Gegen Swansea City hat vor allem die erste Elf des 1. FC Köln Eigenwerbung für die Startelf-Plätze gegen den Hamburger SV betreiben können. Darüber hinaus rückt die Kapitäns-Entscheidung immer näher.
Aus dem Trainingslager in Bad Waltersdorf berichten Sonja Gauer und Martin Zenge
Die erste halbe Stunde im Thermenstadion in Bad Waltersdorf dürften den Geschmack von Gerhard Struber ganz genau getroffen haben. Der FC ließ die Mannschaft aus dem walisischen Swansea kaum Luft zum Atmen, erzielte zahlreiche frühe Ballgewinne und erspielte sich dadurch Chance um Chance, sodass es zur Pause gut und gerne 5:0 hätte stehen können.
Entsprechend zufrieden zeigte sich Gerhard Struber auch mit dem Beginn seiner Mannschaft. “Wir sind so gestartet, wie man es sich vorstellt. Wir haben den Gegner kaum ins Spiel kommen lassen mit synchronen Pressing-Momenten. Damit haben wir den Gegner richtig in die Knie gezwungen”, lobte der FC-Trainer. Der Makel war jedoch die schwache Chancenverwertung im ersten Durchgang.
Struber will mehr Unbarmherzigkeit
Struber forderte daher von seinen Spielern, “unbarmherzig” vor dem gegnerischen Tor zu sein. “Wir dürfen Tore schießen nicht als etwas Besonderes sehen, sondern einfach als Konsequenz aus der Balleroberung.” Was der FC im ersten Durchgang im Überfluss produzierte, fehlte in der zweiten Hälfte dann jedoch komplett. Einzig Florian Dietz hatte eine gute Chance per Drehschuss, ansonsten konnte sich die Elf im zweiten Durchgang nicht mehr offensiv in Szene setzen.
Auch Struber musste konstatieren, dass die zweite Halbzeit “auf einem anderen Level” war. Seine Mannschaft habe es nicht mehr geschafft, die Dominanz aus dem ersten Durchgang aufrechtzuerhalten. “Man wird ja auch ein Stück weit verwöhnt, wenn man sieht, wie man es in der ersten Halbzeit gemacht hat.” Insbesondere das Pressing habe nicht mehr so gut funktioniert. “Wenn nicht alle gemeinsam in dem Modus drin sind, wird man möglicherweise auch schnell über den Flügel weggespielt.”
Erste Elf macht weiter Werbung in eigener Sache
Dass die Mannschaft im ersten Durchgang jener aus der zweiten Hälfte durchaus deutlich überlegen war, dürfte auch ein klares Zeichen in Richtung Startelf für den Zweitliga-Auftakt gegen den HSV in etwas mehr als einer Woche sein – wobei am Mittwoch mit Luca Waldschmidt, Mark Uth (beide Trainingsrückstand) und Jan Thielmann (gesperrt) noch drei potentielle Anwärter und Leistungsträger nicht zur Verfügung standen.
Laut Struber sei aktuell zwar noch nichts “in Stein gemeißelt”. Die Entscheidungen für die erste Elf rücken jedoch näher. “In absehbarer Zeit wird es nicht mehr viele Wechsel und Veränderungen geben. Viele Jungs haben heute ihre Spielzeit gut nutzen können. Es ist alles noch ein Stück weit offen, aber es zeichnen sich schon ein paar Dinge besser ab und die Konturen werden sichtbarer.”
Hübers ein “ganz interessanter Kandidat”
Neben den Hinweisen auf die mögliche erste Pflichtspiel-Elf wird auch der Favoritenkreis auf das Kapitänsamt immer enger. Noch während des Trainingslagers wird Struber seine Entscheidung verkünden. Gegen Swansea führte Timo Hübers den FC erneut als Kapitän auf das Feld. “Er ist ein ganz interessanter Kandidat”, bestätigte Struber, der zunächst jedoch nochmal “alles reflektieren” möchte, “was in den letzten Tagen und Wochen so eingeprasselt ist.”
Der 27-Jährige scheint aktuell im Rennen um die Binde die Nase vorn zu haben. Final sind wenige Tage vor dem ersten Spieltag aber weder die einzelnen Startelf-Plätze, noch die Kapitänsfrage. Die Entscheidungen spitzen sich jedoch mit jedem weiteren Tag der Vorbereitung immer weiter zu.
Hier kannst du über den 1. FC Köln diskutieren und dich mit anderen Usern austauschen. Bitte beachte dabei die Spielregeln in unserer Netiquette! Du findest sie hier und kannst sie jederzeit nachlesen. Viel Spaß!