Die Entscheidung rückt näher, wer Kapitän des 1. FC Köln wird – oder bleibt. Doch weil Florian Kainz nicht im Trainingslager weilt, sind seine Chancen gesunken. In dieser Woche soll klar sein, wer künftig die Binde tragen wird.
“Wir haben ja einen Kapitän!” Mit diesen Worten wollte Gerhard Struber am vergangenen Donnerstag der Diskussion um das Kapitänsamt beim 1. FC Köln an Dringlichkeit nehmen. Doch nur zwei Tage später musste der neue Cheftrainer der Geißböcke erleben, dass genau dieser Kapitän in den nächsten Wochen nicht zur Verfügung stehen wird.
Florian Kainz fällt aus, und so geht ein enttäuschender Sommer für den Österreicher weiter. Erst der Abstieg mit dem FC, der ihn hart getroffen hatte als mittlerweile dienstältester Kölner. Es folgte zwar die Nominierung für die EM, bei der er dann aber ohne Einsatz blieb und früher als erhofft ausschied. Und schließlich die Verletzung nur fünf Tage, nachdem er beim FC in die Vorbereitung eingestiegen war.
Struber konnte Kainz kaum kennenlernen
Kainz weiß bereits seit Wochen, dass seine Rolle als Kapitän des FC auf der Kippe steht. Der FC hat offen erklärt, dass die Binde neu vergeben werden soll. Möglicherweise weiter an Kainz, doch erst, nachdem sich Struber von allen Spielern ein Bild machen konnte. Und genau in diesem Prozess fehlte Kainz praktisch die gesamte Zeit. Die ersten drei Trainingswochen verpasste er wegen der EM. Nun blieb er verletzungsbedingt daheim, während die Mannschaft ins Trainingslager reiste. Und auch in den ersten Wochen der neuen Saison wird Kainz fehlen.
So wird immer unwahrscheinlicher, dass Kainz Kapitän des 1. FC Köln bleiben wird. Struber konnte sich kein klares Bild von seinem Landsmann machen. Das wäre nur im Trainingslager möglich gewesen. Daher wäre es nur konsequent, sollte der 47-Jährige seinen Kapitän neu bestimmen und einen Spieler erwählen, den er seit dem ersten Tag kennenlernen und in der Gruppe beobachten konnte.
Komplette Neubesetzung der Führung?
Weil Vize-Kapitän Marvin Schwäbe als abwanderungswilliger Spieler kaum in diesem Amt verbleiben kann, ist eine komplette Neubesetzung der Mannschaftsführung ein realistisches Szenario. Die natürlichen Kandidaten heißen Timo Hübers, Eric Martel, Jan Thielmann und Mark Uth. Jonas Urbig ist aufgrund seiner 20 Jahre ebenso eher Außenseiter wie Routinier Dominique Heintz, da letzterer wohl kein unumstrittener Stammspieler sein wird.
Spätestens gegen Udinese Calcio am Samstag dürfte klar sein, wer als Kapitän die Geißböcke zurück in die Bundesliga führen soll. Die Generalprobe sechs Tage vor dem Liga-Start gilt in vielerlei Hinsicht als richtungsweisend für die ersten Personalentscheidungen Strubers. Bis dahin wird der Österreicher in der Steiermark noch einmal genau hinschauen und in die Mannschaft hineinhören.
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