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Zu schnell saniert? “Wäre möglich gewesen, noch Investitionen zu tätigen”

FC-Geschäftsführer Philipp Türoff. (Foto: Bucco)
FC-Geschäftsführer Philipp Türoff. (Foto: Bucco)

Beim 1. FC Köln sind der Schuldenstand und die sportliche Wettbewerbsfähigkeit im Gleichschritt gesunken. Finanzchef Philipp Türoff gibt zu: “Es wäre sicherlich möglich gewesen, das Sanierungstempo zu verlangsamen.”

Ob es im Sommer 2025 sportliche Erfolge geben wird, über die sich der 1. FC Köln freuen kann, steht in den Sternen. Ein finanzwirtschaftlicher Meilenstein soll in einem Jahr aber definitiv erreicht sein: Nach der Saison 2024/25 werde der FC “liga-unabhängig fast schuldenfrei sein”, wie Sportchef Christian Keller unlängst angekündigt hat.

Sein Geschäftsführer-Kollege Philipp Türoff wird auf der Mitgliederversammlung im September zum zweiten Mal in Folge einen zweistelligen Millionen-Gewinn präsentieren. Doch so schnell diese Sanierung vonstattengeht, so sehr drängt sich nicht nur die Frage auf, ob dies ohne die Transfersperre und den sportlichen Absturz anders verlaufen wäre, sondern vor allem auch: Wäre ein längerer Sparprozess zugunsten von mehr Investitionen in den Kader nicht der bessere Weg gewesen?

Türoff: “Dann hat es auch nicht funktioniert”

Finanzchef Türoff bezeichnet den “Blick in den Rückspiegel” als “Trugschluss”, offenbart gegenüber der Kölnischen Rundschau allerdings auch: “Es wäre sicherlich möglich gewesen, das Sanierungstempo zu verlangsamen und noch die ein oder andere Investition zu tätigen.”

Demzufolge hat man die sportliche Wettbewerbsfähigkeit vor dieser Krisen-Saison schlicht und ergreifend falsch eingeschätzt: “Wir haben auf Basis von Annahmen die Budgets und Planungen so aufgestellt, dass dabei ein Kader herauskommt, der die Klasse halten wird. Es gibt aber diesen Algorithmus nicht, dass diese Logik immer aufgeht”, gibt Türoff zu.

Jetzt können wir nur gucken, was wir daraus lernen, und den Blick nach vorne werfen.

Philipp Türoff

Ergänzend erinnert der 48-Jährige an die Abstiegssaison 2017/18: “Beim 1. FC Köln gab es vor einigen Jahren in der Europa-League-Saison auch schon mal den Fall, dass signifikant in den Kader investiert wurde – und dann hat es auch nicht funktioniert und der FC ist runtergegangen.” Wobei damals bekanntlich Anthony Modeste für rund 30 Millionen Euro nach China transferiert worden war.

Türoff: “Nachsteuern nicht möglich”

Türoffs Fazit: “Jetzt können wir nur gucken, was wir daraus lernen, und den Blick nach vorne werfen. Etwas anderes bleibt uns leider nicht übrig.” In der 2. Bundesliga. Man müsse “schauen, die richtige Mischung zu finden aus Annahmen und Informationen, die man einholt und hinterfragt, und dem Finden einer eigenen Linie”.

Und notfalls müsse man “nachsteuern”, was die Verantwortlichen in der abgelaufenen Saison nicht tun konnten. “Dieses Nachsteuern war uns durch die Transfersperre, die uns in der Winterpause erfasst hat, nicht möglich”, so Türoff: “Das hat uns Fesseln angelegt, die normalerweise so nicht angelegt sind.” Umso wichtiger wären Kader-Investitionen im Sommer gewesen.

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