrigiert werden können. Erst ab Januar 2025 kann der FC wieder eingreifen – dann will man aber wieder angreifen und es besser machen.

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