Keller erklärt FC-Personalien: “Er will den Druck des auslaufenden Vertrags”

Der 1. FC Köln steht eine Woche vor dem Start der 2. Bundesliga trotz eines nahezu gleich gebliebenen Kaders vor einem Neustart. Sportchef Christian Keller sprach im Trainingslager in Bad Waltersdorf über die wichtigsten Personalien im Kader.

Aus dem Trainingslager in Bad Waltersdorf berichten Sonja Gauer und Martin Zenge

Was passiert beim 1. FC Köln im Tor? Wie fit ist Mark Uth und kann er zusammen mit einem weiten Ex-Nationalspieler endlich wieder helfen? Wie steht es um Dejan Ljubicic und Linton Maina? Christian Keller sorgte im Trainingslager in Österreich für Klarheit. Was der Sport-Geschäftsführer sagte:

Die Torwart-Situation beim FC

Keller über Marvin Schwäbe: “Marvins Herangehensweise ist vollkommen legitim. Er hat zweieinhalb gute Jahre gehabt und es sich erarbeitet, Bundesliga-Spieler zu sein. Der Torwart-Transfermarkt ist aber kein einfacher. Wenn er keine für ihn gangbare Wechseloption findet, dann bleibt er bei uns und wir haben einen guten Torwart mehr. Marvin ist unser Spieler und hat Vertrag. Er trainiert und verhält sich sehr professionell.”

Keller über den Konkurrenzkampf: „Wir haben die Entscheidung getroffen, dass Jonas Urbig die Nummer eins ist. Jonas kann und wird sich aber nicht in die Hängematte legen. Es gilt immer das Leistungsprinzip.”

Wer noch nicht verlängern wollte

Keller über Linton Maina: “Linton hat uns sehr früh gesagt, dass er beim FC bleiben will – allerdings nicht in Verbindung mit einer Vertragsverlängerung. Er wird jetzt mit dem Druck eines auslaufenden Vertrages, den er selber wollte, in die Saison gehen. Bei Linton war das Bekenntnis zum FC zu hundert Prozent da.”

Der neue, alte Ljubicic

Keller über Dejan Ljubicics Situation: “Ich sehe Dejo wieder öfter lachen. Im letzten Jahr habe ich ihn nicht mit so viel Freude Fußball spielen gesehen, wie man das von ihm kannte. Aus privaten Gründen hatte er keine einfache Zeit und wurde dann auch körperlich durch viele Infekte immer wieder zurückgeworfen. Wir wissen alle, wenn sich der Geist über einen längeren Zeitraum nicht wohl fühlt, hat das auch körperliche Auswirkungen. Ich freue mich, dass es Dejo jetzt wieder besser geht und er deutlich aufgeräumter ist. Dejo kann ein absoluter Unterschiedsspieler für uns sein.” 

Die deutschen Ex-Nationalspieler

Keller über Luca Waldschmidt: “Wenn Luca gesund und in Form ist, ist er für uns in der Offensive ein Unterschiedsspieler. Er kann mit seinem linken Fuß Sachen machen, die Spiele entscheiden. Luca kann den finalen Pass spielen und hat einen tollen Torabschluss. Für ihn wird wichtig sein, dass er gesund bleibt und sich vor allem einfach keinen Kopf macht. Er hat sich ganz bewusst für den FC – und damit für eine herausfordernde Aufgabe – entschieden. Wenn man sich seine Vita anschaut, muss man ihm das hoch anrechnen. In ihm steckt immer noch große Qualität. Luca wird wieder dahin kommen, diese auch regelmäßig abzurufen.”

Keller über Mark Uth: “Wenn Mark gesund ist, müssen wir über seine sportliche Qualität nicht reden. Als Typ ist er für die Mannschaft sehr wichtig, weil er eine gewisse menschliche Reife mitbringt und sich zu hundert Prozent mit dem FC identifiziert. Sein frühes Bekenntnis war wichtig als Zeichen für andere Spieler. Mark hat die Bereitschaft, sich im fortgeschrittenem Fußballeralter für neue Dinge zu öffnen. Dabei geht es unter anderem um neue Reize in der Vor- und Nachbereitung von Trainingseinheiten. Man muss ein bisschen mehr machen, wenn der Körper entsprechende Signale sendet. Diesen Fleiß zeigt Mark. Ich erhoffe mir daher, dass er verletzungsfrei durch die Saison kommen wird. Wenn Mark auf dem Platz steht, haben wir eine andere Qualität.”

Darum verlängerte der FC mit Dietz

Keller über Florian Dietz: “Ich glaube daran, dass Flo in der Lage ist, für uns in dieser Saison Momente zu kreieren, die uns helfen. Er war fast eindreiviertel Jahre verletzt. Es ist meine Aufgabe, ein Gefühl dafür zu haben, wann man einem Spieler ein Zeichen geben muss. Manchmal muss man einem Spieler Bestätigung geben. Flo hat sehr viel harte, unangenehme Reha-Arbeit geleistet, um zurückzukommen. Er hat immer hochprofessionell gearbeitet, immer an sich geglaubt und eine große Widerstandfähigkeit gezeigt.”