Gerhard Struber hat sich auf einen neuen Kapitän festgelegt. Timo Hübers wird den 1. FC Köln in der kommenden Zweitliga-Saison aufs Spielfeld führen. Zudem haben die Geißböcke ihren Mannschaftsrat gewählt.
Aus dem Trainingslager in Bad Waltersdorf berichten Sonja Gauer und Martin Zenge
Es hatte sich in den letzten Tagen schon abgezeichnet. Im Testspiel gegen Swansea City hatte Timo Hübers die Mannschaft bereits als Kapitän aufs Feld geführt. Wenige Tage vor dem Saisonstart gegen den Hamburger SV ein klarer Fingerzeig bei der Entscheidungsfindung.
Am Donnerstagmittag saßen Trainer Gerhard Struber und der Innenverteidiger dann unter vier Augen im Mannschaftshotel zusammen. Möglich, dass der Österreicher seinem neuen Anführer bei dieser Gelegenheit die Entscheidung mitgeteilt hat. Am Freitag informierte Struber nun die gesamte Mannschaft über seine Wahl: Hübers ist neuer FC-Kapitän.
“Timo wird mit der Kapitänsschleife vorangehen”
„Dass Timo unser Kapitän wird, ist keine Überraschung – das hatte sich abgezeichnet. Er ist einfach ein richtig guter Typ, ein sehr intelligenter Bursche, der Erfahrung hat und viel mitbringt für dieses Amt”, sagt Struber im Gespräch mit dem GEISSBLOG, erklärt: “Ich habe sehr viel Vertrauen in ihn. Timo wird mit der Kapitänsschleife vorangehen und weiß, was ich von ihm erwarte. Genauso weiß er, was er von mir erwarten kann als Trainer.“
Hübers selbst ergänzt: „Ich gehe jetzt in mein viertes Jahr beim FC und habe den Verein in guten und schlechten Zeiten erlebt. Der FC steht für Werte, mit denen ich mich voll identifiziere und ich bin sehr froh, für einen Club zu spielen, bei dem nicht nur das Sportliche zählt, sondern vieles darüber hinaus.”
Nach dem Abstieg hatte sich der 28-Jährige, der 2021 von Hannover 96 gekommen war, trotz einiger Anfragen zu einem Verbleib entschlossen. Jetzt sagt er stolz: “Den FC als einer der Repräsentanten nach außen darstellen zu dürfen, ist eine coole Sache.”
Florian Kainz muss die Kapitänsbinde damit nach nur einer Saison wieder abgeben. Der Struber-Landsmann hatte in der vergangenen Spielzeit mit seiner Form zu kämpfen gehabt. Den Ausschlag gegeben hat dies aber wohl nicht. Vielmehr wollen die Geißböcke mit Struber auch eine neue Team-Hierarchie implementieren, nachdem mannschaftsinterne Struktur-Probleme als einer der Gründe für den Abstieg ausgemacht worden waren.
Darüber hinaus spielte auch Kainz’ schwere Sprunggelenksverletzung eine Rolle. Der Mittelfeldspieler dürfte dem FC nicht vor Mitte September wieder zur Verfügung stehen, wodurch Struber seinen wichtigsten Ansprechpartner in der ersten Phase der Saison nicht auf dem Platz hätte.
So erfuhr Kainz die Entscheidung
Dem 47-Jährigen war jedoch wichtig, vor seiner Verkündung zunächst selbst das Gespräch mit Kainz zu suchen. „Natürlich habe ich mit Florian telefoniert, wir haben über die Situation geredet. Wir hatten auch schon vergangene Woche darüber gesprochen”, offenbart Struber und bestätigt: “Die ganze Situation ist auch ein Stück weit dem geschuldet, dass Florian verletzt und damit nicht verfügbar ist. Und wir brauchen für den Start in die Saison einen Kapitän, der da ist. Kainzi bleibt trotzdem ein entscheidender Führungsspieler für uns. Er ist für mich ein ganz enger Vertrauter, der mit mir im Daueraustausch sein wird.“
Nachfolger Hübers wiederum „imponiert bei Kainzi vor allem, dass er immer ein offenes Ohr für seine Mitspieler hat und dass er unsere Anliegen immer in die oberen Etagen trägt. Er hat sich immer für uns reingeworfen und wird das auch weiterhin tun. Er bleibt einer unserer wichtigsten Spieler und wir freuen uns, wenn er nach seiner Verletzung wieder zurückkommt.“
Neben der Kapitäns-Entscheidung haben die Kölner am Freitag auch ihren Mannschaftsrat verkündet. Nachdem in der vergangenen Saison neben Kainz und Hübers auch Mark Uth, Marvin Schwäbe, Davie Selke und Benno Schmitz zum Teamgremium gezählt hatte, setzt sich dieses nun neu zusammen – aus Hübers, Vizekapitän Uth, Kainz, Jan Thielmann und Eric Martel. “Ich freue mich, dass neben mir auch noch andere Jungs Verantwortung übernehmen wollen. Das spricht für unser Team“, meint Hübers.
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